Beim Blog SEO fällt den wenigstens Bloggern die interne Verlinkung ein, die in meinen Augen zu den wichtigsten SEO Aspekten überhaupt gehört. Stattdessen wird sich auf die unzähligen SEO Plugins gestürzt und gemeint, damit ist dann das Ultimativste überhaupt rausgeholt.
Doch das Gegenteil ist der Fall, denn eines der wichtigsten SEO Instrumente überhaupt – die interne Verlinkung – wird von den wenigsten Bloggern gebührend berücksichtigt. Was aber auch klar ist, denn in den meisten im Netz kursierenden SEO Märchen und Mythen wird sie auch nur sehr selten bis gar nicht erwähnt.
Kommt wohl auch daher dass die Verfasser dieser SEO Märchen und Mythen in den meisten Fällen von wirklicher Suchmaschinenoptimierung so gar keine Ahnung haben, auch nur den geballten Märchen-Müll anderer lesen, glauben und weiter geben. 😉
Aber ich will hier heute nicht über die Entstehung von SEO Märchen und Mythen plaudern und mich auch nicht tiefgreifender über den Sinn und Unsinn diverser SEO Plugins unterhalten. Meine Meinung dazu dürftest du kennen, denn nicht selten habe ich von diesen Plugins eher abgeraten, da sie Anwendungen zulassen, mit denen ein Blog sich mehr schaden als nutzen kann.
Das beste Beispiel dazu ist das so genannte Keyword Spamming im Title Tag. Fachgerecht angewandt können solche Plugins sicherlich die eine oder andere Kleinigkeit bewirken, doch große Sprünge lassen sie aus SEO technischer Sicht nicht wirklich zu.
Inhaltsverzeichnis
Was ist interne Verlinkung?
Fangen wir ganz einfach mal bei den Basics, mit der Frage, was interne Verlinkung überhaupt ist, an. Mit interne Verlinkung sind die Links auf deinem Blog gemeint, die zu dir selbst führen, zu Artikeln, Kategorien, Tags etc. deines Blogs.
In der Regel ist die interne Verlinkung seitenweit, also über deinen gesamten Blog hinweg, gleich. Damit ist sie in Bereichen wie Header, Sidebar und Footer zu finden.
Wozu ist die interne Verlinkung gut?
Die interne Verlinkung hat eigentlich mehrere Vorteile, von denen ich aber nur die wichtigsten ansprechen möchte. Zum einen führt sie deine Leser durch deinen Blogs, stellt also die so genannte benutzerfreundliche Navigation dar. Weiter – und dieser Punkt ist aus SEO Sicht der wichtigste – stärkt sie diverse Bereiche deines Blogs für die Suchmaschinen.
Was seitenweit verlinkt wird ist wichtig, für dich, für deine Besucher und natürlich auch für die Suchmaschinen. Dort führt, um in der SEO Sprache zu sprechen, deine gesamte Linkpower hin. Alles was intern verlinkt wird, erhält die maximale Stärke deines Blogs. Ergo rankt auch alles was intern verlinkt wird besser als wie wenn es nicht in der internen Verlinkung vorhanden ist.
Interne Verlinkung – Was gehört dort hin?
Aus “wichtig für dich, für deine Leser und für die Suchmaschinen” lässt sich ableiten, dass in die interne Verlinkung genau das hinein gehört, was du stärken willst, was wirklich wichtig ist. Und was ist wirklich wichtig? Was ist das Herz deines Blogs? Wovon ziehst du am meisten Nutzen und weswegen bloggst du überhaupt? – Auf diese Fragen gibt es nur eine Antwort: Deine Artikel!
Natürlich kann und wird man noch andere Bereiche des Blogs in die interne Verlinkung nehmen – und damit SEO technisch stärken. Es macht aber zum Beispiel aus SEO Sicht gar keinen Sinn sich dort auf Bereiche zu konzentrieren die mit dem “noindex” Meta Tag aus den Suchmaschinen ausgeschlossen sind. Oder – wie das Beispiel der Frage ob jemand auf die Tagwolke klickt zeigt – macht es auch wenig Sinn seine Linkpower an Bereiche zu verschleudern, die “keine Sau” interessieren.
Die goldene 100 Regel
Dass in die interne Verlinkung nicht unendlich viel hinein kann dürfte jedem klar sein. So gibt es auch für die interne Verlinkung ein Maß, welches in den Google Richtlinien für Webmaster mit maximal 100 auf der Seite vorhandenen Links (intern wie extern) benannt ist.
In Artikeln schießen Blogs mit dem Kommentarbereich natürlich über die goldene 100 Regel oft und gern hinaus, so dass man für die Messung die Startseite des Blogs nehmen sollte. Für die Messung bzw. Zählung selbst kann man dieses Tool verwenden, welches alle auf der Seite vorhandenen Links zählt. Das Ergebnis sollte unter 100 liegen.
Interne Verlinkung optimieren
Das was in erster Linie in die interne Verlinkung gehört, sind deine Artikel. Ein paar neue Artikel und dann vor allem auch Artikel, die wichtig sind, also deine Trafficbringer, sowie auch Artikel, die du forcieren willst. Artikel, die in der internen Verlinkung präsent sind, ranken weitaus besser als diejenigen, die im Archiv-Nirvana deines Blogs verschwunden sind und irgendwo von “Ebene 107″ heraus einen Link erhalten. Ist doch logisch, oder?
Da du aufgrund der “goldenen 100 Regel” aber nicht alle Artikel auf der Startseite verlinken kannst musst du sehr sorgfältig auswählen, was sonst noch alles in der internen Verlinkung steht. Sinnloses und unnötiges kann weichen und stattdessen diesen Platz den wirklich wichtigen Artikeln zur Verfügung stellen. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass du immer noch ein Blog bist, der aktive Leser hat. Deine interne Verlinkung soll allen zu Gute kommen, nicht nur dem SEO Bereich.
Gibt es ein Plugin dafür?
Für die interne Verlinkung meiner Trafficbringer nutze ich am allerliebsten das Yet Another Related Posts Plugin. Dieses kann man in seine Theme Dateien an unterschiedlichen Stellen mit diversen Ausgabemöglichkeiten einbinden. So rufe ich es aktuell zum Beispiel in meinem Footer auf. Weiter kann man auch mit dem Plugin WordPress Popular Posts die beliebtesten Artikel in der Sidebar ausgeben.
Die diversen Ausgabemöglichkeiten, die dieses Plugin bietet, machen es zu einem guten Plugins für die interne Verlinkung. Mit dem Plugin Auto SEO Links lassen sich bestimmte Keywords definieren, welche automatisch mit der hinterlegten URL verlinkt werden, wenn dieses Keyword in einem Artikel vorkommt. Dies kann deine interen Verlinkung der Artikel enorm stärken, da Links aus dem Content heraus wertvoller wie Footer- und Sidebarlinks sind.
Weitere Spielereien
Da ein Blog mit der Zeit ja so einiges an Artikeln ansammelt und davon nur sehr wenige in die dauerhafte interne Verlinkung fließen können, habe ich mir weitere Spielereien für die interne Verlinkung ausgedacht. So kann man für die Kategorien wie auch die Tag Archive eigene Sidebars anlegen, in denen man entweder die letzten Artikel (Tag Archive) oder ebenfalls wieder die Popular Posts (auf die einzelnen Kategorien begrenzt) entsprechend aufruft.
Auch bei mir wird sich bezüglich der internen Verlinkung aufgrund der neueren Erkenntnisse der Tagcloud Nutzung sowie einiger anderer Neuerungen demnächst noch einiges ändern. Die interne Verlinkung ist nicht etwas, dem man sich nur einmal und dann nie wieder widmet. Sie verändert sich mit dir, deinen Ansichten, deinen Erfolgen und Misserfolgen.
Damit ich hier aber nicht in einen Roman ausarte, ende ich an dieser Stelle mit dem Artikel über die interne Verlinkung. Vorschläge für weitere Artikel aus diesem Bereich, nehme ich natürlich gerne entgegen.
Auch ich halte die interne Verlinkung für ein häufig unterschätztes und wichtiges SEO-Thema.
Zur Linkqualität: Ich weiß nicht, ob es wichtig ist, aber ich versuche auch interne Links möglichst mit einem aussagekräftigen title-Text zu versehen.
Interne und externe Links, denen ich keine Linkpower (Linkjuice) weitergeben möchte, versehen ich mit nofollow. So auf meiner Seite beispielsweise die internen Links zu den Druckseiten (duplicate content vermeiden), zur Schlagwortwolke (tag cloud) und den RSS-Feeds. Matt Cutts (Google) hatte – wenn ich mich richtig erinnere – mal darauf hingewiesen, dass dieses Link-Sculpting mit “nofollow” keine nennenswerten Vorteile bringt. Wie auch immer, ich setze es in Maßen ein und hoffe, dass es so einen kleinen Vorteil bringt.
Zur Linkquantität: Weniger ist manchmal mehr. Die maximal 100 externe und interne Links sind kein Gesetz, sondern eine Google-Empfehlung unter dem Gesichtspunkt Benutzerfreundlichkeit (Usability). Deshalb gibt es auch bei meinem Blog Seiten mit mehr als 100 Links, zumal sich zusätzliche Links durch Kommentare ergeben können, ja wenn Sie zum Thema passen bzw. Kommentator gehören, sogar sollen.
Wenn ein Blog / eine Website wächst, dann ist es auch vorprogrammiert, dass eine Sitemap-Seite deutlich mehr Links hat.
Guter Artikel 🙂 Die Tag Wolke scheint nicht viel zu bringen, zumindest sind die Klickraten unter aller Sau. Wichtig wäre vielleicht auch immer mal wieder auf ein paar ältere Top Artikel zu verlinken. Viele haben eine Menge Schätzchen in ihren Blog nur nutzen diese nur wenige