Linkbuilding

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Links sind nach wie vor die entscheidende “Währung” im Internet. Auch wenn man immer wieder von “offizieller Seite” hört, dass es eigentlich weitaus wichtiger sei, guten und vor allem einzigartigen Content zu generieren (dann würden die Links schon 100%ig von selbst kommen), geht es nach wie vor darum, möglichst viele externe Verweise für die eigene Website zu bekommen. Wichtig ist hier allerdings, dass diese Backlinks auch eine möglichst gute Qualität haben und relevant sind. Und da fängt die Problematik beim Linkbuilding an.

Speziell in Deutschland gibt es das Problem mit dem Linkgeiz. Selbst Kleinst-Webmaster versehen ihre Websites mit einen “nofollow”-Tag, sei es nun, um Kommentarspam zu vermeiden oder um keinen Linkjuice abgeben zu müssen. Im Endeffekt ist diese Strategie der totale Unsinn und man kann schon von Linkbuilding im umgekehrten Sinn sprechen. Auch bei größeren Websites bringt es eigentlich nicht viel. Pagerank Sculpting zu betreiben kann eine durchaus nützliche Sache sein. Seine Website nach außen hin via “nofollow” generell dicht zu machen, ist eine Vorgehensweise mit Boomerang-Effekt.

Denken wir doch mal ein paar Schritte weiter. Wenn nur noch “nofollow” eingesetzt wird und überhaupt nicht mehr verlinkt wird (was ja die logische Konsequenz des Linkgeiz sein muss), dann wird das Web nach und nach einer seiner wichtigsten Komponenten beraubt – den Links. Unabhängig davon, dass Linkbuilding dann noch schwerer würde als ohnehin schon, müssten sich auch die Suchmaschinen (und allen voran Google) überlegen, wie sie mit der neuen Situation umgehen wollen. Die logische Gegenbewegung wäre irgendwann, dass das “nofollow”-Attribut ad absurdum geführt wird und Google solche Links doch verfolgen und auf jeden Fall werten müsste, um überhaupt eine vernünftige Struktur hinzubekommen (wenn das nicht schon längst der Fall ist).

Was heißt das für das Thema Linkbuilding?

Vermutlich macht es hier, wie bei sehr vielen Dingen im Leben, die Mischung. Natürlich wirkt es ziemlich cool, wenn man sich 10 PR-5-Links besorgt und die innerhalb von einer Woche auf seine Website klatscht. Wer Google & Co. allerdings richtig verstanden hat, der weiß, dass weniger oft mehr ist. Wer der Backlinkstruktur seiner Website “künstlich” nachhelfen will, der sollte auf eine möglichst natürlich wirkende Verlinkung achten. Die Sache mit den 10 PR-5-Links sieht nicht so richtig natürlich aus. In einem solchen Fall (wenn er denn auffällt), ist wohl eher mit einer Penalty zu rechnen. Vermutlich nicht dauerhaft, aber immerhin.

Linkbuilding bedeutet also vor allem, zunächst die wirklich natürliche Verlinkung auszunutzen. Denn eines stimmt wirklich: Produziert man vernünftigen Content und schafft man es, dieses ansprechend zu präsentieren und auch zu platzieren, dann kommen eine ganze Menge Links tatsächlich von selbst. Allerdings ist auch hier irgendwann Schluss. Schließlich hat nicht jeder ein Twitter oder Facebook zu bieten, wo die Leute einem die Tür einrennen und so Backlinks in 3-stelliger Millionenhöhe produzieren. Will man als Betreiber einer Website dann wirklich mehr, muss man nachhelfen.

Das kann mitunter recht schwierig sein. Vor allem beim Thema Links herrscht gern immer große Verwirrung. Was ist denn nun die korrekte Strategie zum Linkbuilding? Das kann man (wie üblich) leider nicht klar beantworten, weil jede Website nun mal anders ist. In der Tat sind fast alle Websites verschieden (zumindest die “seriösen”). Das ist auch der Grund, warum verschiedene Websites unterschiedlich auf einzelne Bausteine in Sachen Linkbuilding reagieren. Erst kürzlich konnte man Blogeinträge lesen mit Titeln wie “Webkataloge: Sie bringen’s doch!”.

Gleiches gilt für die ganzen ollen Geschichten von Artikelverzeichnissen, Linkfarmen, etc. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel “gefährliches Halbwissen” zum Thema Linkbuilding auch heute noch unter “Webschaffenden” vorhanden ist. Selbst in einschlägigen Foren wird teilweise richtiger Unsinn erzählt. Teilweise muss man sich da fragen, ob es sich da um gezielte Desinformation handelt.

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Aber fassen wir zusammen: wie funktioniert gutes Linkbuilding?

Zunächst schöpft man die Möglichkeiten aller zur Verfügung stehenden Mittel bezüglich der Erzeugung natürlicher Verlinkungen aus. Ist dieses Thema ausgereizt, hilft man nach. Dabei sollte man beachten, dass man nicht zu gierig wird. Nicht auffallen. Gute Links zu beschaffen ist Ausdauersport. Man braucht einen langen Atem und darf nicht zu schnell ungeduldig werden. Es ist darauf zu achten, dass alles was man in diesem Bereich tut, natürlich aussieht. Linktexte sollten ständig variiert werden. Nicht auf den Pagerank gucken, besser gut gemachte Seiten für die Verlinkung finden, die schon etwas älter sind. Der Trust einer Website ist wichtig.

Es gibt noch mehrere Faktoren, sicherlich hat hier jeder, der sich mit dem Thema schon beschäftigt hat, bereits eigene Erfahrungen gemacht. Was man auf jeden Fall wissen sollte: Linkbuilding ist keine einmalige Sache, ebenso wie Suchmaschinenoptimierung an sich. Es ist ein (sehr wichtiger) Baustein für den Erfolg einer Website. Insofern zahlen sich hier (wie auch im normalen Leben) Hartnäckigkeit, Cleverness, Kreativität und Durchhaltevermögen aus.

Ist Linkbuilding tot?

Lang lebe Linkbuilding? Nein – die Gunst der Stunde gehört dem Linkgetting! Gibt’s da überhaupt einen Unterschied? In den USA wird Linkgetting bereits als “Linkbuilding 2.0″ gefeiert. Denn geht es beim Linkbuilding darum, überwiegend selbst aktiv zu werden (nämlich indem man sich um Backlinks bemüht, in welcher Form und mit welchen Mitteln auch immer), sollen die Backlinks beim Linkgetting ganz von selbst kommen.

Eigentlich keine Neuigkeit. Welcher Webmaster (besonders in umkämpften Bereichen) freut sich nicht über kostenlose Backlinks, um die man sich nicht selbst bemühen muss? Linkgetting umfasst also alle Möglichkeiten, um InternetnutzerInnen dazu zu animieren, quasi völlig selbstlos Backlinks zu setzen. Der gute alte Linkbait ist da sicher eine Option in Sachen “Linkbuilding 2.0″. Schöne Top-Ten-Listen oder amüsante Aktionen (ich erinnere hier an die “WC-Weltreise” sind auch immer einen Link wert).

Damit bekommt man sicher nicht die dicken Fische. Solche Aktionen bauen einen soliden Grundstock auf. Um an die großen (PR-)Links zu kommen, führt an (nichtreziprokem) Linktausch, -kauf oder -miete sicher kein Weg vorbei. Wobei ich mich hier klar ausdrücken will: Meine Aussage soll keine Aufforderungen dazu sein, Links zu kaufen oder zu mieten (oder zu verkaufen). Das darf man ja schließlich nicht… Was für ein Bullshit 😉

Um an Links zu kommen, muss man seinen Gehirnschmalz einsetzen. Das ist beim Linkbuilding eigentlich ebenso wie bei vielen anderen Bereichen in der “Webmasterei”. Linkbuilding wird schließlich immer schwieriger. Da muss man schon hier und da ein paar Minuten zum Generieren neuer Ideen verwenden. Kreativität ist gefragt und zahlt sich (fast) immer aus…

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