City Pages SEO: 23 wichtige Regeln für zufriedene Nutzer!

OnPage SEO Buch

Die Erstellung von sogenannten „City“-Pages ist so alt wie die Suchmaschinenoptimierung selbst. Die Idee dahinter fußt auf folgender Fragestellung: „Du hast eine Werkstatt in Essen, aber keinen Standort in Dortmund und möchtest trotzdem für „Werkstatt Dortmund“ in der Google-Suche gefunden werden?“

Die Antwort lautete vor zehn Jahren noch: „Wir drücken hier auf einen Knopf und anschließend werden Sie nicht nur in Dortmund, sondern in ein paar hundert weiteren Städten gefunden“. Das waren die goldenen Zeiten der „Doorway“-Pages. Automatisch generierte Seiten, bei denen lediglich die Stadtbezeichnung ausgetauscht wird.

Im heutigen Artikel geht es darum, wie man derartige „City“-Pages in Zeiten von Panda & Co. optimieren kann, um die Nutzer maximal zufriedenzustellen ohne dabei massenhaft duplicate Content zu erzeugen.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hat Google seine „Richtlinien für Webmaster“ umfassend überarbeitet und dabei eine gesonderte Seite zum Thema „Brückenseiten“ erstellt. Schauen wir uns mal an, was der geneigte Webmaster dort zu lesen bekommt:

Brückenseiten sind Websites oder Seiten, die mit dem Ziel erstellt wurden, bei bestimmten Suchanfragen weit oben in den Suchergebnissen zu erscheinen. Dies ist problematisch für Nutzer, da in den Suchergebnissen dann möglicherweise zahlreiche ähnliche Seiten erscheinen, die den Nutzer jedoch schlussendlich an dasselbe Ziel weiterleiten. Sie können Nutzer auch auf Zwischenseiten weiterleiten, die als Endziel nicht hilfreich sind.

 

Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für Brückenseiten:

  • Mehrere Domainnamen oder Seiten, die auf bestimmte Regionen oder Städte ausgerichtet sind, die Nutzer jedoch alle zur selben Seite weiterleiten.

  • Seiten, die erstellt wurden, um Besucher auf den tatsächlich nutzbaren oder relevanten Teil Ihrer Website(s) zu leiten.

  • Im Wesentlichen ähnliche Seiten, die eher Suchergebnissen ähneln als einer klar definierten, durchsuchbaren Hierarchie.

City Pages ohne Ranking-Probleme

Was gilt es demnach zu vermeiden, wenn man künftig weiterhin auf das Prinzip von „City“-Pages setzen, aber keine Probleme mit den Google-Rankings erhalten möchte? Betrachtet man die von Google aufgeführten, kritischen Aspekte, die eine „Brückenseite“ ausmachen, etwas genauer, so lassen sich folgende Punkte festhalten:

  • Die Seiten dürfen nicht ähnlich sein.
  • Die Seiten dürfen nicht auf ein- und dasselbe Ziel weiterleiten.
  • Die Seiten dürfen nicht auf Zwischenseiten weiterleiten, die nicht zur Suchanfrage passen.
  • Die Seiten sollten tatsächlich nutzbar sein und einen relevanten Teil der Website darstellen.
  • Die Seiten sollten nicht Suchergebnisseiten entsprechen, sondern hierarchisch gegliederte Informationen liefern.

Wenn man möchte, ergeben diese fünf Punkte die Rahmenbedingungen innerhalb derer es durchaus sinnvoll sein kann, eben doch weiterhin auf „City“-Pages zu setzen.

Doch was ergibt sich aus diesen Rahmenbedingungen? Welche konkreten Maßnahmen kann man ergreifen, um nicht Gefahr zu laufen unter einer algorithmischen Herabstufung des eigenen Web-Angebots zu leiden? Wie sollten „City“-Pages gestaltet sein, damit diese gut in der Google Suche ranken und die Nutzer tatsächlich zum gesuchten Ziel führen?

Auf Grundlage eines Artikels von Phil Rozek habe ich daher mal versucht um das Thema einen etwas größeren Kreis zu zeichnen, damit klar wird, worauf es bei der Gestaltung von „City“-Pages aus Sicht der lokalen Suchmaschinenoptimierung ankommt.

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Regel 1: Maximale Qualität

Auch „City“-Pages müssen einen visuellen und inhaltlichen Qualitätstest beim Nutzer bestehen. Gerade wenn die Seiten zu Beginn noch nicht so gut in der Google-Suche ranken, kann es aus mehreren Gründen äußerst sinnvoll sein, kostenpflichtigen Google AdWords-Traffic auf diese Seiten zu schicken.

Wenn man jedoch für jeden Klick bares Geld zu zahlen hat, dann macht man sich in der Regel auch viel mehr Mühe bei der Gestaltung der Seite. Ist die Seite visuell auf einem modernen Stand? Kann man die Website responsiv auf einem mobilen Endgerät nutzen? Findet sich der Nutzer in einer individuellen, hochwertigen Bildwelt wieder? Sind die präsentierten Informationen nützlich und relevant und können diese dem Nutzer bei seiner Entscheidung weiterhelfen?

Regel 2: Maximale Individualität

Wenn man schon „City“-Pages erstellt, dann sollten diese in jedem Fall individuell gestaltet sein und auf die jeweilige Stadt spezifisch ausgerichtet werden. Im folgenden findet man eine kleine Auflistung an Stellschrauben, die man im Rahmen der Optimierungsmaßnahmen justieren sollte.

HTML-Quellcode individualisieren:

  • Seiten-Titel
  • Meta-Description
  • H1 Überschrift, H2 Überschriften, etc.
  • Interne Links
  • Ausgehende Links

Inhalt – individueller Content:

  • Kundenprojekte in der jeweiligen Stadt, Bewertungen von Kunden aus der jeweiligen Stadt beschreiben.
  • Welche besonderen, lokalen Bedingungen herrschen an dem jeweiligen Ort beim Arbeiten vor? Warum arbeitet man gerne an dem jeweiligen Ort?
  • Wer arbeitet vor Ort? Lokale Team-Mitglieder eine kurze Biographie schreiben lassen?
  • Gibt es besondere rechtliche Regulierungen in der jeweiligen Stadt? Was ist aus Sicht der Branche in der jeweiligen Stadt einzigartig und erwähnenswert?
  • Individuelle Abbildungen und Fotos
  • Individuelle Videos
  • Bewertungen von Kunden vor Ort
  • Coupons und Rabatte anbieten, die in der jeweiligen Stadt eingelöst werden können
  • Conten-Ideen für Einzelunternehmer die bloggen wollen
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Regel 3: Unterschiedliche Perspektiven

Einen hohen Grad an Individualität erreicht man, wenn man konkrete Perspektiven bei der Erstellung des Contents einnimmt. War man schon mal vor Ort? Was hat einem gut gefallen? Was nicht?

Welche Projekte hat man vor Ort schon mal durchgeführt? Gibt es etwas, was einen mit der Stadt und der Kundschaft ganz besonders verbindet? Leben Mitarbeiter vor Ort? Können diese einen Bericht über die Arbeit vor Ort beisteuern?

Regel 4: Geographische und lokale Anknüpfungspunkte

Nicht nur aus Gründen der Individualität ist es sinnvoll Inhalte möglichst spezifisch zu erstellen. Gerade mit Blick auf Local SEO stellen auch geographische Informationen einen wichtigen Hebel dar, um die Relevanz einer „City“-Page zu steigern. Lokalspezifische, geographische Informationen, sollten jedoch nicht 1:1 von der Wikipedia-Seite der jeweiligen Stadt abgeschrieben werden, sondern können idealerweise durchaus ein wenig über eine lexikalische Referenz hinausgehen.

Eine gute, nutzerfreundliche Zusammenführung unterschiedlicher Quellen, die die wichtigsten geographischen Bezugspunkte zu einer Stadt präsentieren und in deren Rahmen zudem noch hilfreiche Links präsentiert werden, ist in jedem Fall zielführender als „Copy & Paste“.

Es sollte dabei jedoch vermieden werden, dass man nur um der Individualität willen, künstlich getrimmte SEO-Textwüsten hinterlässt, die keinerlei relevante Informationen liefern, die über belangloses „blahblah + Stadt“ hinausgehen.

Regel 5: Testballons starten

Um festzustellen, ob die individuell erstellten Inhalte beim Nutzer gut ankommen und infolgedessen auch zusehends stabiler in der Google-Suche zu ranken beginnen, macht es Sinn mit einem kleinen Testballon ins Rennen zu gehen. Dabei erstellt man zunächst nur eine handvoll an „City“-Pages, gibt sich dabei richtig viel Mühe und analysiert nach einer Weile das Nutzerverhalten und die Entwicklung der Rankings.

Befindet sich alles im „grünen Bereich“, so kann man sich anschicken, sukzessive weitere „City“-Pages zu erstellen und in den Google-Index zu schieben. Nach jedem weiteren Schwung an „City“-Pages analysiert man erneut die Entwicklung der Rankings und das Verhalten der Nutzer auf den Seiten.

Verhalten sich die Nutzer nicht erwartungsgemäß, kann man nun in einem überschaubaren Rahmen die Inhalte weiter optimieren, die Bildwelt aufpeppen, die interne Verlinkung verbessern, etc., bis die Nutzersignale und die Rankings zufriedenstellend sind.

Regel 6: Jede Seite ist anders

Es macht überhaupt keinen Sinn alle Energien in x-beliebige „City“-Pages zu stecken, wenn man nicht weiß, an welchen Standorten der hauptsächliche Umsatz generiert wird und aus welchen Städten der Großteil der Kundschaft stammt.

Idealerweise konzentriert man sich daher zunächst auf die umsatzstärksten Standorte bzw. auf Regionen, an denen klar ist, dass sich dort erfolgreich Kunden rekrutieren lassen.

Regel 7: Gier ist auch keine Lösung

Auch wenn die Seiten gut in der Google Suche ranken und die Nutzer zufriedenstellend konvertieren, ist es nicht zwangsläufig sinnvoll etliche weitere Seiten hinterherzuschieben.

Besser man konzentriert sich auf die „City“-Pages, die bereits funktionieren, als dass man sich über eine immer größer werdenden Anzahl an Unterseiten verzettelt und dabei Gefahr läuft lieblose, wenig individuelle Inhalte zu erstellen, denn auch Text-Inhalte kosten Zeit bzw. Geld.

Regel 8: Der Umfang zählt (wenn Langeweile vermieden wird)

Wenn man als Nutzer ein Problem hat, für dass man eine Lösung sucht und dabei auf einen lokalen Anbieter stößt, der lang und breit konkrete Informationen darüber liefert, wie er das Problem bereits mehrfach gelöst hat, der erläutert, was der kniffligste Punkt bei dem jeweiligen Problem ist, der zudem noch Kunden sprechen lässt und hochwertige Abbildungen und dazu passende Videos online stellt, der wird auch optimal vom Nutzer wahrgenommen, wenn er dabei eines vermeidet: Langweilig sein.

Inhalte können kaum „zu umfangreich“ sein, sondern höchstens, „langweilig“, „irrelevant“ und „lieblos“. Vermeidet man hingegen diese drei Hauptmerkmale hässlicher SEO-Texte“, dann ebnet man sich den Weg in die Herzen der potenziellen Kunden.

Regel 9: Nützlich sein, nicht nur für die Kunden

Bei der Erstellung von Inhalten für „City“-Pages sollte darauf geachtet werden, dass die Inhalte unter Umständen auch von Nicht-Kunden als „nützlich“ betrachtet werden können. Dies kann auf lange Sicht zu Verlinkungen von anderen Websites führen und steigert zudem die Wertigkeit der jeweiligen Seite angesichts der positiven Nutzer-Signale, die Google u. a. im Rahmen der „SERP Return Rate“ messen kann.

Im lokalen Kontext können dies Auflistungen der „üblichen Verdächtigen“ sein, die vor Ort für die jeweilige Branche als Anlaufstelle eine wichtige Rolle spielen. Ein Anwalt kann z. B. auf seiner Website die Adressen der örtlichen Gerichte, der Polizeidienststellen und rechtlichen Beratungsstellen in öffentlichen Ämtern präsentieren. Dies trägt nicht nur zur Individualisierung der Inhalte bei, sondern steigert auf lange Sicht auch die Reputation der jeweiligen „City“-Page in der Google Suche.

Regel 10: „Doorway“-Seiten und Insel-Lösungen vermeiden

Sämtliche „City“-Pages, die man erstellt, sollten für Nutzer und Crawler gleichermaßen über die herkömmliche Navigation bzw. über offensichtliche, interne Verlinkungen erreichbar sein.

Künstliche „Insel-Lösungen“, bei denen die Stadt-Seiten nicht eindeutiger Bestandteil der eigentlichen Website sind, sollten vermieden werden, da diese nicht den Google Richtlinien für Webmaster entsprechen.

Regel 11: Kundenbewertungen inkl. Schema.org integrieren

Dieser Punkt wurde oben bereits erwähnt: Die Integration von Bewertungen von Kunden vor Ort ist aus mehreren Gründen sinnvoll.

Die Inhalte werden individueller, die Nutzer lassen sich einfacher überzeugen, denn sie suchen ohnehin gezielt nach Bewertungen und zusätzlich bietet die Auszeichnung der Reviews mithilfe von Schema.org eine gute Möglichkeit die Seite geographisch noch etwas relevanter aus Sicht von Google zu gestalten.

Regel 12. Conversions kontrollieren und nachbessern

Rufen die Nutzer zwar an, sind beim Telefonat aber nicht interessiert? Oder brechen die Nutzer meist beim Kontaktformular mittendrin ab? Sind die Nutzer vor Ort irritiert, weil die auf der Website angebotenen Informationen nicht der Wirklichkeit entsprechen?

Fragen über Fragen, denen man noch weitere hinzufügen könnte, die aber auf einen wichtigen Punkt hindeuten: Es kann auch an ganz anderen Problemen liegen, wenn sich der Erfolg beim Kunden nicht sogleich einstellt. Ich habe in den letzten Jahren mehrfach von dem Umstand gehört, dass ein kleiner Betrieb zwar monatelang Anrufe und E-Mails als Leads erhalten hat, die Mitarbeiter vor Ort aber überhaupt nicht um Umgang mit Kundenanfragen geschult waren.

Das Resultat: Ein eifriger Mitarbeiter hat die E-Mails täglich gelöscht, da die Weiterleitung der Leads über einen generischen Mail-Provider erfolgte, der den Mitarbeitern vor Ort nicht bekannt war. Die telefonischen Anfragen landeten in der Regel auf dem Anrufbeantworter, der niemals abgehört wurde. So kann es leider auch gehen…

Regel 13: Übertriebene Keyword-Permutationen sein lassen

Es ist nicht sinnvoll, wenn man für sämtliche Kombination aus „Keyword + Stadt“ eine gesonderte Unterseite erstellt, wenn die Begriffe sich inhaltlich nicht eindeutig voneinander abgrenzen lassen. Hier ein paar Beispiele, die man besser unter einer einzigen URL auf einer Seite thematisieren sollte:

  • www.firmenwebsite.de/schluesseldienst-koeln
  • www.firmenwebsite.de/schluesselservice-koeln
  • www.firmenwebsite.de/schluesselnotdienst-koeln
  • www.firmenwebsite.de/schluesselnotservice-koeln

Die Konsequenz aus einer derartigen Herangehensweise ist in aller Regel die folgende: Die Inhalte werden zusehends inhaltsgleicher, unkonkreter und damit auch weniger nützlich. Die Gefahr von duplicate Content und Keyword Kannibalismus steigt und die Texte wirken immer seelenloser.

Die Abbildungen wiederholen sich dabei in der Regel auch noch, denn es ist ja auch noch immer das gleiche Thema. Damit signalisiert man Google selbstverständlich auch nicht, dass es sich bei diesen „City“-Pages um tatsächlich nützliche, weil inhaltlich voneinander abgrenzbare Seiten handelt.

Regel 14: Bilder sagen mehr als 1000 Worte

Wenn Nutzer sich in einem Entscheidungsprozess befinden, dann überzeugt diese nichts besser, als wenn man ihnen zeigt, dass man den Job erledigen kann. Egal ob es sich dabei um eine neue Dauerwelle, eine Kellerentfeuchtung, einen Reifenwechsel oder eine Autolackierung geht.

Wenn man sieht, wie es hinterher aussieht, fühlt man sich als Verbraucher sicherer. Der Schritt in Richtung Kontaktaufnahme fällt auf dieser Grundlage ungleich leichter.

Regel 15: Was macht eigentlich die Konkurrenz?

Bevor man durchstartet, kann es Sinn machen, sich die „City“-Pages der Wettbewerber anzuschauen. Was gefällt einem an diesen? Würde man dort anrufen, oder eine E-Mail schreiben? Warum? Welche Art von Inhalten präsentiert die Konkurrenz? Wie könnte man das inhaltlich noch toppen? Oder muss man das überhaupt?

Wäre es vielleicht nicht sinnvoller etwas weniger „SEO-Text“, dafür aber mehr Abbildungen im Kontext echter, menschlicher Sprache zu zeigen? Wie kann man nützlicher als der Wettbewerb sein? Was fehlt bei den Konkurrenten, was man ohne weiteres zeigen könnte?

Regel 16: Variation als Experiment

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ meinte Sokrates seinerzeit. Wer sich mit dieser Einsicht schrittweise in Richtung „valide Erkenntnis“ bewegt, der lügt sich nicht in die eigene Tasche. Nur wenn man ein paar Tests macht, kann man hinterher feststellen, was beim Nutzer ankommt, was bei Google ankommt und was hinterher zu zahlenden Kunden führt.

Es ist daher empfehlenswert möglichst viele der hier aufgeführten Ansatzpunkte auf einer handvoll an „City“-Pages zu variieren, einige davon komplett umzustellen, Content-Bestandteile vollständig wegzulassen usw. denn erst auf Grundlage eigener Messungen kann man die Optimierungsarbeit in kleinen Schritten vorantreiben. Ein umfassendes Web-Controlling und eingerichtetes Event- und Conversion-Tracking ist hierfür die Voraussetzung!

Regel 17: Quellen verlinken

Websites sind dann hilfreich und nützlich, wenn man Informationen auf diesen vorfindet, die zu dem gesuchten Problem passen. In vielen Fällen präsentiert man dabei Informationen, die von wo anders her stammen, die an anderer Stelle deutlich umfangreicher zu finden sind und mit denen sich teilweise echte menschliche Koryphäen befasst haben. Wenn man diese schon zitiert, warum sollte man diese nicht auch verlinken?

Die Angst davor den Nutzer zu verlieren treibt dabei seit längerem schon derart seltsame Blüten, die überhaupt nicht notwendig sind. Wenn ein Nutzer mehr Informationen benötigt, dann wird er diese auch eigenständig weiter recherchieren, wenn sie ihm an Ort und Stelle nicht angeboten werden.

Zeigt man hingegen dem Nutzer, wo er weiterlesen kann, dann ist dieser dankbar für diese Information. Er muss nicht zwangsweise zum Kunden werden, aber er signalisiert Google, dass die Website zu dem bestimmten Themengebiet eine inhaltliche Autorität ist, selbst wenn nicht-transaktionale, sondern informative Suchanfragen gestellt werden.

Darüber hinaus bleibt ein positiver Gesamteindruck, den die Marke und die Website beim Nutzer hinterlässt. Man sieht sich schließlich immer zwei Mal im Leben…

Regel 18: Stadt-Seiten sinnvoll in Website-Struktur integrieren

Ausgehend davon, dass der Nutzer in der Regel im Kopf zunächst die Branche im Sinn hat und diese bei der Suchanfrage mit einem Ort verknüpft, ist es zulässig davon zu sprechen, dass lokale Firmen-Websites zunächst thematisch und erst eine Struktur-Ebene „darunter“ schließlich geographisch strukturiert werden sollte.

Das bedeutet zum Beispiel, dass unter der Kategorie „Wanddekoration“ sich neben den allgemeinen Unterseiten zu diesem Thema, auch die „City“-Pages befinden sollten:

  • www.firmenwebsite.de/
  • www.firmenwebsite.de/wanddekoration/
  • www.firmenwebsite.de/wanddekoration/außenwand/
  • www.firmenwebsite.de/wanddekoration/außenwand/bamberg
  • www.firmenwebsite.de/wanddekoration/außenwand/nuernberg
  • www.firmenwebsite.de/wanddekoration/außenwand/erlangen
  • www.firmenwebsite.de/wanddekoration/außenwand/feucht

Auf diese Weise gruppieren sich die „City“-Pages taxonomisch als detaillierter Bestandteil unter das Haupt-Thema „Wanddekoration Außenwand“ und verlinken zudem intern wieder (z. B. per Breadcrumb-Pfad) standardmäßig mit einem optimalen Link-Text „zurück“ nach „oben“.

  • Sie sind hier: Startseite >> Wanddekoration >> Außenwand >> Bamberg

Es ist also enorm wichtig eine unkomplizierte URL-Struktur einzurichten.

Regel 19 – Telefonanrufe tracken

Gerade im Kontext der „City“-Pages ist das Tracking von Anrufen potenzieller Kunden extrem sinnvoll. Nur so lässt sich feststellen, über welche Seite auch tatsächlich Kontaktanfragen telefonisch generiert wurden, denn idealerweise werden auf den einzelnen „City“-Pages auch individuelle, lokale Rufnummern zu Tracking-Zwecken eingesetzt.

Regel 20 – Gutschein-Kooperationen vor Ort starten

Man kann die lokale Relevanz ganz einfach steigern, indem man mit örtlichen Anbietern in der direkten Nachbarschaft Gutschein-Kooperationen startet. Dies kann zum Beispiel so aussehen, dass man auf der eigenen Friseur-Website einen Gutschein für einen Nagel-Studio um die Ecke anbietet – umgekehrt wird auf der Website des Nagel-Studios mit einem Gutschein für den Friseur-Salon geworben.

Sämtliche Gutscheine erhalten dabei idealerweise individuelle Buchstaben und/oder Zahlenkennungen, damit man kinderleicht tracken kann, was die Kooperation an Kundschaft einbringt.

Der positive Nebeneffekt auf die Inhalte der Website lautet auch hier wieder „Individualität“ und „lokal-spezifische Relevanz“, denn man wird nicht umhinkommen, im Rahmen der Aktion ein paar erklärende Worte über den nachbarschaftlichen Anbieter zu verlieren.

Regel 21: Nicht alle Inhalte alleine texten

Nachdem man ein paar Text-Inhalte für „City“-Pages erstellt hat, sollte man lieber eine Pause einrichten, bzw. jemand anderem den Job übertragen. Auf diese Weise vermeidet man Ermüdungserscheinungen, die zu miesen Texten oder zu „Copy & Paste“ führen müssen.

Ein frischer Autor kann den Inhalten oftmals mehr Leben einhauchen, als man selbst vermag, wenn man bereits vierzehn „Stadt-Texte“ geschrieben hat.

Regel 22: Einmal mit Profis arbeiten

Man muss nicht alle Texte von einem Pulitzer-Preisträger professionell erstellen lassen. Die Text-Inhalte für die wichtigsten „City“-Pages sollten hingegen durchaus von einem Profi erstellt werden, der weiß war er tut und der sein Handwerk versteht.

Gute Text-Inhalte leben von den Formulierungen und vor allem davon, was man am Text weglässt. Als Amateur weiß man überhaupt nicht, was einen guten Text ausmacht, der zudem auch noch im Web funktionieren und den ungeduldigen Nutzer bei der Stange halten soll.

Regel 23: Schritt für Schritt

Dieser letzte Punkt gilt gerade auch für die Websites von Filialketten und Franchise-Unternehmen mit vielen Standorten. Es kann nur schwer funktionieren, alle Text-Inhalte in einem Schwung auf der Website über die „City“-Pages zu verteilen, ohne dass die Qualität, Authentizität und Individualität darunter leidet.

Besser man erstellt die Inhalte in kleinen Schritten und hat dabei auch noch die Erfolgsmessung gut im Blick, als dass man sich vom Ansatz her total verrennt und sämtliche Maßnahmen ungeprüft und ungetestet über alle Standort-URLs verteilt. Hinterher festzustellen, dass ein kleiner Test mit einer handvoll an Stadt-URLs gereicht hätte, um zu messen, dass das Konzept nicht aufgeht, ist kein wirkliches Erfolgserlebnis.

Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass man von zentraler Stelle schlichtweg nur die Rahmenbedingungen im Blick behält.

Die lokalen Filialen und Partner vor Ort sollten sich hingegen um die inhaltlichen Details, die Fotos vor Ort und die kleinen spezifischen Feinheiten befassen, die den „City“-Pages erst den authentischen und hilfreichen Flair verleihen, der notwendig ist, um den Nutzer und in zweiter Linie auch Google zu überzeugen.

Von zentraler Stelle kann im Rahmen eines solchen Projekts hingegen die Qualitätssicherung erfolgen, die idealerweise die Einhaltung der inhaltlichen und qualitativen Richtlinien auf den Standort-URLs überwacht.

Fazit

Im Grunde dreht sich alles immer wieder um die drei Punkte Individualität, Nützlichkeit und Hochwertigkeit. Wer die Website-Texte halbautomatisch und lieblos nach „Schema F“ mit einem Doorwapage-Generator erstellt, der braucht sich nicht über problematische Rankings wundern.

Wer noch immer denkt, dass generische Inhalte „nun mal generisch sind“ und es deswegen keines besonderen Aufwands bedarf, wenn man eine allgemeines Thema ranking-relevant beschreiben möchte und wer keine hilfreichen Abbildungen in ausreichender Qualität auf der Website zeigt, der wird stets das Nachsehen beim Nutzer haben.

Wer im Umkehrschluss aber die kompliziertesten Verrenkungen bei der Erstellung einer vermeintlich „keyword-relevanten“ URL-Struktur durchführt und hinterher nicht mal analysiert und misst, wie die Nutzer mit der jeweiligen „City“-Page tatsächlich umgehen, der läuft im Blindflug Gefahr, dass die Website beim Nutzer durchfällt und demzufolge auch nicht mehr prominent in der Google Suche auftaucht.

Wer glaubt, dass 52 individuelle Stadt-Texte in „nullkommanix“ erstellt sind und deswegen nicht mal auf Zwei- bis Drei-Sterne Inhalte von Content.de setzt, sondern sich diese amateurhaft „vom Cousin von meinem Heilpraktiker“ texten lässt, dem ist ohnehin kaum noch zu helfen.

Warum nicht? Weil er die Arbeit anderer Menschen, die Nutzer und das Internet im allgemeinen überhaupt nicht ernst nimmt. Ebenso verhält es sich mit Menschen, die der Auffassung sind, dass Stockphotos von glücklichen Models, die „Arbeiten spielen“, die optimale Lösung für eine glaubwürdige Bildwelt der Website darstellen. Abschließend hier noch ein paar richtig gute Tipps für gute Inhalte.

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7 Kommentare
  1. Max

    Danke Dir für den umfangreichen Beitrag! Ich habe mir auch die Frage gestellt, wie man mit City Pages umgehen kann/ soll.

    In meinem Beispiel geht es um Aktivitäten und Veranstaltungen in einer Stadt (wo ich diverse aufzähle und auf externe Anbieter verweise).

    – Andere externe Links (+Adressen)
    – Natürlich unique Content (1500 Wörter, sinnvoller guter Content)
    – Unterschiedliche Bilder

    Jedoch gibt es Muster:

    – Ähnlicher Aufbau (Strukturierung der Inhalte)
    – Dieselben 5 internen Links (die dem User aber helfen)
    – Ähliche URLs/ Titles [domain.com/XYZ-Stadt]

    Denkst Du ich mache mir zu unrecht Sorgen? Besser paar interne Links weglassen und Titles und Co. variieren?

    Die User-Werte der Seiten sind sehr gut, der Content also hilfreich und eigenständig…

    Viele Grüße
    Max

    Antworten
    • Danke für dein positives Feedback! Aktivitäten und Veranstaltungen vor Ort als sekundären Content zur Anreicherung der Inhalte zu nutzen kann in jedem Fall sinnvoll sein. Bei einigen Branchen (z. B. Beauty, Freizeit) vielleicht mehr, als bei anderen Branchen (z. B. Autowerkstatt, Klempner). Dass kann man pauschal im Vorfeld ohne einen Test nicht beurteilen.

      Was deine Sorgen anbelangt, so sind diese nicht berechtigt, wenn die Inhalte eindeutig individuell sind. Angesichts der Nutzerdaten scheinen diese ja auch Mehrwert zu liefern. Da macht es dann nichts aus, wenn im Seiten-Titel nur die „Stadt“ ausgetauscht wird. Auch die 5 internen Links sind nicht kritisch, wenn der Nutzer auf den Zielseiten etwas vorfindet, was ihm im Kontext seiner Suchanfrage weiterhilft.

      Es kann jedoch durchaus Sinn machen mit den Seiten-Titeln ein wenig herumzuspielen, weil man hierüber gegebenenfalls noch ansprechendere Varianten herausfindet, die für eine höhere CTR sorgen.

      Antworten
  2. Ottpunk

    ich denke da wir es einige Anbieter treffen. Aber Google bleibt damit seiner Linie treu, nur „echten“ Content positiv zu bewerten. Es ist sicherlich der richtige Schritt, wenn man die SERPs mit z.B. Bing vergleicht, sieht man schon deutlich, was derzeit von Google ausgefiltert wird und was nicht. Wer bisher immer auf unique content gesetzt hat, hat kein Problem 😉

    Antworten
    • Ich denke mal, wenn man sich richtig Mühe gibt, kann man City-Pages auch nach wie vor gut ranken lassen, auch wenn man keine Standorte in der jeweiligen Stadt vorweisen kann.

      Das heißt ich würde mich weniger darauf versteifen, dass Google zusehends nurmehr „echten“ Content rankt, sondern auch Content, der so gut ist, dass der Nutzer denken könnte, er sei echt, weil die Informationen hilfreich sind und ein weiterführender Link zu einem Standort führt, der sich immerhin noch ziemlich in der Nähe zu der gesuchten Stadt befindet.

      Antworten
  3. Timi

    Toller vollständiger Artikel. Ich nutzte die City-Pages ebenfalls und kann deine Regeln nur dick unterstreichen. Mein Tipp noch zusätzlich: Auch im Text zeigen, dass man etwas von der Region versteht. Ich würde wahrscheinlich versuchen immer einen Texter aus der Region damit zu beauftragen, der etwas Heimatgefühl vermittelt.

    Antworten
  4. Jan

    Ich kenne leider diverse Beispiele die über Google Dienstleistungen in verschiedenen Städten und Dörfern in meiner Umgebung anbieten aber mehrere 100 km entfernt beheimatet sind. Die Ranking-Ergebnisse sind sogar sehr gut.

    Die einzelnen Seiten unterschieden sich wirklich nur durch das jeweilige Keyword (natürlich auch in den Meta-Tags, dem Titel und dem Inhalt) was jeweils der Name einer Stadt oder eines Dorfes ist. Google scheint wohl keine besseren Alternativen zu finden und hebt diese Websiten aus diesem Grund in den vorderen Bereich.

    Antworten
  5. Christopher

    Bei dem Linkbuilding Beispiel bin ich anderer Meinung, links sollen kurz und knackig sein. 3 KM lange Keywordspam Links erzeugen im besten Fall einen negativen Effekt.

    Antworten

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