Paranoid Black Hat SEO: Was ist das und wie funktioniert es?

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Was ich hier als „Paranoid Black Hat SEO“ bezeichne, beinhaltet all die Präventivmaßnahmen, die du triffst, obwohl es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass Google die jeweiligen Schwachstellen tatsächlich ausnutzt. Es handelt sich dabei tatsächlich nur um Wahnvorstellungen, von Google stets unter Beobachtung zu stehen.

Diese Paranoia nimmt meist mit der Anzahl der Black Hat-Tätigkeiten, an denen man beteiligt ist, zu. Je mehr du in deine Black Hat-Strategien, wie dein PBN, investierst, desto wichtiger wird dir auch sein, dieses um jeden Preis vor möglichen Leaks (Schwachstellen) zu bewahren. Im folgenden möchte ich dir einige dieser bekannten Leaks vorstellen und gleich dazu noch Lösungsvorschläge unterbreiten.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich dabei um nichts, das unbedingt angewendet werden muss, allerdings würde ich zumindest die grundlegenden Punkte jedem empfehlen, der bereits im vierstelligen Bereich in sein Netzwerk investiert hat. Also lasst uns direkt mal einsteigen…

Browser

Im Laufe des Textes wird dir sicher auffallen, dass es bei diesem Paranoid Black Hat SEO vor allem darum geht, die von Google bereitgestellten Dienstleistungen bestmöglich zu vermeiden. Wieso? Wenn Google diejenigen sind, die nichts von deinen Black Hat-Tätigkeiten erfahren sollen und dir am meisten schaden können, dann sollte dein Ziel auch darin bestehen, sie zu umgehen.

Das läuft im Fall der Browser-Wahl dann darauf hinaus, Google Chrome um jeden Preis zu vermeiden und stattdessen auf ähnlich gute Alternativen umzusteigen. Folgende Alternativen stehen dir zur Auswahl:

Wenn du noch immer auf Performance Wert legst und dann auch deine Arbeit vollständig in diesen Browsern verrichten möchtest, solltest du besser auf Firefox oder Opera zurückgreifen, welche beide noch eine gute Leistung mitbringen, aber dennoch nicht direkt mit Google zusammenhängen. Wenn du absolut sicher sein willst, wählst du einfach Epic oder gar Tor, welche dich in Bezug auf den Browser definitiv nicht in Schwierigkeiten bringen werden.

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Google-Services

Neben Googles Browser, Chrome, gibt es aber noch einige weitere Dienstleistungen, welche im Alltag der meisten von uns eine Rolle spielen, aber besser umgangen werden sollten. Zu diesen eher bedenklichen Services zählen beispielsweise folgende:

  • Gmail:
    • Grund: Falls Google Zugriff auf die Email hat, mit der du all deine Black Hat-Tätigkeiten vollziehst, ist die Problematik wohl selbsterklärend
      Alternativen: Custom Email (eigenes Email-Postfach bei Hosting-Anbieter), Freemail: GMX, Web.de, AOL, etc.
  • Google Drive:
    • Grund: Solltest du Google Drive ausschließlich privat für Uni, Buchhaltung & Co. verwenden, ist es zwar noch vertretbar, sobald aber SEO-Tätigkeiten hinzukommen, würde ich stark zu einer der (guten) Alternativen raten
    • Alternativen: OneDrive oder Zoho Docs
  • Google Calendar:
    • Grund: Siehe Google Drive
    • Alternativen: Todoist (generelle Empfehlung und guter Ersatz für Calendar)
  • Google Keep:
    • Grund: Siehe Google Drive
    • Alternativen: Evernote (Google Keep aber besser)
  • Google Analytics:
    • Grund: Google Analytics kannst du zwar weiterhin für deine Money Sites verwenden (auch wenn das nur in Maßen zu empfehlen ist), allerdings würde ich das offizielle Opt-out-Plugin empfehlen, um nicht mehr ins Tracking miteinbezogen zu werden. Besser für akkurate Ergebnisse und deine sonstigen Machenschaften
    • Alternativen:Opt-out-Plugin installieren

Google Fonts

Google Fonts sind tatsächlich allgegenwärtig. 17 Billionen Aufrufe zählt Google Fonts inzwischen. Nahezu jede Seite, die du als Teil des Webs betrittst, verwendet eine von Google bereitgestellte Schriftart, die extern geladen wird. So wird bei jedem Aufruf einer solchen Seite Google Fonts gepingt.

Vor allem WordPress-Seiten integrieren Google Fonts in der Regel immer, außer du verhinderst diese Integration manuell. Das hat schon häufiger zu Kritik in der WordPress-Community geführt: Google Webfonts the Spy Inside.

Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist es nicht sonderlich ratsam, Google Fonts bei jedem Aufbau einer PBN-Seite zu pingen und mehr oder weniger darüber in Kenntnis zu setzen. Ob sie das tatsächlich abfangen und tracken, bleibt fraglich. Die Möglichkeiten wären sicherlich gegeben:

„Schon schwerer wiegt die Tatsache, dass jede Anforderung der externen Schrift mit der eigenen IP-Adresse verknüpft werden kann. Sprich: eine zentrale Instanz (Google selbst oder eine dritte Partei) mit dem Potenzial, meine IP-Adresse aus den verschiedensten Kanälen zusammenzuführen, erhält eine weitere Information zur Profilbildung.“

Was kannst du also nun dagegen tun? Google Fonts zu blockieren, ist eigentlich recht einfach und effektiv über die hosts-Datei möglich.

Block einrichten via hosts-Datei

Google Fonts blocken via hosts-Datei

Unter Windows

Die hosts-Datei unter „C:\Windows\System32\drivers\etc“ ausfindig machen und mit dem Texteditor deiner Wahl öffnen. Anschließend folgenden Eintrag hinzufügen:

  • 127.0.0.1 fonts.googleapis.com

Das Ganze nun nur noch speichern, und du wirst feststellen, dass du die Seite nicht mehr aufrufen kannst. Ein Ping ist nicht mehr möglich, somit können auch keine Schriften mehr geladen werden.

Unter MacOS

Den Befehl „sudo nano /etc/hosts“ im Terminal eingeben, das Master-Passwort bestätigen und anschließend kann die Datei auch schon wie unter Windows bearbeitet werden. Um die Änderungen letztendlich zu speichern und den Editor zu verlassen, muss nur noch „ctrl – x“ betätigt werden. Ein Neustart ist gegebenenfalls von Nöten.

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Tracking

Zudem empfiehlt sich beim Surfen das generelle Blocken von jeglichen ungebetenen Trackern, die auf nahezu jeder Seite anfallen. Für diesen Zweck habe ich einerseits gute Erfahrungen mit Epic als Browser gemacht, andererseits kann ich Privacy Badger für Firefox empfehlen.

Privacy Badger

Privacy Badger gibt dir dabei jederzeit die Kontrolle darüber, welche Tracker du auf welcher Seite in welchem Umfang unterbinden möchtest. Hinzu kommt, dass das Plugin von der Electronic Frontier Foundation bereitgestellt wird. Eine NGO, die sich für „Grundrechte im Informationszeitalter“ einsetzt. Also steht auch hinter diesem Plugin keine Datenkrake, die mindestens genauso gefährlich wie die Tracker selbst ist.

Ghostery kann ebenfalls eine legitime Alternative darstellen. Damit habe ich jedoch keine Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus ist ein zuverlässiger Adblocker wie uBlock Origin ratsam, welcher nervende Anzeigen konsequent ausblendet und dich zudem vor dem Tracking durch jene Anbieter bewahrt.

Diese Tracking-Tools hängen zwar nicht direkt mit deinen Tätigkeiten als Black Hat SEO zusammen, allerdings ist es trotzdem empfehlenswert, sich von so vielen „Datenkraken“ zu befreien, wie nur möglich. Es kann sich nur positiv auf deine Webaktivitäten auswirken, wenn du nicht absolut gläsern durchs Netz wandelst.

HTTPS

Weshalb eine verschlüsselte Datenübertragung von Relevanz ist, muss ich wohl keinem mehr erklären. Um sich nicht mehr über HTTPS Sorgen mache zu müssen, empfehle ich ein Plugin wie HTTPS Everywhere, ebenfalls von der EFF bereitgestellt. Es stellt sicher, dass dein Browser stets die HTTPS-Version einer Webseite ansteuert, insofern dies möglich ist. Eine (relativ) sichere Datenübertragung zu jeder Zeit wird dadurch gewährleistet.

WebRTC Leak

Und zu guter Letzt möchte ich noch kurz auf den sogenannten „WebRTC Leak“ eingehen, welcher es von außen ermöglicht, deine IP-Adresse abzufangen. Um zu testen, ob du noch von diesem Leak betroffen bist, können zahlreiche kostenlose Tools zu Rate gezogen werden.

„Wie Daniel Roesler im Januar 2015 zeigte, gestatten es Browser mit WebRTC-Implementierung, Anfragen an einen STUN-Server am VPN-Adapter vorbei zu senden. Der STUN-Server liefert dann die vom Provider zugewiesene IP-Adresse des Nutzers aus, auch wenn eine VPN-Tunnel aufgebaut ist.“ Quelle: Perfect Privacy

Nicht unbedenklich also, wenn man sich anonym im Internet fortbewegen möchte. Ist es nötig, um sicheres Black Hat SEO zu praktizieren? Wahrscheinlich nicht, nein. Hier also das Disable WebRT-Plugin für Firefox.

Schlusswort

Zum Abschuss möchte ich nur nochmal betonen, dass ein Großteil der hier vorgestellten Maßnahmen und Tools absolut nicht von Nöten sind. Mit einer ansteigenden Anzahl an Black Hat-Tätigkeiten steigt meist aber auch die Paranoia, dass Google irgendwelche Schwachstellen in deinem System zu deinem Unheil ausnutzen könnte.

Wer diesen Wahn etwas besänftigen möchte, dem werden diese Tipps hier aber sicher zu Gute kommen.

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