Darknet: Meine Reise ins Deep Web – Ein bizarrer Ort!

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Den Begriff “Deep-Web” kenne Ich nun schon seit der Zeit in der Ich anfing regelmäßig auf 4chan zu surfen. Es kreisen düstere Legenden um Websites, die sich im Internet zum Deep-Web zählen.

Man kann – ganz grob – sagen, dass es sich beim Deep-Web um Websites handelt, die nicht von regulären Suchmaschinen erfasst werden können oder wollen. Gestern war es dann auch für mich soweit: Ich wollte eintauchen und mir diesen dunklen, aber dennoch faszinierenden Ort einmal mit eigenen Augen ansehen.

Folgt mir in diesem Artikel auf meiner Reise und ich werde einige bizarre Dinge beschreiben, die Ich entweder selbst sah, oder mir sagen lassen habe.

Deep- & Clearweb – Eine Illustration

Über den Otto-Normal-Surfer kann man getrost sagen, er kennt nur einen Bruchteil der wahren Größe des Internets. Die meisten Websites die von Usern aufgerufen werden können auch über große Suchmaschinen wie Google gefunden werden, werden täglich frequentiert und sind allseits bekannt – sie gehören zur täglichen Normalität.

Doch wenn bereits 2002 vom Unterschied zwischen Deep- und “Surface-Web” – also der offensichtlichen Oberfläche des Netz’ – gesagt wurde, das tiefe Internet sei 400 bis 500 mal größer als das was wir über dem Wasser zu sehen bekommen, wie erklärt man dann einem normalen Surfer das Deep-Web? Im großen handelt es sich, wie schon im Aufmacher angeschnitten, beim Deep-Web um im Internet nicht über Suchmaschinen gelistete Internetpräsenzen, welche teilweise auch nur über bestimmte Netzwerke erreichbar sind.

Dazu kommen noch private, öffentliche und teils öffentliche Websites. Ein Netzwerk davon ist das Tor-Netzwerk. Der Begriff Tor bezeichnet zunächst einen Dienst, der uns anonym Surfen lässt. Um Websites im Tor-Netzwerk aufrufen zu können benötigen wir den Tor-Browser, über den wir dann mysteriöse URLs besuchen können, die ungefähr so aussehen:

kasfjhi4563kbn215.onion

Der Unterschied zu einer herkömmlichen URL fällt also sofort auf und macht alles noch ein wenig schleierhafter, auch weil man nie wirklich weiß, was sich durch fehlende Namen in der URL hinter der Tür versteckt. Meine Reise beginnt allerdings am Dreh- und Angelpunkt des Deep-Web: Dem Hidden Wiki.

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Was ist das Hidden-Wiki?

Im Hidden-Wiki werden Links indiziert, die eine weite Spanne von Dingen abdecken und deren Liste einen kleinen Vorgeschmack darauf bietet, was mich hier erwartet. Scrollt man ein wenig durch die Einträge, fallen sofort Links auf die so heißen wie “Assasins Market”. Eine Kategorie widmet sich nur Drogen, vom Vertrieb zur Bestellung. In einer Anderen geht es um Erotik, ein Teil davon heißt “non-adult”. Ich schlucke und bin mir bewusst, dass ich an diesem Ort nicht naiv jede Tür öffnen werde.

Schnell habe Ich mir einen kleinen Überblick verschafft und fange ein Brainstorming an: Der Hauptpunkt ist das Deep-Web, unter dem nun für mich fest steht, wen man in ihm antreffen kann. Von Anarchisten, Revolutionären, Drogen- und Waffendealern, Pädophilen, Perversen, Der Gay-Szene, Neonazis, Ärzten die an Menschen experimentieren und all möglichen Anleitungen erzählen unendlich viele Links und Ich erwische mich dabei wie Ich schon gerne auf einen Eintrag klicken würde der ein deutschsprachiges Forum bewirbt, aber aus purer Vorsicht habe Ich es dennoch nicht getan. Gut so, habe Ich mir später sagen lassen.

Was im Deep Web so alles geboten ist

  • Währung: Alles, was man im Deep-Web kaufen oder verkaufen möchte wird in sogenannten Bitcoins berechnet. Soweit Ich informiert bin, beträgt der Wechselkurs zum Euro momentan rund 6000 – 9000 %. Ein Bitcoin ist also 600 – 900 € Wert.
  • Der Assasine: Nachdem ich einige Zeit die Links im Hidden-Wiki begutachtet hatte, schaute Ich doch einmal kurz in den Assasinenmarkt und tatsächlich, dort bieten Menschen einen Dienst an, der nur allzu grausam ist – mit Bitcoins bezahlter Mord. Genaue Preise möchte ich an dieser Stelle hier nicht hineinschreiben, aber ich kann sagen es ist nicht günstig.
  • Babyverkäufer: Folgendes Zitat habe Ich auf Reddit ausgegraben und – ob das was nun folgt wahr ist oder nicht – es ist Eis kalt und beengt mich in jeder Form:

    I used to trawl the Deep Web quite a bit when I was younger. I admit I saw some crazy shit in my time and thought I was pretty desensitised to it all until I came across one particular board. On this board there were around 80 people who were trying to sell their newborn babies to people who wanted to……’Fuck’ the soft holes in their heads where the skull hadn’t properly formed yet (pics of the babies being bid on were posted). It was fucking sick. Babies were going for upwards of £20,000 and it seemed some people were actually making a living off of having babies/kidnapping babies for this purpose. Some even seemed to be getting off on the thought of mangling this poor babies brains.

  • Ein osteuropäischer Chirurg: Sehr wahrscheinlich ist diese Geschichte auch eine urbane Legende. Für mich heißt es jedoch, nicht zu weit vorzudringen in der Hoffnung nicht direkt mit solch abscheulichen Kram konfrontiert zu werden. Ein Ausschnitt eines anderen Redditkommentars lautet:

    I am a surgeon living in one of those countries at the eastern outskirts of Europe. A pretty rough society still, poverty is enormous and unless you have money and connections, you are fucked. Needless to say I have both. We also have beautiful girls here, eastern European countries are well known for that. Fortunately (for me) some of these girls don’t have parents or relatives anymore and live in orphanages. Actually I would not call that living, it is unbelievable what you will find there. Some very young girls are lucky and get adopted, but at an age of 8 or 9 they are too old.

  • Internet Schwarzmarkt: Was noch sehr früh auffällt ist, dass es enorm viele Links zu Seiten gibt auf denen alle möglichen illegalen Produkte gekauft werden können. Von Waffen bis zu den seltensten Drogen wird oft alles anonym angeboten. Beim Kauf nicht über den Tisch gezogen werden? Keine Garantie. Nicht erwischt werden? Keine Garantie. Ich überfliege kurz die Einträge und fahre mit meiner Reise fort.
  • Upgrades für Menschen: Bei einer Website musste ich wirklich schon sehr schmunzeln. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine Funsite, auf der man sich über Upgrades für den menschlichen Körper informieren kann. Eines der Updates ist die “Palmclit”. Es handelt sich dabei um eine Modifikation mit der man sich eine Klitoris zwischen Daumen und Zeigefinger installieren lassen kann. Es wird als Lust steigernd beworben. Ich musste lachen.
  • Experimente an Menschen: Wirklich verwirrend ist die gut aufgemachte Website, in der sich ein Team aus Ärzten, Krankenschwestern, Lehrlingen und Krankenhauspersonal vorstellt, die vorgeben in vier Lagerhäusern Experimente an Obdachlosen durchzuführen. Eines dieser Experimente beinhaltet die Schwängerung gefangener Frauen, was zum Teil über Injektion und zum anderen Teil über männliche Versuchsobjekte die in anderen Häusern gehalten werden geschieht. Sind diese Frauen schwanger, so wird dem Fötus eine Spritze gefüllt mit Bleichmittel verabreicht. Der pure Horror, was zum Teufel soll das bringen? Und warum überhaupt? Widerlich. Ich ziehe weiter.
  • Revolutionäre und Neonazis: Natürlich fehlen auch politische Parts nicht im Deep-Web und wie auch im Clearweb tummelt sich ein weites Spektrum an Aktivisten auf einschlägigen, oft fast nicht auffindbaren Seiten. Anarchisten tauschen ungesehen in Foren Infos, Neonazis stellen Bombenbauanleitungen und Hasspropaganda rein die ich so noch nicht im normalen Netz gesehen habe. Bevor Ich mich allerdings strafbar mache und eine der PDF-Dateien öffne und damit herunterlade, verlasse ich diesen Ort wieder.
  • Hacker, Carder und andere Cyberkriminelle: Schnell lernte ich, nicht ohne Antiviren- und Firewallprogramm zu tauchen. Dazu schaltete ich zusätzlich Java, bzw. Javascript ab und verhinderte das Cachen im Browser. Neben den Tradern, den Perversen, den Mordern und Brutalen sind Hacker im Deep-Web allgegenwärtig. Auf der anderen Seite kann man sich aber auch erstklassig über Computersicherheit im Internet informieren. Eins noch dazu: Denk dir ein gutes Facebook Passwort aus 🙂 oder benutzt es am besten gar nicht mehr…
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Heimkehr

Nach einigen Stunden oberflächlichem Rumgeschnuppere wird es mir zu Bunt. Ich hatte genug gesehen und von vielem bleibt ein fader Nachgeschmack. Viele Geschichten und Legenden über das Deep-Web mögen nicht Wahr sein, doch ich bin der festen Überzeugung das auch viel Wahres sehr, sehr nahe an die Erzählungen ran kommt.

Bleibt nur zu sagen, dass das Deep-Web mit größter Vorsicht zu genießen ist. Nicht nur für das eigene Gewissen, sondern auch weil man schnell Gefahr laufen könnte, von den Justizbehörden erfasst zu werden öffnet man die falsche Tür zur falschen Zeit.

Notiz: Ich bin in keiner Form zu keinem Zeitpunkt in illegale Geschäfte oder durch herunterladen von Verbotener, bzw. illegale Dateien, aktiv geworden. Wie im Artikel beschrieben wurde oberflächlich Inhalt überflogen, es wurden nur Links aufgerufen über deren Beschreibung eine Involvierung in verbotene Machenschaften ausgeschlossen war.

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