Backlink Analyse: Worin unterscheiden sich gute von schlechten Links?

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Jeder, der ein bisschen über SEO Bescheid weiß, hat schon einmal davon gehört, dass Backlinks – also Links von einer Site auf die andere – ein wichtiger Rankingfaktor sind. Stark vereinfacht heißt das, je mehr Backlinks eine Site hat, desto besser wird sie über Suchmaschinen gefunden.

Allerdings gibt es neben den guten Links, die eine Website nach vorne bringen, auch schlechte Links, die das Gegenteil bewirken. Google betrachtet nämlich manche Backlinks als wertlos oder sogar schädlich für eine Domain.

Dieser Artikel befasst sich mit den häufigsten Arten von Backlinks, die deiner Seite schaden können und mit Möglichkeiten, wie man solche Links wieder los wird und wie man sie in Zukunft vermeiden kann.

Gute Backlinks

Google liebt die Natürlichkeit. Die Firma beobachtet zwar keine Vögel und engagiert sich nicht in Artenschutzprogrammen, aber sie möchte das Internet auf „natürliche“ Art und Weise wachsen sehen. Gerne hätte Google – so wie wir alle – dass jeder einzelne Inhalt im Web so einzigartig und hochwertig wäre, dass er von den Internetusern freiwillig weiterempfohlen wird.

Ein Beispiel dafür ist Wikipedia. Bei den meisten Suchbegriffen erscheint der entsprechende Wikipedia-Artikel an erster Stelle. Das ist kein Zufall. Als allgemeine Enzyklopädie erreicht das Wissensportal eine einzigartige Themenbreite und die einzelnen Artikel verfügen im Allgemeinen über hohe Qualität.

Dadurch ist die Bereitschaft von Journalisten, Bloggern und anderen Internetusern hoch, auf diese Inhalte zu verlinken. Wikipedia darf sich dadurch über viele kostenlose und themenrelevanten Backlinks freuen.

Es gibt andere Rankingfaktoren, die in Wikipedia ebenfalls gut gelöst sind (zum Beispiel die interne Verlinkung), aber die Backlinks sind sicherlich einer der wichtigsten. Google mag die Links, die auf Wikipedia zielen, weil sie in ihrer Struktur „natürlich“ gewachsen sind.

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Dofollow und Nofollow – Die Mischung machts

Die HTML-Befehle dofollow und nofollow geben Suchmaschinen eine Empfehlung, ob sie einen Link zur Berechnung der Linkpopularität heranziehen sollen. Dofollow-Links schicken die Spider auf die verlinkte Seite weiter, Nofollow-Links halten sie davon ab.

Das beliebte CMS WordPress vergibt zum Beispiel für Kommentare standardmäßig nur Nofollow. Die Entwickler wollen dadurch die Attraktivität von WordPress-Blogs für Spammer einschränken.

Dofollow-Links sind also scheinbar besser, weil sie von den Spidern weiterverfolgt werden. Trotzdem sind sich die meisten SEO-Experten einig, dass auch Nofollow-Links indirekt in die Suchmaschinenalgorithmen einfließen. Wenn eine Website ausschließlich über eingehende Dofollow-Links verfügt, dann ist ein klares Spamsignal.

Eine abschließende Antwort auf die Frage, wie die ideale prozentuale Verteilung zwischen Do- und Nofollow aussieht, konnte bisher nicht ermittelt werden – nur Google weiß es genau, verrät es aber aus verständlichen Gründen nicht.

Textlinktausch

Reziproke Links – also nach dem Schema „ich verlinke auf Deine Seite und du verlinkst auf meine“ können dem Ranking schaden – zumindest manchmal. Bis vor kurzem war der Textlinktausch eine beliebte SEO-Praxis, um schnell und auf Gegenseitigkeit an viele Backlinks zu kommen.

Seit Neuestem verstoßen jedoch bestimmte Arten von reziproken Links gegen die Google-Richtlinien. Auch wenn diese Links deiner Domain nicht schaden, so bringen dich diese auch nicht weiter – bei vergleichbaren Domains ist der Linktausch also bestenfalls ein Nullsummenspiel.

Die Suchmaschine betrachtet einen eingehenden Link als Empfehlung für deine Seite – wenn aber gleichzeitig wieder zurückverlinkt wird, dann sind beide Links aus deren Sicht kein freiwilliges, „natürliches“ Voting mehr – und damit wertlos.

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Schlechte Links

„Schlechte Links“ sind solche, die eine Domain in ernsthafte Schwierigkeiten bringen können – bis hin zur Löschung aus dem Google-Index.

Das größte No-Go ist die Verwendung automatisierter Programme oder Dienste zum Erstellen von Links zu deiner Website – wenn also jemand eine Agentur beauftragt, gegen Zahlung eines Geldbetrages 10.000, 100.000 oder mehr Links auf eine bestimmte Domain zu setzten. Über viele Jahre war dies eine weit verbreitete und wirkungsvolle SEO-Maßnahme.

Heute funktioniert das in der Regel nicht mehr. Google steht auf dem Standpunkt, dass bezahlte Backlinks in etwa so viel wert sind wie bezahlte Stimmen bei einer Abstimmung – und genauso, wie eine Partei, die durch Stimmenkauf die Wahlergebnisse beeinflusst, in den meisten demokratischen Länder bestraft werden würde, bestraft Google nun auch Webmaster, die solche Methoden im Internet verwenden.

Eine weitere Falle sind sogenannte Linktauschprogramme. Links tauscht man meistens – wie oben beschrieben – indem man von jemandem verlinkt wird und zum Dank zurück verlinkt. Irgendwann kam jemand auf die Idee, dass man diesen Linktausch auch automatisieren könnte. Schon vor zehn Jahren hat Google davor gewarnt, an solchen Linktauschprogrammen teilzunehmen, da sie sich als wahre Honeypots für Spammer erwiesen haben.

Links in Bad Neighborhood (schlechter Nachbarschaft) sind Backlinks, die von anderen Seiten verlinkt werden, die auch auf Casinoseiten, Pornoseiten, Viagra-Kaufen-Seiten und ähnliches verweisen. Diese Links werden deiner Domain schaden – es sein denn, du bist selbst im Casino-, Porno oder Viagrageschäft tätig. Solche Links entstehen oft aus der Teilnahme an Linktauschprogrammen oder bei der automatisierten Verlinkung (siehe oben).

Wie man schlechte Links los wird

Um unerwünschte Links loszuwerden ist es am einfachsten, den Webmaster direkt anzuschreiben. In manchen Fällen werden die Links dann gelöscht. Es kann aber auch vorkommen, dass auf das Anschreiben nicht reagiert wird, weil es dem Webmaster schlicht und ergreifend egal ist. Auf jeden Fall ist es so möglich, wenn auch nicht alle, so doch zumindest einen großen Teil unerwünschter Links nach und nach abzubauen.

Wer glaubt, dass seine Seite durch minderwertige Links beeinträchtigt wird, kann diese auch Googles „Disavow Tool“ für ungültig erklären lassen. Google weist jedoch darauf hin, dass diese Funktion nur mit allergrößter Vorsicht eingesetzt werden sollte und dass die Verwendung des Tools bei den meisten normalen Websites nicht erforderlich ist.

Sauber arbeiten

Im Gegensatz zu früher hat der klassische Linkaufbau sicherlich an Bedeutung verloren. Viele althergebrachte Maßnahmen bringen entweder keinen Vorteil mehr oder können sogar viel Schaden anrichten. Es wäre jedoch falsch, von nun an ganz auf das Setzen von Backlinks zu verzichten, wenn man seine Seite bekannt machen möchte.

Sicherlich, hochwertiger Content wird im Idealfall zum Selbstläufer. Damit er von anderen Menschen verlinkt wird, muss er aber erst mal wahrgenommen werden. Soziale Netzwerke wie Google Plus und Facebook haben dabei an Bedeutung gewonnen. Es spricht auch nichts dagegen, themenrelevante Blogs zu kommentieren oder gelegentlich einen Gastartikel zu verfassen.

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2 Kommentare
  1. Krstina

    Also ich hätte da mal ne frage und zwar hab ich iwo mal nen Kommentar da gelassen jetzt hab ich 600 backlinks wie kann das denn sein?

    Antworten
    • Eventuell zeigt der Blogger bestimmte Kommentare in der Sidebar an z. B. die Letzten, die Besten, die Längsten o. ä.

      Antworten

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