SEO Contest: Welchen Sinn haben SEO Wettbewerbe?

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Auch dieses Jahr ist es wieder soweit und ein neues SEO Contest steht vor der Tür. Wir schreiben Mai 2013 und gerade erst startete ein neuer SEO Wettbewerb mit dem dem Ziel die eigene Website oder Blog für das Keyword „Fullmetalseo2013“ in der Suchmaschine Google (genauer Google.de) auf die erste Surchergebnisseite zu bekommen.

Vom Start bis zum Ende haben die Teilnehmer dabei mehrere Wochen Zeit ihre Künste in „the Art of SEO“ (der Kunst der Suchmaschinenoptimierung) unter Beweis zu stellen.

Den Teilnehmern winken dabei Gewinne, die der Zielgruppe (SEOs) sicherlich gefallen dürften. Von Software (SaaS) über Bing-Fanpakete ist alles dabei, um je einen Gewinn pro Platz in den Top10 stellen zu können.

Was darf man bei einem SEO Contest?

Den Mitteln und Wegen der Kombattanten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Alles ist erlaubt, solange es nicht gegen das deutsche Gesetzbuch geht (die Regeln der Suchmaschine Google werden dabei oftmals gezielt ignoriert).

Man blicke nur wenige Minuten (oder Stunden – je nachdem wieviel beim Start eines SEO Contests getrommelt wird) in die Datenbanken des Domainverwalters seines Vertrauens, um festzustellen, dass alle Toplevel Keyword-Domains bereits vergeben sind:

  • .de
  • .com
  • .net
  • .org
  • .info
  • .biz

Und ist hier keine mehr frei registrieren sich so manche Keyword-Kombinations-Domains. Diese Domains werden dann schnell mit ganzen Projekten bestückt, die sich alle rund um das Thema eines künstlichen Suchbegriffs drehen.

Andere registrieren sich die zum Keyword passendsten Freeblog-Subdomains und beginnen hier ihre Projekte aufzuziehen. Wieder andere SEOs begnügen sich damit einen Beitrag auf ihrem Blog zu verfassen (und gegebenenfalls mit anderen Methoden weiter zu optimieren).

Motivation der Teilnehmer an einem SEO-Contest teilzunehmen:

  • Die Preise (iPhones, Software, …)
  • „Fame“ (Sich als Bester der SEOs fühlen zu können)
  • „Spaß“ daran im größten Online-Game „WOS“ (World of SEO) teilnehmen zu können.
  • „Neugierde“ zu sehen wie weit man es bei der ganzen Konkurrenz denn selbst schaffen kann
    … ?
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Sinn von SEO Contests für die Veranstalter

Natürlich haut niemand Preise im Wert von tausenden von Euros raus, nur weil er ein Gutmensch ist und denkt es sei mal wieder an der Seit einen SEO-Wettbewerb zu starten. Auch Veranstalter von Suchmaschinenoptimierungs-Wettbewerben haben neben dem Beobachten des großen Kräftemessens der Teilnehmer andere Motivationsgründe:

  • Natürliche Backlinks aus der eigenen Szene (der Linkbait gewinnt und verliert mit den Preisen und dem richtigen Zeitpunkt)
  • Höhere Domain-Pop (natürliche Backlinks von einigen der gerade neu registrierten Keyword-Domains)
  • Erkenntnisse darauf welche SEO-Methoden wie gut abschneiden

Gerade der letzte Punkt ist wohl die eheste Motivation nicht nur der Veranstalter von SEO-Contests im Jahre 2013 – sondern auch die Motivation vieler Teilnehmer, die wissen wollen, ob sie Projekte noch mit der ein oder anderen nicht ganz so „sauberen“ Methode „optimieren“ können oder ob Google mal wieder schwarz-weiße Tiere aus seinem Zoo gelassen hat, wie der gerade erst in den Algo integrierte Panda oder der für die nächsten Tage erwartete Penguin 2.0.

Kritik an SEO Contests

Warum ist „Erkenntnissen“ über SEO-Methoden nur bedingt zu Vertrauen bei der Analyse von SEO-Contest-Gewinnern?

  1. Google wird mit massiv vielen Seiten zu einem komplett neuen Keyword gefüttert.
  2. WDF*IDF … Google kennt den Begriff noch gar nicht auf den auf einmal hunderte SEOs optimieren.
  3. Updates wie der „Penguin“ kommen in Wellen

Zu 1. Google lernt gerade erst ein komplett neues Wort kennen, dass es zuvor noch nie gab.
Wie soll Google dieses Wort richtig bewerten können? Hier greifen zunächst einmal klassische Variablen, um homogene SERPs zu bauen, die der User vielleicht mögen wird:

  • Domain-Trust
  • Author-Trust
  • Exakt-Match-Domain (zumindest die ein oder andere gehört in die SERPs, wenn auch nicht alle)
  • Backlink-Trust
  • Reine Zahl der Backlinks
  • Veröffentlichungsfrequenz (eine Domain mit vielen News wird sicher in den Top 10 dabei sein)
  • Viele multimediale Mehrwerte (noch weiß Google nicht, ob der User diese in den SERPs erwartet – wird also bestimmt eine Domain dabei sein, die das zu bieten hat)
  • Google testet gerade zu Beginn eines Wettbewerbs viel (automatisch) aus, welche Art von Ergebnissen der Nutzer der Suchmaschine am liebsten in SERPs sehen möchte
  • Nach ersten Erfahrungen können dann auch weiteren (klassischen) Faktoren mehr Gewichtung eingeräumt werden (auch automatisiert)
  • Erst mit der Zeit entwickelt Google Grenzwerte (KWD, …) für dieses neue Keyword, die sich an den Erfahrungen der user orientieren werden

Zu 2. WDF*IDF … der Onpage-Zauberformel des Jahres 2012 kann gerade zu Beginn des SEO Contests durch massive tägliche (sogar stündliche) Schwankungen der Werte kaum Vertrauen geschenkt werden (solange man nicht auf der „Aktualitätsschiene“ fährt und jeden neuen Beitrag zum Thema an die neuen Grenzwerte anpasst, um jeweils zum Moment die passenden Signale an Google zu schicken, dass man für das richtige „Thema“ optimiert. Denn im Grunde geht es stark vereinfacht bei WDF*IDF genau darum die Therme festzustellen, die aller Wahrscheinlichkeit nach das Thema des Keywords möglichst perfekt definieren (so sie denn im Text vorkommen).

Zu 3. Viele Updates von Google (die bekanntesten der letzten Zeit Panda und Penguin) kamen und kommen in „Wellen“. Diese Zeitintervalle sind teils so groß, dass sie unter Umständen während der Wettbewerbszeit nicht greifen und so das faktische Bild an die „Analysten“ übermitteln, dass bestimmte Techniken immer noch toll funktionieren – obwohl sie gegebenenfalls bereits Tage nach Ende des Contests zum Absturz ins Nirwana einer „zu grey“ optimierten Domain/Seite führen.

Die besten Aussagen über die langfristige Wirksamkeit von SEO-Methoden, die bei bei Suchmaschineoptimierungswettbewerben Verwendung fanden, ist es daher eher die heutigen Rankings längst vergangener Contests der letzten Jahre anzusehen und diese auszuwerten.

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Hier die Keywords der wichtigsten deutschen SEO-Contests der Vergangenheit

  • Schnitzelmitkartoffelsalat 2002
  • Hommingberger Gepardenforelle 2005
  • Onkelseoserbe 2008
  • LastActionSEO 2010
  • Simsalaseo 2011
  • Volksphone 2011
  • Befreiphone 2011
  • Kubaseoträume 2011
  • Jahresendseo 2012
  • Hochgeschwindigkeitsseo 2012
  • Megaabstauberseo 2012
  • Fullmetalseo2013

Doch Vorsicht! Auch hier befinden wir uns wieder im „sterilen Labor“ und unter „nicht realen Testbedingungen“, denn es handelt sich nun weit nach Ende der Contests um Suchbegriffe, die kaum bis keine Nachfrage besitzen und daher von Google auch anders behandelt werden (müssen, um Energie und Aufwand zu sparen) als dies bei Suchbegriffen der Fall ist, die ein regelmäßiges oder gar häufiges wiederkehrendes Suchvolumen haben.

Ich sehe in SEO-Contests nur eine einzige verlässliche Aussage, die getroffen werden kann: Welche Rankingfaktoren gelten, um bei einem komplett neuen Suchbegriff innerhalb kürzester Zeit bestmöglich zu ranken (ohne dabei auf den langfristigen Erfolg zu achten).

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