Click Fraud

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Click-Fraud (auch Click Spamming, Deutsch: Klick-Betrug) ist die gezielte Manipulation der Klickrate bei klick-basierten Online-Werbekampagnen oder Polls (Deutsch: Online-Umfragen).

Dabei werden bewusst unrechtmäßige Hits (Clicks) erzeugt, die wertlose Zugriffszahlen verursachen und die Werbekosten in die Hohe treiben. Der Werbetreibende bezahlt dann eigentlich für verfälschte und wertlose Klicks. Parallel zu dem Begriff Click-Fraud werden auch Synonyme wie Click-Spamming oder Klick-Spamming verwendet.

Alle Vorgänge die solche Klicks manuell oder mittels eines automatisierten Skriptes erzeugen, stellen einen Klick-Betrug dar. Diese Art von Spamming nimmt stets zu, weil Pay-per-Click Kampagnen immer populärer werden und dadurch die Preisen für einzelne Keywords auch steigen.

Es wird behauptet, dass mehr als 10 % der Klicks auf Werbungen von Google als Fraud einzustufen sind. Natürlich ist die genaue Zahl schwierig einzuschätzen, und die Tendenz zum verstärkten Click Fraud hängt selbstverständlich auch von der Branche ab.

Die Problematik des betrügerischen Klicks ist inzwischen so groß, dass die Anbieter von Pay-per-Click Programmen und die Betreiber von Suchmaschinen spezielle Verfahren einsetzen, um den Klick-Betrug zu erkennen. Mittlerweile setzen großen Suchmaschinen spezielle Teams ein, so genannte “Fraud Squads“, die sich mit der Abwehr von Klick-Betrug beschäftigen. Gleichzeitig sollten Werbetreibende auf jedem Fall solche Risiken wie Click-Spamming einkalkulieren und einen Teil des Werbe-Budgets dafür zurückstellen.

Wozu Click Fraud?

Ich brauche hier nicht zu wiederholen, dass Suchmaschinen die größte Reichweite bei den Internetusern haben. Die Suchmaschinen finanzieren sich auch über das Verkaufen von Werbeflächen, die im Online-Marketing als sehr lukrativ gelten.

Dabei buchen Unternehmen gegen Bezahlung bestimmte Schlüsselwörter (Keyword-Werbung), die ihr Service oder Produkt optimal beschreiben. Diese Werbung erscheint bei den meisten Suchmaschinen über und unter den eigentlichen Suchergebnissen und ist mit der Webseite des Werbenden direkt verlinkt. Normalerweise hat ein Werbender auch ein bestimmtes Budget, in dessen Rahmen er seine Online-Werbekampagne gestaltet.

Wenn über einen Script tausende von Anfragen automatisch erzeugt werden, die das Konto von Konkurrenten belasten, kann es sehr schnell passieren, dass das Werbebudget schnell verbraucht ist. Deshalb ist es auch üblich (zum Beispiel bei Google) ein Tagesbudget festzulegen, damit alle Gelder nicht auf einmal verbraucht werden. Dieses Tagesbudget wird auch als Tageslimit oder Klick-Limit bezeichnet.

Anderseits platzieren Suchmaschinen bei ihnen gebuchte Werbung nicht nur auf den eigenen Webseiten, sondern auch auf ihren Partnerseiten. Google AdSense ist eines der bekanntesten Beispiele dafür. Google AdSense ist ein spezielles Programm für Webseiten-Betreiber, die auf ihren Webseiten Werbeflächen gegen Entgelt für Google-Anzeigen zur Verfügung stellen. Viele kleine und große Webmaster können dabei mit ihren Webseiten Geld verdienen.

Vor diesem Hintergrund entstanden verschiedene Arten von Click-Fraud mit unterschiedlichen Motiven.

Ausschalten konkurrierender Keyword-Werbung

Ein Unternehmen schaltet eine Keyword-Werbung und will seine Anzeigen besser platzieren. Es ruft zum Beispiel Online-Anzeigen seines Konkurrenten so oft auf, bis dessen Tagesbudget völlig erschöpft ist. Danach wird die Anzeige des Konkurrenten an diesem Tag automatisch ausgeblendet, sodass kaum die regulär erzielte Anzahl von Page Impressions erreicht worden wäre. In extremen Fällen kann ein ganzes Tagesbudget vernichtet werden, ohne dass nur ein einziger Besucher weitergeleitet wurde.

Die Klick-Betrüger machen dabei eine einfache Rechnung. Ist das Klick-Limit einmal erreicht, wird der betroffene Link automatisch ausgeblendet und die anderen Unternehmen mit dem gleichen Schlüsselwort rücken in den Anzeigen nach oben ein. Dabei kommt es nicht selten vor, dass nach dem Ausblenden des Mitbewerbs der eigentliche Click-Spammer an dessen Stelle tritt.

Diffamierung konkurrierender Websites

Auf einer Affiliate-Website werden click-basierte Online-Anzeigen veröffentlicht (zum Beispiel Google AdSense), die eine hohe Provision bringen. Eine andere Affiliate-Website schaltet die gleichen Anzeigen. Diese kann bewusst die Anzeigen-Klickrate auf der konkurrierenden Website in die Hohe treiben, so dass der Werbetreibende (Merchant) aufgrund des erkennbaren Missbrauchs die konkurrierende Website aus dem Programm ausschließt.

Abgesehen von den beträchtlichen Verlusten an Werbeeinnahmen, hat dann der Konkurrent auch erhebliche Schwierigkeiten an anderen Pay-per-Click Programmen teilzunehmen. Er wird so zu sagen als “Übeltäter” betrachtet und ihm wird zunächst einmal das Vertrauen des Werbetreibenden abgesprochen.

Erhöhen der Werbeeinnahmen

Sehr oft versuchen Webmaster ihre Werbeeinnahmen für die click-basierten Leistungen zu erhöhen. Sie versuchen selbst oder über den Bekanntenkreis manuelle Fraud-Clicks zu erzeugen. Noch drastischer geht es mittels automatisierten Skripts, die dann die Klick-Rate auf eine Online-Anzeige in die Hohe treibt.

Viele solcher Manipulationen werden schnell erkannt. Wenn dagegen Click-Spamming über den Bekanntenkreis und im kleineren Rahmen erfolgt, ist es nicht zu einfach zu entlarven. Beachte, dass alle großen Suchmaschinen und Anbieter von Pay-per-Click Programmen Mechanismen haben, die fast alle Spamming Clicks erkennen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese manuell oder automatisch erzeugt wurden.

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Rechtliche Folgen von Click Fraud

Click-Fraud ist grundsätzlich wettbewerbswidrig (§§ 3, 4 Nr. 10 UWG). Der Geschädigte ist auch zum Schadensersatz wegen einer vorsätzlich sittenwidrigen Schädigung berechtigt (§ 826 BGB). Aber der Vorsatz ist sehr schwierig nachzuweisen. Ausführliche, rechtliche Informationen dazu kannst du im Netz bei verschiedenen Webseiten von Rechtsanwälten finden.

Am Rande

Aus meiner Sicht ist der Begriff Click-Spamming ungenau und gibt das Phänomen des betrügerischen Klicks nicht hundertprozentig wieder. Das Wort “Spamming” ist eigentlich viel breiter zu verstehen und nicht immer mit dem direkten Betrug verbunden. Wenn sich jemand zum Beispiel bei einem kostenlosen Online-Spiel angemeldet hat, nimmt er sicher in Kauf, dass seine Email mit Spam-Mails überflutet werden könnte.

Bei den betrügerischen Klicks dagegen liegt gezielte Manipulation der Klickrate mit eindeutiger betrügerischer Absicht vor. Deshalb finde ich den Begriff Click-Fraud oder zu deutsch Klick-Betrug in diesem Fall viel treffender.

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