Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung: So reagierst du richtig!

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Du hast auch eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung in deinem Blog erhalten? Ich werde dir hier erklären was du jetzt am besten unternimmst, was auf dich zukommen kann und wo du dir Hilfe holen kannst. Doch als erstes gilt: Ruhe Bewahren!

Dir geht es wie vielen anderen zuvor und du bist nicht der erste der abgemahnt wird. Um möglichst gut aus der Angelegenheit heraus zu kommen solltest du dir nun folgende Schritte genau durchlesen und beachten.

Abmahnung erhalten – Was nun?

Mit Erhalt der Abmahnung beginnen verschiedene Fristen zu laufen, deshalb musst du die Abmahnung unbedingt ernst nehmen und solltest diese mit oberster Priorität behandeln!

Dies gilt auch, wenn du dir sicher bist, das die abgemahnte Tatsache falsch ist. Von der Methode Vogelstrauß (Kopf in den Sand) rate ich dir dringend ab.

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Ist die Abmahnung berechtigt?

Natürlich gibt es auch Betrüger, die versuchen mit falschen Abmahnungen an dein Geld zu kommen. Eine richtige Abmahnung erkennst du an folgenden Merkmalen:

  1. Wer wird von wem abgemahnt? (Name, Adresse, Firma): Eine seriöse Abmahnung enthält immer die genauen Angaben über den Geschädigten oder Beeinträchtigten und denjenigen der abgemahnt wird. Prüfe also erst einmal genau ob Name, Anschrift und Firmenname stimmen.
  2. Wurde die Abmahnung durch einen Anwalt verfasst oder durch den Geschädigten / Beeinträchtigten?: Suche mit Google nach dem Namen der Kanzlei bzw. des Geschädigten. Häufig findest du weitere Betroffene, gerade im Bereich der Massen-Abmahnverfahren findest du schnell immer wieder die selben Namen
  3.  Trifft der beschriebene Tatbestand zu?: Im Anschreiben muss der Tatbestand der dir zur Last gelegt wird beschrieben sein. Diese können beispielsweise Urheberrechtsverletzungen (unberechtigte Veröffentlichung zum Beispiel von Bilder) oder Beleidigung- oder Verleumdungsvorwürfe sein (veröffentlichte Behauptungen, die nicht beweisen sind etc.)

Wie muss ich handeln?

Im nachfolgenden findest du Schritte, die du jetzt nach und nach abarbeiten solltest um Fehler zu vermeiden, die du nachher nicht wieder rückgängig machen kannst.

  1. Unbedingt als erstes eine Sicherung der Webseite inkl.des Quelltextes machen: Geh einfach auf die in der Abmahnung angegebene Seite und drücke die ”STRG”-Taste zusammen mit der Taste “S“.
  2.  Schreib dir die Fristen die in der Abmahnung genannt wurden genau auf: Oft werden sehr kurze Reaktionsfristen von 48 Stunden gesetzt, die rechtlich meist zulässig sind. Dir muss allerdings die Möglichkeit gegeben werden Rechtsrat einzuholen. Ist dies innerhalb der gesetzten Zeit nicht möglich, solltest du den Abmahnenden schriftlich um Fristverlängerung bitten.
  3. Keinen Kontakt mit dem Abmahnenden aufnehmen: Außer den im Punkt 2 beschriebenen Kontakt zu Fristverlängerung solltest du es unterlassen mit dem Anwalt der Gegenseite Kontakt aufzunehmen. Dieser verdient mit der Vertretung der Interessen seines Mandanten Geld und wird deine Aussagen nur gegen dich verwenden.
  4. Nicht die beigefügte Unterlassungserklärung unterschreiben: Meist findest du im Anhang eine Unterlassungserklärung, die zu deinen Ungunsten ausgelegt ist. Diese nicht ohne anwaltliche Beratung unterschreiben und absenden.
  5. Einen Anwalt kontaktieren: Nun solltest du dir zum Beispiel über die Google-Suche einen Anwalt suchen der mit Internetrecht und Abmahnungen Erfahrung hat.
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Was ist eine Unterlassungserklärung?

Mit der Unterlassungserklärung (auch Unterwerfungserklärung) erklärst du rechtlich verpflichtend, eine beanstandete Handlung in Zukunft nicht wieder vorzunehmen. Hier ist es wichtig nicht die angefügte Erklärung zu unterzeichnen, da viele Anwälte mit Erklärungen arbeiten, die dich benachteiligen. Folgende Dinge haben nichts in einer Unterlassungserklärung zu suchen:

  • Schuldeingeständnisse
  • Zugeständnisse, z. B. Auskünfte, Kosten oder Schadenersatzforderungen zu begleichen
  • Verschwiegenheitsklauseln

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Generell empfehle ich dir auf keinen Fall die geforderten Anwaltskosten und den Schadenersatz zu zahlen. Diese sind meist maßlos überhöht und lassen sich durch einen Anwalt sehr stark reduzieren. Grundsätzlich stehen dir aber 3 Varianten zu Verfügung:

  1. Sofern die Forderungen maßvoll sind kannst du diese sofort begleichen und die Abmahnung ist damit vom Tisch
  2. Du oder dein Anwalt handeln die Forderungen herunter
  3. Du verweigerst die Zahlung, denn es gibt Fälle bei denen sich diese Methode lohnt, da den Abmahnern der Aufwand und das Risiko des Einklagens zu hoch sind.

Die Kosten für deinen Anwalt sollten sich auf zirka 180 bis 250 Euro belaufen. Der Anwalt wird dann eine modifizierte Unterlassungserklärung für dich fertigen, mit der Gegenseite Kontakt aufnehmen und dich in der Sache weiter vertreten.

Fazit

Eine Abmahnung solltest du auf jeden Fall ernst nehmen und nicht ignorieren. Ich rate dir dringend zu einer Beratung bei einem auf Internetrecht und Abmahnungen spezialisierten Anwalt. Die Beratung ist immer kostenlos und du erhältst eine erste Einschätzung bezogen auf deinen Fall. Gleiches gilt wenn die Abmahnung ungerechtfertigt ist.

Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick und hilfreiche Tipps geben. Allerdings ersetzen meine Ausführungen keine anwaltliche Beratung und stellen lediglich meine eigene Meinung dar.

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