Youtube Ranking: So kannst du die Platzierungen deiner Videos verbessern!

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Viele Hersteller von YouTube-Videos achten für ihren Ranking-Erfolg nur auf die Aufrufzahlen, Backlinks und vielleicht noch Kanalabonnenten.

Dabei vernachlässigen sie wichtige Signale, die das Video selbst liefert. Welche das sind und wie man sie bestmöglich fürs Video-Ranking einsetzt, erkläre ich in diesem Artikel.

Warum die Relevanzsignale des Videos immer wichtiger werden?

Bei der Suche von Google und YouTube geht es immer nur um Relevanz: Die bedeutendsten, wichtigsten und passendsten Antworten sollen ganz vorne in den Ergebnissen stehen. So weit, so bekannt – und so leicht auszutricksen, wie mehr als ein Jahrzehnt der Suchmaschinenoptimierung beweist.

Deshalb forschen die Entwickler immer stärker nach der unverfälschten Meinung und dem Verhalten der „Endkunden“ in großer Zahl: Was Millionen Nutzer lieben, muss gut sein und gehört auf Platz 1 der Ergebnisliste.

Doch was genau lieben die Nutzer? Die weltweit führende Suchmaschine Google kann dies nirgendwo so leicht auswerten wie bei ihrem Videoportal YouTube:

  • Beobachtung der Masse: Nach eigener Aussage besuchen monatlich über eine Milliarde unterschiedliche Menschen YouTube.
  • Schutz vor gefälschten Bewertungen: Um ein Video zu kommentieren oder zu bewerten, muss der Betrachter einen Google Account besitzen. Fake-Profile sind zwar möglich, werden aber zunehmend erschwert und lohnen sich wirtschaftlich immer weniger.
  • Direkter Zugriff auf eigene Kennzahlen: YouTube ermittelt selbst, wie oft und wie lange ein Video angesehen wurde und welchen Anklang es bei den Nutzern fand. Weitere öffentliche oder verborgene Kennzahlen lassen sich leicht einrichten. YouTube ist also unabhängiger von einem möglicherweise manipulativem Seitenbetreiber und ist nicht auf die Einbindung eines Analytics-Codes angewiesen.

Für den Hersteller eines Videos bedeutet das: 1.000 gekaufte Aufrufe aus dem Web oder von Fake-Profilen bringen nichts, wenn die konkurrierenden Filme echte Kommentare von aktiven Google Profilen mit langer Nutzungshistorie erhalten oder von echten Menschen, die selbst oft aktiv auf YouTube surfen, bis zum Ende angeschaut werden.

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Youtube Ranking Faktoren

Was sind nun eigentlich die wichtigsten Signale für das Youtube Ranking und wie kannst du sie beeinflussen? Im Nachfolgenden werde ich dir die wichtigsten Youtube Ranking Faktoren nennen und Tipps geben, wie du auf diese Einfluss nehmen kannst.

1. Klicks / Aufrufzahlen

Die Zahl der Aufrufe liegt als Rankingfaktor auf der Hand: Was oft geklickt wird, muss aus irgendeinem Grund gut sein und führt wiederum zu mehr Klicks.

Tipp: Bevor der Nutzer klickt, kennt er nur den Titel, die Beschreibung und das Vorschaubild. Deshalb müssen diese Elemente (das sog. Snippet) interessant, neu, knackig, vielversprechend und vor allem wahr sein. Zum echten Qualitätssignal werden die Aufrufe aber erst nach dem Betrachten und zusammen mit anderen Kennzahlen, zum Beispiel Zuschauerbindung, Likes, Shares und Links. Geiler Content ist immer der King im Ring.

2. Zuschauerbindung

Wie lange hältst du den Zuschauer mit deinem Video? Diese Frage ist mit der wichtigste Qualitätsfaktor. Zum einen möchte YouTube, dass die Menschen auf der Plattform bleiben und nicht etwa den Fernseher einschalten oder gar Joggen gehen. Eine hohe Zuschauerbindung ist gut fürs Geschäft und wird mit besseren Rankings belohnt.

Zum anderen ist ein bis zum Ende gesehenes Video tatsächlich besser als ein Vierminüter, der spätestens nach 20 Sekunden weggeklickt wird. Es kann zwar sein, dass diese 20 Sekunden enorm lustig sind oder sämtliche Fragen perfekt beantworten. Dennoch wäre das kein Grund, die folgenden 3:40 Minuten mit Ballast vollzupacken.Anders herum käme niemand auf die Idee zu sagen: „Alter, dieses Video ist so langweilig, ich schau mir die vollen 4 Minuten an, vielleicht kommt ja irgendwann was Lustiges.“

Tipp: Spannungsaufbau lernen und aufs Wesentliche beschränken. Vor allem das Hobbyvideo oder die zufällige Aufnahme schneiden. Wenn nach oder zwischen den wichtigsten Ereignissen nichts passiert, ärgert sich der Zuschauer. In YouTube-Analytics sekundengenau prüfen, wann die meisten Betrachter abbrechen und aus diesem Fehler fürs nächste Video lernen.

3. Kommentare

Kommentare sind das stärkste Zeichen dafür, dass sich die Zuschauer mit dem Video beschäftigt haben. Eine Bewertung oder ein Facebook-Like ist mit einem Klick erledigt, aber ein Kommentar erfordert Zeit und möglicherweise sogar Denken.

Kaum jemand investiert dies für ein Schrottfilmchen unter vielen. Deshalb stellt auch ein negativer Kommentar eine wertvolle Interaktion dar und zeugt von Relevanz.

Tipp: Gute, neue und interessante Inhalte mit „Wow!“-Effekt erstellen. Meinungen aufstellen, an denen sich die Besucher reiben können. Gerne zum Kommentieren auffordern, zum Beispiel mit einer offenen Frage.

4. Bewertungen

Daumen hoch – Daumen runter. Diese Form der Interaktion ist zwar nichts im Vergleich zum Kommentar, aber immer noch deutlich mehr als ein gelangweiltes Wegklicken. Wer seine Stimme abgibt, hat sich eine Meinung über das Video gebildet. Ein hoher Anteil an Bewertungen – gute wie schlechte – ist deshalb ein Zeichen für Relevanz.

Tipp: Vorsicht, wenn überwiegend negative Bewertungen mit einer niedrigen Zuschauerbindung einhergehen. Hier ist anzunehmen, dass das Video nicht hält, was Titel und Beschreibung versprechen. Die Nutzer sind jetzt sauer auf den Zeitverschwender. Video löschen und ein besseres samt passender Beschreibung hochladen!

5. Facebook und Twitter

Likes und Shares stellen gewissermaßen eine Mischung aus Empfehlung und positiver Bewertung dar. Sie sind ein klares Relevanzsignal, das gleichzeitig die Zahl der Aufrufe erhöht.

Tipp: Wie sich der YouTube-Erfolg mit sozialen Netzwerken steigern lässt und wie man ihn mit YouTube-Analytics auswertet, steht im „Buch zum erfolgreichen Online-Marketing mit YouTube“ in den Kapiteln 3 und 8.

6. Favorit-Kennzeichnung

Das Video ist so gut, dass die Nutzer es sich öfters ansehen und ihren Freunden zeigen wollen – ein klares Relevanzsignal.

Tipp: Regelmäßig in YouTube-Analytics nachschauen, welche eigenen Videos besonders oft als Favoriten markiert wurden und künftig mehr Videos dieser Art erstellen.

7. Links und Einbettungen

Backlinks sind natürlich auch bei Videos ein wichtiger Faktor. Je mehr Seiten auf dein Video hinweisen, desto relevanter wird es für Google. Außerdem bekommst du direkten Traffic von diesen Seiten. Je größer, stärker und themenrelevanter der Linkgeber ist, desto stärker ist das Signal.

Was viele nicht wissen: Als „Backlink“ zählt sozusagen auch, wenn eine andere Website oder ein Blog dein Video bei sich einbindet. Möglicherweise ist die Einbettung sogar wertvoller, denn der Autor oder Seitenbetreiber weist nicht nur lapidar auf ein nettes Filmchen hin, sondern er macht es sich zu eigen.

Tipp: Dem Zuschauer ausdrücklich sagen, dass das Einbetten erlaubt ist.

8. Video-Titel

Wenn du ein YouTube Video gut ranken möchtest, ist der Titel enorm wichtig. Darin sollte ein Primärkeyword vorkommen, welches von mehren Menschen gesucht wird und perfekt zum Videoinhalt passt. Nach welchen Keywords gern gesucht wird, kannst du per Google Suche oder dem Google Keyword Tool von Adwords herausfinden.

Tipp: Der Video-Titel sollte höchstens 65 Zeichen lang sein, aber mindestens 5 Wörter enthalten. Das Primärkeyword sollte so früh wie nur möglich im Titel stehen. Falls du deinen Markennamen im Titel erwähnen möchtest, sollte dies am Ende dies Titels gemacht werden.

Tipps, um mit Interaktionen direkte Ranking Effekte zu erzielen

Produziere Video Content bei dem der Nutzer automatisch Lust hat zu interagieren! Zeigen User auf ein neu hochgeladenes Video besonders intensive Reaktionen, so wird an Google sehr schnell ein starkes Signal gesendet und das Ranking kann positiv beeinflusst werden.

1. Ausführliche Kommentare fördern!

Sie sind, wie meine Praxiserfahrung zeigt, der aussagekräftigste Impulsgeber für Google. Denn hier drückt der Zuschauer nicht nur auf einen Like-Knopf, sondern liefert zum betreffenden Video ein konkretes Statement.

Da ist es für den Suchmaschinenriesen Google natürlich ein leichtes die Keywords der Kommentare auszulesen und als Futter für das Ranking zu nutzen. Eine lebhafte Diskussion unter einem YouTube Video, bei dem die Zuschauer immer wieder relevante Keywords fallen lassen, kann wahre Ranking-Wunder bei Google bewirken!

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2. Backlinks und Embeds effektiv einsetzen!

Rückverlinkungen sind für Videos wichtig, damit Google eine Gewichtung der Relevanz abschätzen kann. Umso mehr Links von guten, großen Websites, desto mehr kann ein Video im Ranking ganz nach oben klettern!

Binden viele Zuschauer das Video auf Blogs, Portalen oder Websites ein, dann belohnt Google nach wenigen Tagen direkt die Rankingposition.

3. Social Shares clever nutzen!

Natürlich beachtet Google alle Arten von Social Shares und Likes. YouTube ist sogar in der Lage nachrangig nach den plattformeigenen Like / Share Funktionen auch die von Facebook & Co. mitzunehmen.

Aufgegriffen werden an dieser Stelle vor allem die Anzahl der Facebook Likes für ein Video. Es gilt also darauf zu achten, hier bereits die Basis zu schaffen und ein YouTube Video auf weiteren Social Networks zu verbreiten und dort ebenfalls die Interaktion stark zu fördern.

Relevanzsignale stetig steigern

Google und YouTube werden immer besser darin, den Geschmack der Masse zu lesen. Deshalb wird das Nutzerverhalten als Ranking-Kriterium wichtiger, während manipulierbare Faktoren wie Backlinks, Keywords oder Fake-Aufrufe an Bedeutung verlieren. Video-Hersteller sollten alle Möglichkeiten nutzen, um Stimmen und Signale von ihren Zuschauern zu erhalten.

Tricks sind zwar immer noch möglich, vor allem in den Nischen: Ein Kurzvideo ohne echten Inhalt lässt sich mit wenigen Aufrufen, Links, Likes und Shares über Nacht auf Platz 1 der YouTube-Suche schieben, wie meine eigenen Tests ergaben. Wer die Relevanzsignale aus diesem Artikel optimiert, wird also den berühmten „einen Schritt“ besser sein als seine Konkurrenz. Mittel- und langfristig jedoch hilft nur „echtes Lernen“, so dass die Videos und mit ihnen die Relevanzsignale ganz natürlich besser werden.

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1 Kommentar
  1. Simon

    Vielen Dank für die Insights!

    Welcher Erfahrungen hast du mit der Auswirkung der Watchtime auf das Ranking gemacht?

    Meiner Erfahrung nach hat Google in den letzten Monaten den Fokus immer mehr auf die Session Watchtime gegen über allen anderen Ranking Faktoren gelegt. Klicks spielen scheinbar kaum noch eine Rolle in den Analytics.

    Antworten

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