Ich möchte mich mit diesem Artikel heute mal einem wichtigen und meiner Meinung nach, sehr häufig vernachlässigtem Thema widmen. Es geht um Blogkommentare, eine der Hauptschlagadern eines Blogs.
Ich bin der Ansicht man kann in Bezug auf die Blogkommentare sehr viel falsch machen. Andererseits können Blogkommentare auch einer der Erfolgsfaktoren werden und für einen gut besuchten Blog sorgen. Das habt ihr als Blogger selbst in der Hand.
Ich denke fast jeder Blogger ist darum bemüht sich ein eigenes Publikum aufzubauen dass sich für seine Artikel interessiert und sich mit anderen Blogger zu vernetzen. Man denke an Blogroll-Links und Nennungen in Artikeln. Einer der wichtigsten Faktoren um das zu erreichen ist Kommunikation. Wohlgemerkt, ich rede nicht von Einbahnstraßenkommunikation.
Einbahnstraßenkommunikation als Erfolgskiller
Eben diese Einbahnstraßenkommunikation begegnet mir aber, mit stetig wachsender Zahl an Feedabos, immer wieder. Ich bezeichne einige Blogger immer sehr gerne als Text-Talente. Sie sind in der Lage wunderschöne und informative Blogartikel zu schreiben die Leser und Kommentatoren anlocken. Aber da hört es dann auch manchmal schon auf.
Ich sehe Blogs mit tollen Artikeln, auf die einige Leser sofort einsteigen und ihre eigene Meinung oder Erfahrung mit der Thematik als Kommentar hinterlassen. Oft sind auch Rückfragen zum Artikel dabei. Der Blogger bekommt dadurch die Grundlage für eine interessante Diskussion vor die Füße gelegt.
Aber statt auf die Kommentare einzugehen bleibt er stumm und beschäftigt sich vermutlich lieber mit einem Artikel für den nächsten Tag. Bestenfalls tragen die Kommentatoren die Diskussion dann unter sich aus.
Ich denke mir dann immer: Chance verpasst! Das war die Chance die Kommunikation mit der Leserschaft zu beginnen und Stammleser wirklich effektiv zu binden. Denn mal ganz ehrlich, wie oft schreibt man Kommentare auf einem Blog, wenn von Seiten des Autors nicht darauf eingegangen wird? So groß kann die Linkgeilheit auch nicht sein dass man sich das mehrfach antut.
Ich für meinen Teil verliere dann irgendwann das Interesse an dem Blog, da können die Artikel noch so interessant und informativ sein.
Ganz anders schaut es aus wenn man sich mit den Kommentaren der Leser befasst. Wenn man als Leser/Kommentator das Gefühl bekommt dass den Blogger die eigene Meinung wirklich interessiert und er darauf eingeht hat man doch gleich ein viel persönlicheres Gefühl und besucht den Blog gerne wieder.
Was ich damit sagen möchte ist einfach nur dass man als Blogger die Diskussionsbeteiligung an eigenen Artikeln keinesfalls unterschätzen sollte. Besonders dann nicht wenn man noch recht neu in der Blogosphäre unterwegs ist. Gerade bei jungen Blogs begegnet mir das Phänomen recht häufig.
Die ersten Artikel sind geschrieben und veröffentlicht, aber der Blogger macht keine Anstalten auf Kommentare zu reagieren. Daher muss ich vermuten dass manche nicht um die Bedeutung der eigenen Diskussionbeteiligung wissen. Für den Erfolg des eigenen Blogs ist das möglicherweise das Zünglein an der Waage.
Natürlich kann man nicht auf jeden Kommentar eingehen, das wäre vermutlich etwas übertrieben. Man ist nicht 24/7 online, übersieht auch mal einen Kommentar oder verkneift sich die Antwort weil man entweder nicht weiß was man antworten soll oder es nicht für mehr als ein “Ja, da hast du Recht” reicht.
Auch bei BigBlogs, die manchmal 50 – 60 Kommentare in der ersten Stunde nach Veröffentlichung eines Artikels bekommen, ist nicht zu erwarten dass auf jede einzelne Meinungsäußerung eingegangen wird. Das wäre einfach Unmöglich.
Kommentarmoderation – Kommunikationsstau in der Warteschleife
Ein weiterer Punkt der mir in letzter wieder häufiger begegnet, und den ich auch mit den Topf der Kommunikationsfehler werfe, ist die Kommentarmoderation. Ich finde auch hier kann man mögliche Stammleser & Kommentatoren verprellen.
Auf einigen Blogs laufen neue Kommentare generell immer erst in die Moderationswarteschlange um dort manuell vom Blogbetreiber freigegeben zu werden. Die Ursache dafür liegt möglicherweise im allgegenwärtigen Blogspam und den meist sehr dümmlichen Kommentaren von Backlinksammlern. Klar, das möchte niemand und vermutlich sind wir alle gleichermaßen davon genervt.
Trotzdem finde ich es fatal wirklich jeden Kommentar erst in die Moderation zu schicken. Blogs ermöglichen eine sehr zeitnahe Kommunikation und zumindest Stammkommentatoren, die bereits mehrfach ordentliche Diskussionsbeteiligung gezeigt haben, sollten von dieser unsinnigen Hürde befreit werden. WordPress beispielsweise bietet unter dem Reiter “Diskussion” die Möglichkeit das einzustellen.
Ich verfahre nach dem Motto, wer bereits einen freigeschalteten Kommentar hinterlassen hat bekommt einen Vertrauensvorschuss und darf beim nächsten mal ohne vorherige Kontrolle seine Meinung hinterlassen. Löschen und editieren kann man einen Kommentar notfalls immer noch. WordPress bietet auch die Möglichkeit Wackelkandidaten anhand von Kommentarinhalt, Namen, URL, E-Mail-Adresse, IP oder spezieller Keywords in die Warteschlange zu schieben. Aber doch bitte nicht jeden Kommentar.
Ein Blogger den ich darauf angesprochen habe antwortete mir das alle Kommentare “zeitnah” freigeschaltet werden. Nun, es mag ein subjektives Gefühl sein, aber zeitnahe Kommunikation ist meiner Meinung nach nicht möglich wenn man 1 – 2 Stunden auf die Freischaltung warten muss. Ich liebe zeitnahe Diskussionen, häufig kann man Themen innerhalb von 30 Minuten mit 4 – 5 anderen Kommentatoren klären.
Durch die Schranke der Kommentarmoderation entfällt das, und ein Thema zieht sich unter Umständen über 1 – 2 Tage. Je nachdem wie der Blogbetreiber Zeit und Laune für die Freischaltung hat. Mir persönlich verdirbt das massiv die Laune mich an Diskussionen zu beteiligen. Und ich denke anderen geht es ebenso. Also eine weitere hausgemachte Behinderung beim Aufbau von Stammlesern & Stammkommentatoren.
Deine Meinung ist gefragt!
Wie siehst du das? Stimmst du mir zu, dass Diskussionsbeteiligung und gemäßigte Kommentarmoderation wichtig sind um Stammleser aufzubauen?
Führt das Ausbleiben der Diskussionsteilnahme durch den Autor und der ewige Weg in die Moderationswarteschlange bei dir auch zu Frust und/oder Desinteresse? Oder ist dir sowas egal solange du deinen Senf mitsamt dem Backlink überhaupt untergebracht bekommst?