Google-Bombe

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Unter einer Google-Bombe versteht man eine Manipulation des Google-Suchergebnisses für eine bestimmte Webseite durch vielfaches Setzen von Links mit einem vereinbarten Ankertext. Wenn nach diesem Text gesucht wird, zeigt Google nicht nur die Seiten mit dem Link an, sondern auch die Seite, auf die der Link verweist. Google-Bomben werden von Online-Communitys eingesetzt, um Webseiten bestimmter Personen gezielt mit oft diffamierenden Schlagworten in Verbindung zu bringen.

Die erste Google-Bombe kam 2001 auf, als Adam Mathes die Worte talentless hack benutzte, um damit auf die Webseite eines Freundes zu verweisen. Er forderte andere auf, mit dem gleichen Text auf die gleiche Seite zu verweisen, und wenig später erschien die Webseite des Freundes bei Google auf Platz 1 – unter den wenig schmeichelhaften Suchbegriffen talentless hack.

Die populäre Suchmaschine Google ist anfällig für diese Art der Manipulation, da nicht nur die Inhalte einer Webseite selbst für die bewertete Reihenfolge der Suchergebnisse entscheidend sind, sondern auch die darauf verweisenden Seiten, insbesondere die Verweise selbst mit ihren Ankertexten (siehe: PageRank).

Populär wurden die Google-Bomben 2003, als Gegner des amerikanischen Präsidenten George W. Bush sich absprachen und auf ihren Webseiten und Weblogs Links auf einen offiziellen biografischen Text über Bush setzten, jedes Mal verbunden mit den Worten miserable failure (dt. erbärmliches Versagen, bzw. jämmerlicher Versager (z. B. in „He’s a miserable failure.“). Die Google-Suche listete wenig später Bushs Seite als Top-Hit für eben diese Suchbegriffe.

Seitdem wurden Google-Bomben oft eingesetzt, unter anderem auch von Freunden des amerikanischen Präsidenten, die im Gegenzug versuchten, politische Gegner wie Jimmy Carter, Michael Moore und Hillary Clinton mit der Phrase miserable failure in Verbindung zu bringen. Inzwischen liegt mal Michael Moore, mal George W. Bush vorne, wobei ersterer zwar in den Suchresultaten von Google erscheint, der zugehörige Link jedoch direkt zur Biografie von George W. Bush führt.

In Österreich wurde das Google-Bombing bekannt, als eine Suche nach völlige Inkompetenz zur heftig umstrittenen privaten Website des amtierenden Finanzministers Karl-Heinz Grasser führte. Das in der Schweiz bekannteste Beispiel ist die Suche nach jämmerlicher Waschlappen, welche auf die bundesrätliche Webseite von Christoph Blocher führt.

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