Startseite optimieren: Wie ist die ideale Homepage gestaltet?

OnPage SEO Buch

Ich habe mir einmal Gedanken darüber gemacht, wie die ideale Startseite aussehen könnte. Um einen möglichst hohen Grad der Anwend- und Übertragbarkeit bezüglich der verschiedenen Plattformvarianten (Information, Shop, DL) zu erreichen, müssen Aspekte aus den Bereichen Marketing (inklusive Suchmaschinenoptimierung), Gestaltung und Nutzen in die Betrachtung einbezogen werden.

Ich führe die nachfolgenden Überlegungen am Beispiel eines Shops aus, weil hier der monetäre Hintergrund eine zentrale Rolle spielt und die Anstrengungen der Kundenschöpfung und -bindung für viele Webmaster integraler Bestandteil des eigenen Schaffens im WWW sind.

Jede Website stellt ein Angebot vom Plattformbetreiber an den Besucher dar, weshalb ich für die nachfolgenden Erörterungen eine wirtschaftliche Betrachtungsweise zugrunde legen kann, einzuleiten mit der Frage: „Wie erhalte ich Besucher und wie binde ich diese?“.  Den ersten Teil der gestellten Frage brauch ich eigentlich nicht primär zu beachten, denn dieser ist für den wahrnehmbaren Aufbau und die Gestaltung der Startseite nur von nachrangiger Bedeutung.

Ganz zu vernachlässigen ist er allerdings nicht, weil sonst das Thema Suchmaschinenoptimierung einer unzureichenden Berücksichtigung im Kontext unterläge, welche allerdings einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Website hat. Ich geh hier deshalb nicht auf die Grundlagen ein, sondern erhellen sie lediglich mit ein paar Randbemerkungen.

Kurzum, die Kernfragen die man sich stellen sollte, um den Besucher zu halten:

Visuelle Aufmachung und Usability:

  • Ist das Webdesign ansprechend?
  • Ist die Navigation einfach in der Handhabung?
  • Ist Übersicht und Funktionalität geboten?
  • Ist das Gesamtbild stimmig?
  • Wirkt die Seite in der Wahrnehmung zu überladen?

Marketing:

  • Ist die Seite so gestaltet, dass ich den Besucher bewusst durch mein Angebot „führe“?
  • Sind die Informationseinheiten komprimiert?
  • Wie lebendig wirkt das Ganze?
  • Ist die Präsentation so umgesetzt, dass die umsatzträchtigsten Angebote ihrer Bedeutung nach richtig gewichtet sind?
  • Erkennt der Besucher Faszinations- und Schwerpunkte?

Inhalt:

  • Sind die Inhalte für den Besucher relevant genug (Nutzen)?
  • Ist er prägnant und aussagekräftig gestaltet?
  • Ist die Erreichbarkeit der zentralen Informationen jederzeit gegeben?
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Visuelle Aufmachung und Usability

Was an diesem Design gleich auffällt, ist die Übersichtlichkeit. Header, Navigation und eigentlicher Inhalt sind voneinander abgegrenzt. Die einzelne Elemente und Informationsgruppen sind gut erkennbar und werden auch so als Einheit wahrgenommen. Nichts wirkt wirklich deplatziert. Die Grafiken peppen die Startseite auf und signalisieren dem Besucher Professionalität.

Keine verwaschenen Bilder oder Farben, starke Kontraste. Keine Links und keine Textpassagen, welche aus der Reihe springen und die Asymmetrie verschieben. Durch Farbverläufe und Abrundungen schafft man angenehme Übergänge und Hervorhebungen simulieren einen plastischen Effekt. Genügend Leerfläche gibt der Seite „Luft zum atmen“ und bringt Lockerheit hinein.

Das Schriftbild erhöht durch die Begrenzung auf drei Schriftarten und die Verwendung von Blocksätzen die einheitliche Wirkung. Kleinere Nuancen durch Punkte und Linien verleihen dem Ganzen etwas mehr Individualität und füllen sonst vorhandene, überflüssige Leerräume. Die 10 Regeln für gutes Webdesign sind somit eingehalten.

Beachte aber bitte, dass sich Zielgruppen im visuellen Empfinden unterscheiden. Das eher jüngere Publikum bevorzugt den hier gewählten Stil. Für ältere Mitbürger kann dieser bereits zu freaky sein und es empfiehlt sich „natürlicher“ wirkende Bilder zu wählen sowie die Verwendung statischer Farben zur Verringerung der Dynamik.

Hinweis:

Fertige Templates sind meist schön anzusehen, erfüllen jedoch selten die Anforderungen an eine gute Startseite, insbesondere was die Anpassung an individuelle Inhalte und Suchmaschinenoptimierung (Onpage) betrifft.

Unterziehe erworbene Vorlagen dementsprechend einer kritischen Prüfung und Überarbeitung.

Marketing

Die Startseite ist DAS Aushängeschild einer Website und bedarf deshalb einer stetigen, regelmäßigen Analyse und Adaption. Der größte Fehler, den Webmaster immer wieder begehen, ist jener der Selbstbezogenheit. Was man selbst gut findet, müssen Andere ebenfalls so sehen.

Nun, jeder Plattformbetreiber übt ein persönliches Hausrecht aus und kann deshalb frei über die Inhalte nach eigenem Gutdünken bestimmen. Doch diese Sichtweise ist einfach unvollständig. Webmaster und Besucher müssen auf der gleichen Frequenz funken, um eine Kommunikation aufbauen zu können.

Dabei agieren sie jeweils gleichermaßen als Sender und Empfänger. Einseitige Schwerpunktverlagerungen auf die Interessen der Besucher sind genauso ungeeignet wie das Versteifen auf eigene Präferenzen. Ganz wichtig ist es eine Art Verbindung aufzubauen. Ein weit unterschätzter Marketingaspekt.

Das modern ausgelegte Marketing lehrt mich den Aufbau von Austauschbeziehungen (Interagieren), wobei viele Planer die Essenz des „Zusammen“ nicht wirklich erfassen. Nur wenn beide Seiten spüren, dass der Betreiber sich für die Belange des Besuchers mit Herzblut einsetzt und die Kunden dies zu schätzen wissen, nur dann haben wirklich beide Seiten etwas von dieser Austauschbeziehung.

Unterschätze nie die Gegenseite! Menschen besitzen ein feines Gespür für diesen Sachverhalt, auch wenn man genügend Beispiele dagegen findet. Verinnerliche diese Gedanken und lerne diesen zu schätzen. Dann sind deinem Freigeist und deiner Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt und deine Ideen gewinnen an Qualität und Einfallsreichtum – die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches (wie auch immer man das für sich selbst definiert) Handeln und Unternehmertum.

Webmaster und Besucher sehen die gleiche Startseite. Diese muss so konzipiert sein, dass für beide Seiten eine maximale Bedürfniserfüllung gegeben ist und, wenn das eigene Talent gut genug ausgeprägt ist, für jede Partei ein Mehrwert entsteht.

… und wieder zurück zum Thema

Der Header beinhaltet wichtige Elemente für Besucher. Seitenübergreifende Informationen zum Warenkorb, zur Zahlung, zum Versand und zum Datenschutz ermöglichen es dem Kunden auf die wichtigsten Shopbestandteile jederzeit schnell und flexibel zurückgreifen zu können. Dies schafft Vertrauen, erleichtert die Klickwege für den angestrebten Lead durch höhere Gesamttransparenz mittels zentraler Platzierung & Abrufbarkeit.

Das Kundenlogin ist unkompliziert und ermöglicht eine personalisierte Darstellung mit nur einem Klick. Diese Art der Informationsbereitstellung und -aufbereitung erspart dem Rezipienten Zeit sowie Nerven, bietet für generell aufkommende Fragen Lösungswege und erfüllt bereits zwei der sieben bestimmenden Entscheidungsmotive (Sicherheit + Komfort). Die Navigationsleiste (schwarz) kann individuell angepasst werden.

Hier sind wichtige Aspekte einzupflegen, welche dem Besucher Unternehmensinformationen und Kontaktmöglichkeiten der Seriosität wegen zur Verfügung stellen. Der Header sollte eher „Rahmeninformationen“ beinhalten, weniger Angebote. Möchte man beides vermischen, sind diese Bereiche klar und deutlich durch das Webdesign abzugrenzen. Ansonsten schmälert es den Blick für Klarheit und Struktur.

Auch die Navigation ist zu strukturieren, gemäß den Prinzipien der Relationen und Relevanzen. Ganz oben steht das Hauptangebot, bei Shops sind dies meistens Produktpaletten und -kategorien. Verwende bitte nur Produktgruppen. Subkategorien oder Unterpunkte sind via Klappmenü einzubinden, weil sonst die Scrollaktivitäten für den Besucher zeitraubend wären

. Dem schließen sich dann je nach Konzept Suchformulare, Wissensbereiche, Partner, Empfehlungen usw. an. Wähle bitte nur prägnante, aussagekräftige und kurze Stichwörter. Alles andere fordert dem Besucher zuviel ab, denn dieser wird beim Erstkontakt nur nach markanten Verweisen suchen. Die Navigation sollte grundsätzlich straff und spartanisch ausfallen, jedoch darf nicht der Eindruck der „Unvollständigkeit“ entstehen.

Im Übrigen empfiehlt es sich den linken Teil der Seite dem rechten in der Höhe weitgehend anzugleichen. Aber bitte nicht mit blinkender, nerviger Werbung oder Ähnlichem. Im Gegensatz zu anderen Marketeer propagiere ich werbefreie (payment-emplacements) Startseiten. Insbesondere für Shopbetreiber kann dies tödlich sein, denn somit maximierst du die Chancen für Absprünge.

Nicht zu vergessen, dass spätestens in der Navigationsleiste das Firmenlogo erscheint. Dieses kann durch alle Unterseiten durchgezogen werden und verhilft zu Branding-Effekten (Wiederholung & Erkennungswert). Auch sind Überschriften und Verweise durch Größe, Farbe und/oder Textauszeichnung eindeutig zu kennzeichnen.

Der Hauptteil ist einzig und allein als Verkaufsfläche gedacht. Unabhängig von deinem Angebot (Produkte, DL, Know-how) wirbst du hier mit jedem Wort, jeder Silbe, jeder Grafik. Sehr trendy sind zurzeit kleinere Gadgets in Form von Homepage-Effekten wie beispielsweise eine Slideshow für Produktvorführungen (Faszinationspunkte). Es erhöht die Lebendigkeit und bietet Ihnen die Möglichkeit auf begrenzter Fläche die Informationsdichte zu steigern.

In der Nähe können kleinere Texte oder Grafiken stehen, mit etwas „reißerischer“ Wirkung. Ideal sind Slogans aus drei Worten oder Gütesiegel. Die Überschrift selbst ist fast das wichtigste Werbemittel auf deiner Startseite. Sinnentleerte Floskeln, ellenlange Abhandlungen und unbedacht gewählte Worte ohne Gehalt sorgen für Verwirrung bzw. eine unklare Botschaft. Das kannst du dir keinesfalls leisten, weshalb den Überschriften im Allgemeinen der gebührtige Wert beizumessen ist (inhaltlich wie visuell).

Überhaupt solltest du den oberen, sichtbaren Teil nur für knappe Botschaften reservieren. Wenn du deine Startseite einmal daraufhin untersuchst, stellst du sicherlich Optimierungsbedarf fest, i.d.R. liegt dieser zwischen 20 bis 40 Prozent.

In vielen Fällen rate ich ergänzend oberhalb der Hauptüberschrift zu horizontalen Strukturbäumen. Mit der Darstellung der Klickebenen (Home -> Produktgruppe -> Produkt -> Detaillierte Angaben) oder weiterer, kleinerer Menüpunkte (Allgemeine Anfragen ++ Für Webmaster ++ Support) erhöhe die Performance und verringern Anfragen zu sekundären Belangen.

Hast du den bisherigen Teil bewältigt, liegt die „schwere“ Denkarbeit bereits hinter dir. An diesem Punkt musst du den Besucher bereits überzeugt haben, dass deine Seite die richtige Wahl ist und du genau das bietest, was gesucht wird. Alles was jetzt kommt sind frei miteinander kombinierbare Content-Bausteine.

Du baust sozusagen deine Inhalte nur noch an. Fokussiere dich weiterhin auf mögliche Besucherinteressen, geordnet nach Relevanz und Wichtigkeit. Denkbar wären Newsrubriken, weitere Produktangebote, interaktive Inhalte, Sonderaktionen oder noch besser – Ungewöhnliches! Vergesse nicht diese in Intervallen auszutauschen oder zu aktualisieren, um Besucher zur Wiederkehr zu bewegen.

Je individueller und persönlicher dies geschieht (Entscheidungsmotive Exklusivität + Fürsorge), desto mehr Sympathie wird dir und deiner Website entgegen gebracht. Gebe deinen Kunden auch Zeit auf Entdeckungstour zu gehen. Deute Interessantes an ohne zu täuschen. Das alles sind Basics für ein erfolgreiches Marketing! Beherzige diese bitte.

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Inhalte

Zu den Inhalten wurde ja in Verbindung mit dem Marketing bereits das Wesentliche gesagt. Wer eine top Homepage aufweisen will, muss sich explizit mit den Inhalten der Startseite auseinandersetzen.

Alles überflüssige, unrelevante ist zu entfernen. Neuere Webprojekte können die Inhaltsdichte (Verhältnis: Gesamtinhalt/ Gesamtfläche) etwas „ziehen“, d.h. mehr Leerfläche produzieren – allerdings nicht in Form von Lücken. Wächst deine Unternehmung, wachsen automatisch die Inhalte. Dann kann man die Informationseinheiten weiter zusammenschieben und komprimieren, allerdings ohne die Seite zu überladen.

Der Aktualität der Inhalte ist ebenfalls Wert beizumessen. Aktualisierungsfrequenzen größer als drei Monate lassen dich bei einigen Besuchern bereits schon alt aussehen. Es entsteht der Eindruck, dass du nicht mehr Schritt halten kannst oder up to date bist. Shopbetreibern springen hier bei Nichtberücksichtigung gern einmal ein paar Kunden ab. Darum immer das aktuelle Datum anzeigen und den Content mindestens in monatlichen Intervallen anpassen.

Kurze Anmerkung zur Suchmaschinenoptimierung

Ohne hier weiter auf das Thema Suchmaschinenoptimierung eingehen zu wollen, achte bei der Konzipierung der Startseite immer auf die Linkstruktur. Jüngere Seiten haben meist das anfängliche Problem genügend Inhalte zu produzieren/ simulieren.

Jede neu generierte Unterseite wird dann mit der Startseite verlinkt. Mit Projektfortschritt nimmt dies dann Überhand und eine einheitliche Abgrenzung der Sinneinheiten ist nicht mehr gegeben. Dann wird der neue Link irgendwo „hingeklatscht“ – das Gesamtbild wird inhaltlich wie visuell zerstört.

Ab einem gewissen Zeitpunkt hat man selbst keinen Überblick mehr und das Projekt versinkt im Chaos. Für eine ordentliche Suchmaschinenoptimierung ist aber nun mal eine durchdachte Linkstrukturierung unerlässlich. Zum einen zur Steuerung des „Linkjuices“, zum anderen zur Taktik der Empfehlungssteuerung (freiwillige Verlinkung). Was man selbst nicht findet, finden Andere auch nicht.

Ansonsten gelten die etablierten Onpage-Faktoren. Sinngemäße Verwendung der Tags (vor allem für Überschriften), auf die Suchbegriffe ausgerichtete URL, Titel, Headlines und Texte.

Anmerkung und Fazit

Alle hier beschriebenen Ausführungen dienen lediglich als Ausgangsbasis. Die vermittelten Grundlagen sind dem eigenen Konzept anzupassen. Lasse nie die Entscheidungsmotive von Besuchern bei deiner Planung außer Acht. Profis können sich Abweichungen leisten.

Anfänger, insbesondere im Marketing, sollten die obigen Empfehlungen durchdenken und versuchen den eigentlichen Sinn dahinter zu verstehen. Natürlich ist dies hier alles sehr unvollständig, denn um eine wirklich gute Startseite unter Berücksichtigung der mehrheitlich bestimmenden Faktoren zu entwerfen, bedarf es viel Übung und Wissen. Dies erlangt man nur mittels Lesen und dem allseits geliebten/ gehassten Try and Error-Verfahren.

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