Original Content: Durch Manipulation des Datums zur Quelle werden!

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Beim Dauerbrenner “Duplicate Content” gibt es einen neuen Trend. Zwar bestraft zum Beispiel Suchmachinenprimus Google Seiten, die offensichtlich doppelte Inhalte präsentieren, nicht mehr mit Ausschluss aus dem Index.

Dafür versucht Google allerdings das originäre Dokument zu ermitteln (also den Content, der zuerst online gegangen ist), um die Dubletten dann weniger zu gewichten.

Der originäre Content steht dann logischerweise an erster Stelle, gefolgt von den “Doppelgängern”. Besonders bei Nachrichtenseiten stehen Betreiber oft vor dem Problem, dass sie zum Beispiel Pressemeldungen nicht umschreiben sondern so abdrucken, wie sie sie vom Urheber empfangen haben.

Im Printbereich ist das eine normale Praxis. Online sieht die Sache anders aus. Hier wird es schwierig, als originärer Content zu gelten, wenn 250 andere Nachrichtenseiten den gleichen Text veröffentlichen.

Wie sich also abgrenzen? Wie erreichen, dass Google das eigene Dokument als als DAS Original ansieht? Die Lösung liegt auf der Hand und erscheint recht simpel. Man manipuliert einfach die Uhrzeit, oder besser gesagt, das Veröffentlichungsdatum des Textes wird “zurückdatiert”.

Will eine Nachrichtenseite also eine Pressemitteilung veröffentlichen und mit dem Content unbedingt als originär gelten, ohne die Meldung umschreiben zu müssen, dann wird einfach an der Zeitschraube gedreht.

Ist die Pressemeldung bei Nachrichtenseite A schon um 12.45 Uhr online und bei allen anderen erst um 12.55 Uhr, dann wird Google vermutlich gemäß des “Zeitstempels” ermitteln, dass Seite A den Text als erste Website gebracht hat und alle anderen nachgezogen sind. Das Interessante an der Manipulation ist natürlich, dass Seite A die Uhrzeit zurückgedreht hat. Die wurde nämlich VON ALLEN erst um 12.50 Uhr empfangen! Seite A ist quasi fünf Minuten in der Zeit zurückgereist und hat sich so einen Vorteil verschafft.

Dieses Prinzip kann natürlich nur dann klappen, wenn Google die Seite nicht unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung crawlt. Ansonsten kann die Manipulation auffliegen. Allerdings ist der Googlbot auch nicht immer so schnell, als das er wirklich innerhalb von Sekunden, nachdem das Dokument online gegangen ist, zum indexieren vorbeischaut. Und selbst wenn – dann reist man eben nur einige Sekunden in der Zeit zurück. Wichtig für den Betreiber ist nur, dass man augenscheinlich VOR der Konkurrenz publiziert.

Einige große deutsche Nachrichtenportale sollen diese Praxis angeblich bereits einsetzen. Schaut man sich diesen hart umkämpften Bereich im Internet an, dann wird deutlich, warum diese Manipulation verlockend ist. Möglicherweise lässt sich so auch erklären, warum bestimmte Nachrichtenportale in letzter Zeit traffictechnisch große Sprünge nach vorn machen konnten. So können frühere Aussagen plötzlich in einem anderen Licht erscheinen.

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