SEO Audit: Was sollte ein Site-Audit alles beinhalten?

OnPage SEO Buch

Site-Audits und Website-Analysen sind im SEO die Basis für die Planung aller Maßnahmen. Den Analysen und der Ausarbeitung eines Ergebnisdokuments, welches an Vorgesetzte oder Kunden geht, muss daher im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung höchste Priorität zukommen. Neben einem übersichtlichen, gut strukturierten Layout (vor allem im Agenturbereich) kommt es natürlich insbesondere auf die Inhalte des Audits an.

Was in so ein SEO-Audit alles rein muss, will ich in diesem Artikel in Form von Checklisten aufzeigen. Dabei werde ich zwei Checklisten skizzieren – eine für SEOs, die die Frage beantwortet, was genau ein vollständiges Audit enthalten muss und eine Checkliste, die Webseitenbetreibern / Entscheidern dabei helfen soll, den Umfang und die Qualität eines vorliegenden Audits einschätzen zu können.

SEO-Audits – Eine Checkliste für SEOs

  1. SEO-Performance:
    1. Organische Sichtbarkeit ermitteln!
    2. Anzahl indizierter Seiten ermitteln und prüfen, ob relevante Seitenbereiche indiziert werden!
    3. Keyword-Rankings (Brand, Shorthead + Longtail) ermitteln!
    4. Falls relevant, Sichtbarkeit / Performance in der Universalsearch und Spezialsuchen (Maps, Bilder, News, Videos, etc.) ermitteln!
    5. Erfasste Daten mit den Performance-Werten der direkten Konkurrenz vergleichen und „Stellung im Markt“ herausstellen!
  2. On-Site-Faktoren:
    1. Seitenarchitektur / Seitentiefe erfassen und Crawlability prüfen!
    2. robots.txt und .htaccess auf Hinweise zu Crawling- / Indizierungsproblemen untersuchen!
    3. Weiterleitungen checken und gegebenenfalls Probleme identifizieren (302-redirects, soft-404s)!
    4. Vorhandensein und Aktualität der XML-Sitemap überprüfen!
    5. Webseite auf internen und externen Duplicate Content hin untersuchen! (http vs. https, www vs. ohne www, Session-IDs, Parameter-Handling, Paginierung, facettierte Navigation)
    6. Gegebenenfalls korrekte Implementierung von Canonical-Tags und Robots-Meta-Tags prüfen!
    7. Navigation und interne Verlinkung hinsichtlich der Lesbarkeit der Links (kein JavaScript, Ajax, Flash) und der Verwendung von relevanten Ankertexten/alt-Attributen prüfen!
    8. URL-Aufbau / -Struktur auf den unterschiedlichen Website-Ebenen prüfen!
    9. Aufruf der Seite mit der User-Agent-Kennung eines Suchmaschinen-Robots um Cloaking auszuschließen!
    10. Aufruf der Seite mit der User-Agent-Kennung eines Smartphones um Duplicate-Content-Probleme durch mobile Versionen auszuschließen!
    11. Aufruf der Seite mit deaktiviertem JavaScript, um zu überprüfen, ob alle relevanten Inhalte von den Robots erfasst werden können!
    12. Quellcode auf Validität hin überprüfen!
  3. On-Page-Faktoren:
    1. Title-Tags und Meta-Description auf den unterschiedlichen Seitenebenen prüfen!
    2. Template-Gestaltung (Überschriften, Content-Elemente, Struktur, Semantik) überprüfen!
    3. Content (Texte, Bilder, Videos) hinsichtlich einer optimalen Präsenz (Textlänge, Häufigkeit) und Ausgestaltung (Keywords, Formatierung, Alt-Attribute, Dateinamen, etc.) prüfen!
    4. Pagespeed messen!
    5. iFrames und Frames suchen!
    6. Überoptimierungen und Spam (Keyword-Stuffing, Hidden-Text, etc.) identifizieren!
  4. Off-Page-Faktoren:
    1. Linkpopularität, Hostpopularität, Domainpopularität, IP-Popularität ermitteln!
    2. Linktypen analysieren!
    3. Linkziele und Linktexte analysieren!
    4. Verlinkende Domains analysieren!
    5. Link-Herkunft (Länder, TLDs) ermitteln!

Neben den aufgeführten Punkten kann es – je nach Webseitentyp – nötig sein, einzelne Bereiche genauer zu betrachten und andere zu vernachlässigen (beispielsweise bei hoher Relevanz von Spezialsuchen wie Google Maps).

Darüber hinaus hängt der Umfang des Audits auch davon ab, inwieweit Zugriff auf nicht-öffentliche Daten (Webserver-Protokolle, Webmaster-Tools, Webanalyse-Tools) besteht. Kann der SEO auf entsprechende Daten zurückgreifen, so können und sollten – gerade, wenn besonders positive oder negative Entwicklungen (Penalties) zu beobachten sind – weitergehende Analysen durchgeführt werden.

Ich habe beim Erstellen der Checkliste bewusst vermieden, die Hintergründe der einzelnen zu prüfenden Punkte zu erläutern, da ich davon ausgehe, dass jemand, der den Auftrag hat, ein SEO-Audit zu erstellen, bereits über einen gewissen Wissensstand verfügt und lediglich eine Liste braucht, an der er sich langhangeln kann.

Dabei sollte der zuständige SEO beachten, dass die erfassten / analysierten Aspekte des Audits jeweils eingeordnet, bewertet und priorisiert werden sollten. Auf negative Bewertungen sollte stets eine konkrete Optimierungsempfehlung folgen, wobei gegebenenfalls noch darauf einzugehen ist, warum diese Optimierung nötig ist und warum gerade diese Maßnahme vielversprechend ist.

SeedinUp Banner
SeedingUp mobile Banner

SEO-Audits – Eine Checkliste für Shop- / Webseitenbetreiber und Entscheider

  1. Allgemeine Aspekte:
    1. Ist das Ergebnisdokument sinnvoll und logisch strukturiert, sodass sich die Kapitel und Inhalte leicht erfassen und durchsuchen lassen?
    2. Enthält das Site-Audit eine Management-Summary, die die wichtigsten Ergebnisse und Optimierungsempfehlungen schnell erfassbar macht?
    3. Beziehen sich die Daten, Analysen und Optimierungsempfehlungen speziell auf die untersuchte Webseite oder handelt es sich lediglich um eine Zusammenstellung von eher allgemeingültigen Optimierungsempfehlungen?
    4. Erfolgt eine Bewertung der Analyseergebnisse hinsichtlich ihrer Relevanz und werden Handlungs- und Optimierungsempfehlungen nach Dringlichkeit priorisiert?
    5. Enthält das Audit einen Maßnahmenkatalog, der die notwendigen Optimierungen sowie den damit verbundenen Aufwand aufführt und zeitlich plant?
    6. Werden für erhobene Daten Quellen angegeben?
  2. Spezielle Aspekte:
    1. Wurde die SEO-Performance mit geeigneten Tools ermittelt?
    2. Ist ersichtlich, wo die Webseite aus SEO-Sicht steht, wie stark / schwach die Konkurrenz ist und welches Potential hinsichtlich einer besseren Sichtbarkeit und mehr organischem Traffic besteht?
    3. Wurde die Webseite hinsichtlich der wichtigsten On-Page-Faktoren untersucht?*
    4. Wurde die Webseite hinsichtlich der wichtigsten Off-Page-Faktoren untersucht?*
    5. Ist herauszulesen, warum einzelne Maßnahmen ergriffen werden sollten und welche positiven Auswirkungen dies hätte?

* Da der Betreiber einer Webseite (Entscheider) in der Regel nicht weiß, welches die wichtigsten zu untersuchenden Faktoren sind, bietet sich der Vergleich mehrerer Audits an, um festzustellen, welche Faktoren eventuell nicht berücksichtigt wurden.

Was sollte der Auftraggeber eines SEO-Audits beachten?

Wie bei jeder anderen Dienstleistung auch, erhält ein Auftraggeber vom Dienstleister immer nur das, was er bereit ist zu zahlen. Insofern sei noch darauf hingewiesen, dass beauftragte Site-Audits im Umfang, in der Tiefe und in der Qualität von der Checkliste abweichen können, wenn sich der Webseitenbetreiber / Entscheider mit dem Dienstleister auf ein geringeres Budget einigt.

Auch sind Schnell- oder Kurzanalysen nicht mit einem Site-Audit zu verwechseln. Diese beleuchten meist nur die allerwichtigsten Aspekte.

Bewerte diesen Artikel
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne


Bis jetzt keine Bewertung
Loading...

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.