Abmahnung Abzocke: Kranke Idee und meine Meinung über den Abmahnwahn!

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Ich habe lange überlegt, ob ich das hier posten soll, aber ich muss es einfach tun. Es geht um ein hypothetisches Projekt, das hoffentlich noch niemand so in die Tat umgesetzt hat oder es will.

Wer dennoch mit dem Gedanken spielt oder es vielleicht bereits getan hat, der ziehe sich den Zorn aller Internetnutzer auf sich und möge ob seiner kriminellen Energie den langsamen SEO-Tod erleiden und von allen nur noch als Hurensohn bezeichnet werden.

Dieser Beitrag soll darstellen, was im Internet alles möglich ist. Ich distanziere mich wirklich wirklich davon, dass irgendjemand das machen sollte, denn ich halte die Idee für absolut gemein, hinterhältig, asozial, verschlagen, hinterfotzig und – ja leider auch genial…

Folgendes wäre der Plan

  1. Der Aufbau eines Abmahnportals
  2. Dreistufig monetarisieren

Bereitgestellt würden auf diesem Portal Internetseiten, die gegen irgendeine Pflicht oder Auflage verstoßen – sei es ein falsches Impressum, Urheberrechtsverletzungen, Markenprobleme oder ähnliches. Diese Seiten würden zunächst anonym im Portal gelistet.

Der registrierte User (das wären wohl vor allem fehlgeleitete Abmahnanwälte [sogenannte Winkeladvokaten]) könnte sich nun die Seiten ansehen und den (geschätzten) Streitwert erfahren.

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Monetarisierung

Die Seite würde auf zwei einfach fiese und einer dritten doppelt fiesen Stufe monetarsieren:

  1. Der registrierte User zahlte für die Anzeige des Streitwerts und einer ersten Einschätzung der Seite und der Problematik einen Cent-Betrag. Das bringt Geld, denn “evaluieren” ist ja günstig.
  2. Der Betreiber des Portals würde mit jeder abgemahnten Seite am Streitwert prozentual beteiligt.
  3. Die Seite, deren Streitwert abgerufen wird, würde in einer Mailaktion angeschrieben und auf einen Anwalt, der sie im Falle einer eintretenden Abmahnung vertreten könnte aufmerksam gemacht. Dieser Anwalt arbeitete mit dem Portal selbst zusammen (krass!).

Man könnte pressetauglich argumentieren, die Cent-Beträge seien eine Hürde um Abmahnungen zu verhindern und das Portal sei nur für solchjenige, die Ihre eigene Seite prüfen wollten (Rottenneighbor lässt grüßen..).

Leute gehts noch?

Ich habs selbst kaum geglaubt, dass mir so was einfällt. Wahrscheinlich, weil ich in letzter Zeit mit einem Abmahnanwalt der Kategorie Hurensohn zu tun hatte und eventuell auch noch zu tun haben werde. Jedenfalls hoffe ich, dass es eine Menge rechtlicher und auch technischer Hürden gibt, so etwas tatsächlich umzusetzen.

Ich möchte im gleichen Zuge hier etwas Awareness schaffen und darauf hinweisen, dass es in Deutschland leider immer noch der Fall ist, dass die erste Abmahnung bereits kostenpflichtig ist. Geboren als Instrument, die Verletzung von Markenrecht und Urheberrecht einfach und außergerichtlich zu lösen, hat leider bei manchen Menschen Begehrlichkeiten geweckt. Und es gibt einige Gründe, die nicht nur schwer wiegen, um abgemahnt zu werden.

Glücklicherweise wird das Thema auch in den Medien immer konkreter besprochen und richtig schwarze Schafe fliegen auf. Trotzdem gibt es immer noch zu viele organisierte und willkürliche Abmahnungen, es ist für einige eine reines Abzockgeschäft geworden. Momentan kursiert eine sehr nützliche Hilfestellung in Form eines Ebooks als eine Art Abmahnungsleitfaden, für alle die, die nicht in die Gelegenheit kamen, Internetrecht zu studieren.

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Schlusswort

Ich hoffe, es ist deutlich geworden, dass die aufgezeigte Geschäftsidee die letzte Stufe der Abmahnauswüchse wäre. Ich hoffe, dass sich eine Lobby bildet bzw. eine bereits bestehende Lobby stärker wird und rechtschaffende Berufsständler die Misere kurz- bis mittelfristig anpassen und verbessern können.

Update: Es scheint sich wohl in Zukunft nicht wirklich viel bewegen zu wollen, denn es werden vom BMJ durch einen neuen Impressumsleitfaden nun Löcher/Symptome gestopft. Schade. Traurig aber wahr, dass die Abmahnabzocke einfach so weiter gehen kann. Armes Deutschland!

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