Instagram Affiliate: So wird mit viral Content Reichweite monetarisiert!

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Auf Instagram wiederholt sich derzeit das, was sich auf allen anderen großen Plattformen im Internet (Google, Facebook) zuvor ebenfalls ereignet hat.

Die steigende Reichweite zieht immer mehr Glücksritter und Affiliates an, die versuchen, so lange es geht, aus der sich bietenden Gelegenheit Profit zu schlagen – indem sie selbst ein Stück der Reichweite für sich abzwacken und diese mit Affiliate Links und Werbeposts monetarisieren.

Die Vorgehensweise der “Goldsucher” auf Instagram ähnelt in Ansätzen dabei jener Methode, mit der sie vor zwei bis drei Jahren schon auf Facebook vorgegangen sind: Die Affiliates bauen mit billigem, meist geklautem Content Reichweite für Viralprofile auf und monetarisieren diese.

Bei Facebook ist das zuletzt schwieriger geworden, auch wegen der immer weiter schrumpfenden organischen Reichweite. Instagram befindet sich demgegenüber noch in einer anderen Reifephase; hier bieten sich Affiliates derzeit augenscheinlich noch gute Möglichkeiten, auf die Reichweite huckepack aufzusetzen. Ich möchte zeigen und erläutern, wie die Glücksritter dabei vorgehen und welche Tricks sie anwenden.

Reichweite aufbauen

Wie kann ich schnell einen Instagram-Account mit mehreren Tausend Followern bauen? Zunächst muss der nötige Content dafür her. Viele Affiliates greifen dabei auf ein bewährtes Mittel zurück: Content-Klau von anderen Viralseiten, etwa bei Facebook, oder auf Spaß-Websites wie Reddit, 9Gag, 4Chan, etc. Sehr erfolgreich kann offenbar auch das Posten von Screenshots mehr oder minder lustiger WhatsApp-Chats sein – die man ja quasi frei erfinden kann.

Der schwierigere Schritt ist es, Reichweite zu generieren und Follower einzusammeln. Wie gelingt den Affiliates das? Verlässlich lässt sich dies für ein bereits bestehendes Profil im Nachhinein schlecht rekonstruieren. Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungswerten haben sich hier jedoch mehrere Methoden bewährt.

“Shout out”-Seiten

“Shout out”-Seiten sind Instagram-Profile mit hoher Reichweite, die für andere Instagram-Accounts werben, indem sie einen Screenshot des Account posten und diesen verlinken. In der Regel abonniert ein Teil der Follower des Shoutout-Accounts dann den beworbenen Account. Eine Profil-Beschreibung wie “I follow back!” dürfte den Anteil erhöhen. Eine weitere Möglichkeit kann sein, einen eigenen Shoutout-Account einzurichten.

Wer Shoutouts für den Reichweitenaufbau einsetzen möchte, sollte nach dem Begriff bei Instagram suchen – schnell lassen sich dort entsprechende Hashtags und Accounts aufstöbern. Diese verlangen häufig die Befolgung bestimmter Anweisungen, damit man selbst einen Shoutout erhält – etwa dem Profil aus dem vorherigen Shoutout folgen, etc.

Eigentlich ist ein Shoutout kostenlos; über Instagram und Google lassen sich jedoch auch Accounts und Seiten findiger Geschäftemacher aufstöbern, die Shoutouts, auch zu bestimmten Themenbereichen, verkaufen.

Kommentar Spam

Das häufige und vielfache Posten von Kommentaren auf anderen (reichweitenstarken) Accounts kann bei Instagram derzeit ebenfalls noch erfolgreich zum Follower-Aufbau eingesetzt werden.

Hashtags wie #followforfollow oder #likeforlike führen schnell zu anderen Usern mit demselben Ansinnen, die gerne Reichweite eintauschen.

Hashtag Spam

Hashtags sind auf Instagram ein deutlich wichtigeres Instrument als auf Facebook. Über die Schlagworte stoßen viele Nutzer auf Content – sie lassen sich dementsprechend ebenfalls für Reichweiten-Hacking einsetzen.

Welche Hashtags häufig genutzt werden und damit auch ein hohes Reichweitenpotenzial bieten, lässt sich über die Instagram-Suche herausfinden.

Follower kaufen

Was bei anderen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter möglich ist, geht natürlich ebenfalls auf Instagram: (Fake-) Follower einkaufen. Eine kurze Suche bei Google oder dem Dienstleistungsportal Fiverr.com führt schnell zu einer Vielzahl von Anbietern.

Für einen Affiliate kann eine solche Investition sinnvoll sein, da eine hohe Follower-Zahl auf manche User häufig wie ein Qualitätssiegel wirkt und es somit leichter ist, weitere Follower zu gewinnen.

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Reichweite ausbauen

Viele Affiliates versuchen ihre bereits vorhandene Reichweite dadurch weiter zu pushen, dass sie ihre User zur Interaktion aufrufen. Dieses Muster war in der Vergangenheit für eine Weile bereits bei Facebook erfolgreich.

Wer dort einschlägigen Clickbait-Seiten folgt, dürfte sich vielleicht noch an Posts nach dem Muster “Findest Du auch, dass… Like heißt ja, Comment heißt nein” erinnern.

Aufruf zum Engagement

Bei Instagram rufen Affiliate heute häufig zum “Double Tap” (Like das Bild, um uns zu verbinden) auf – manchmal sogar auf eine von zwei in einem Motiv abgebildeten Varianten, obwohl dies für das Ergebnis keine Rolle spielt.

Eine weitere beliebte Methode ist der Aufruf an die User, Freunde zu markieren, auf die beispielsweise die im Bild getroffene Aussage zutrifft. Die Idee hinter all diesen Maßnahmen: Durch Likes, Kommentare und vor allem durch das Markieren von anderen Nutzern in Posts wird die Reichweite gepusht; die Zahl der Follower steigt weiter.

Aufbau weiterer Profile

Nach meiner Beobachtung bauen Viral Affiliates bei Instagram immer wieder neue Profile auf, meist mit Themen, die zur jungen Zielgruppe von Instagram passen: WhatsApp-Chats, Zitate, Mädchen- oder Jungsfakten, Schülersprüche, Mode, Witze, etc.

Sie erhöhen damit sicher auch ihre Gesamtreichweite. Vermutlich sind sie aber auch darauf angewiesen, immer wieder neue User zu erreichen, weil die Engagement-Rates der Accounts (und damit die Conversions bei den Affiliate Links) wahrscheinlich relativ schnell sinken, wenn die Nutzer von zu viel Werbung genervt sind.

Mit einer Vielzahl von Accounts betreiben sie zudem Risiko-Minimierung: Ist ein Account weg (beispielsweise wegen Urheberrechtsproblemen), ist nicht die ganze Reichweite verloren, womit die ganze Arbeit umsonst gewesen wäre.

Verweis auf andere Profile mit “Auflösung”

Hat ein Affiliate erst einmal ein erfolgreiches Profil aufgebaut, kann er diese Reichweite leicht an neue Profile weiter vermitteln. Ein gern genutztes Mittel sind dabei Posts, die auf den neuen Account verweisen, inklusive einer kurzen Beschreibung, welche Inhalte den Nutzer dort erwarten.

Um die Reaktionsrate auf die Posts zu erhöhen bedienen sich die Macher häufig eines simplen Tricks: Sie posten Bilder, in denen ein Teil eines Satzes unkenntlich gemacht wurde oder in dem von einem Foto nur ein kleiner Ausschnitt zu sehen ist. Wer die “Auflösung” wissen möchte, muss auf das beworbene, neue Profil wechseln.

Um wirklich sicherzustellen, dass die neugierigen User dem neuen Account auch folgen, setzen die Affiliates den neuen Account häufig auf “privat”. Die Bilder sind damit für Nichtabonnenten nicht zu sehen. Wer die “Auflösung” dann sehen möchte, muss eine Kontaktanfrage stellen.

Dies mag zunächst wie eine zusätzliche Hürde anmuten, die die Follow-Rate möglicherweise senkt. Viel entscheidender dürfte jedoch sein, dass die Account-Betreiber auf diese Weise verhindern, dass die Nutzer nur einmalig vorbei surfen, um die Auflösung zu sehen, aber dem Account nicht folgen.

Zudem: Meiner Erfahrung nach wird die versprochene “Auflösung” häufig gar nicht oder zumindest erst sehr viel später gepostet – verständlich, denn möglicherweise würde sie viele User nur daran erinnern, dem Account wieder zu entfolgen.

Reichweite monetarisieren

Bei der Monetarisierung ihrer mühsam auf Instagram aufgebauten Reichweite haben Affiliates ein Problem: Wie bereits beschrieben, erlaubt Instagram nicht das Setzen von Links in Posts aus Instagram heraus.

Die einzige Stelle, an der dies möglich ist, ist in der Profilbeschreibung des Accounts. Als Workaround verweisen deswegen viele Affiliates bei einem Werbepost mit der kurzen Wendung “Link in Bio” auf die dort deponierte URL.

Ein häufiges Modell bei der Monetarisierung sind Affiliate-Links zu App-Installs. Beliebt ist hier offenbar insbesondere der Dienst Sharepop, der dem Affiliate-Publisher zwischen einem und fünf Euro für eine erfolgte Installation zahlt.

Eine weitere Möglichkeit ist der Verweis auf den Instagram-Accounts eines Händlers. Hier wird vermutlich ein Fixpreis pro Post bezahlt, denn wie viele neue Follower durch solch einen Werbepost zustande gekommen sind, lässt sich zumindest derzeit kaum tracken.

Die dritte Option ist es, den User über den Link in der Account-Beschreibung auf eine eigene Website zu führen und diese dann durch Werbevermarktung zu monetarisieren. Da Instagram aber hauptsächlich mobil genutzt wird und die für Mobile-Werbung gezahlten Preise auf General-Interest-Portalen sehr niedrig sind, kann dies ein äußerst mühsamer Weg sein.

Affiliates wie Megachat strecken deswegen einen einzigen Artikel über mehrere Seiten, um so viele Werbeeinblendungen wie möglich zu realisieren.

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Fazit und Warnung

An dieser Stelle eine ausdrückliche Warnung: Für Marken und seriöse Publisher sind die gezeigten Methoden in dieser Form sicherlich nicht zu empfehlen, weil sie auch nicht nachhaltig sein dürften – ich rate deswegen ausdrücklich davon ab! Möglicherweise lässt sich aber selbst für sie das ein oder andere Learning oder ein Insight über die Grundmechanismen der Plattform herausziehen.

Anzunehmen ist zudem, dass diese Mechanismen nicht über einen längeren Zeitraum hinweg funktionieren dürften. Zum einen wird der Feed der User auch durch die einsetzende Werbevermarktung Instagrams immer voller werden; die Nutzer werden gegenüber den Methoden abstumpfen.

Zum anderen dürfte es nicht unwahrscheinlich sein, dass Facebook hier selbst bald tätig wird und all jenen, die auf dem Rücken der Plattform versuchen Geld zu verdienen, ohne das Facebook einen Anteil daran erhält, das Leben schwer macht – etwa durch eine algorithmische Filterung des Feeds.

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3 Kommentare
  1. Marcus

    Ein schöner Post, der mir zwar Lust auf mehr macht aber eben auch die Frage offen lässt, wie/ob man gezielt thematischen Traffic generieren kann, der später (woanders) erfolgreich konvertieren kann. Denke ich werde mal den Selbstversuch starten.

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  2. Chris

    Danke für den Artikel! Interessant wäre in dem Zusammenhang vielleicht noch, wie viel man als Instagram-Affiliate wirklich verdienen kann. Hängt natürlich stark von der Anzahl der Follower, der Conversionrate und den verkauften Produkten bzw. der Provisionshöhe ab. Aber zumindest ein Bereich von/bis, in dem sich erfolgreiche Accounts bewegen, wäre wirklich spannend zu wissen.

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  3. Pat

    Erstmal gut Artikel 🙂 Der Aufwand ist es aber glaube ich nicht wert. FB bietet sich dafür eher an.

    Mann kann aber auch Glück auf Insta haben und die Reichweite explodiert – Virales Phänomen wie es leibt und lebt 🙂

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