Nun da sich der Rummel um die Entfernung der Bewertungen auf Google My Business ein wenig gelegt hat und die Fachwelt sich recht einig ist, dass ohne Bewertungen direkt auf My Business kein schlechteres Ranking zu erwarten ist, möchte ich heute etwas detaillierter auf das Thema Kundenmeinungen und Reviews eingehen.
Folgende beiden Aspekte möchte ich dabei ansprechen:
- Was kann man als lokaler Anbieter tun, um regelmäßig an Online-Bewertungen und positive Kundenmeinungen zu gelangen?
- Was ist beim Review-Management sonst noch zu beachten, um für ein Maximum an Sichtbarkeit bei lokalen Unternehmen zu sorgen?
Denn eines ist klar: Zum einen wird man als lokaler Dienstleister oder als regionaler Betrieb oftmals zufällig bewertet – dann aber meist negativ, da Kunden, die gute Erfahrungen gemacht haben, sich eher selten im Internet mit einem Lob verewigen – oder aber man muss sich als lokales Unternehmen aktiv darum kümmern, dass sowohl Stamm- als auch Neukunden ihre Erfahrungen mit dem jeweiligen Anbieter auf einschlägigen Bewertungsportalen oder direkt auf Google My Business online stellen.
Inhaltsverzeichnis
20 praktische Tipps für mehr Kundenmeinungen, Bewertungen & Reviews
Die folgende Aufstellung soll lokalen Betrieben und Dienstleistern eine Hilfestellung bieten, um stets an neue, idealerweise auch noch positive Kundenbewertungen zu gelangen, um so nachhaltig auf unterschiedlichen Kanälen für einen „guten Ruf im Internet“ zu sorgen.
Der Hauptgrund hierfür ist, das Reviews und Bewertungen ein nicht mehr wegzudenkenden Stellenwert bei der Meinungsbildung der Verbraucher im Web einnehmen.
Wie man der Abbildung aus der von Nielsen herausgegebenen Global Online Suervey zur Frage „Welcher Werbeform vertrauen Sie am ehesten?“ unschwer entnehmen kann, geben 49 % der Nutzer an, dass sie Bewertungen vollkommen bis größtenteils vertrauen, denen nur 12 % an Verbrauchern gegenüber stehen, die Kundenmeinungen im Internet kaum oder gar kein Vertrauen entgegenbringen.
Vorausgeschickt sei in diesem Zusammenhang ein sehr wichtiger Aspekt: Ein perfekter Betrieb oder Dienstleister hat nicht nur positive Bewertungen, sondern geht proaktiv, höflich und kulant mit negativen Kundenmeinungen um und lernt daraus sich zu verbessern.
10 online Tipps zum Umgang mit Bewertungen
- Von der Firmenwebsite mit auffälligen Icons zu den aktiv gepflegten Firmenprofilen auf relevanten Bewertungsportalen verlinken: Interessenten können sich so nach einem Besuch auf der Unternehmenswebsite auf diversen Bewertungsplattformen einen Eindruck über die Qualität der angebotenen Produkte / Dienstleistungen verschaffen.
- Per Widget direkt auf der Unternehmenshomepage aktuelle Bewertungen anzeigen: Ein aktives Bewertungsmanagement sagt viel über die Seriosität eines Unternehmens aus und reflektiert ein umsichtiges Verhältnis gegenüber Kundenfeedback.
- Mit dem Google My Business Logo direkt zur „vom Inhaber bestätigten“ Google My Business Seite verlinken: Ein ergänzender Text „Wir freuen uns auf Ihre Bewertungen bei Google My Business“ kann hier Wunder bewirken.
- Engagierte digitale Präsenzen auf sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook und Google Plus aufbauen: Hierüber regelmäßig auf positive Bewertungen verlinken sowie „Fans“ und „Follower“ aktiv um Reviews und Empfehlungen bitten.
- Sämtliche Aktivitäten rund um Kundenbewertungen nicht nur auf Google My Business sondern auf mehrere, unterschiedliche Kanäle verteilen: Ein Rechtsanwalt sollte sich demnach beispielsweise um Bewertungen auf Anwalt.de kümmern, ein Zahnarzt um Reviews auf Die-Zahnarztempfehlung.com und eine Autowerkstatt um Kundenmeinungen auf Autoplenum.de. Darüber hinaus bieten sich für sämtliche lokalen Unternehmen immer auch allgemeine Bewertungsportale wie KennstDuEinen oder Trustpilot an.
- Datenbank mit Email-Adressen von Kunden pflegen und jedem Neukunden stets eine Mail mit der Bitte um Bewertungen auf relevanten Portalen / Google My Business bitten: Ein regelmäßiger Newsletter, in dem aktuelle Kundenmeinungen wiedergegeben werden und zu den Bewertungsportalen verlinkt wird, wo diese Bewertungen zu finden sind, zeigt der Kundschaft außerdem, dass man deren Meinung ernst nimmt und dass es für das Unternehmen sehr wichtig ist, kontinuierlich neue Kundenbewertungen zu erhalten.
- Kundenbewertungen direkt auf der Firmenwebsite sammeln: Lokale Anbieter können Kundenfeedback auch auf der eigenen Unternehmenshomepage sammeln. Hierzu bietet es sich beispielsweise einfach an, ein Formular an prominenter Stelle zu platzieren, mit dem um Reviews gebeten wird. Darüber hinaus sollte man diese Bewertungen auf der Firmenhomepage idealerweise mit Microformats auszeichnen, damit die Chance besteht, dass Google diese als sogenannte Rich Snippets auf den Suchergebnissen anzeigt und außerdem auch als „Citation“ (= Firmenerwähnung) für ein gutes Google My Business Ranking ausgewertet werden.
- Auf der Startseite prominent die „Bewertung des Monats“ präsentieren: Einfach den Bewertungstext von der jeweiligen Bewertungsplattform kopieren und darunter direkt zur Fundstelle verlinken. Man kann das ganze sogar noch verbessern, indem man ein Monatsarchiv anlegt, so dass auf gesonderten Unterseiten der Website je eine top Bewertung der vergangenen Monate für potenzielle Kunden zu finden sind.
- In der Email-Signatur gekennzeichnet durch Favicons direkt zu den Firmenprofilen auf einschlägigen Bewertungsplattformen verlinken: Bei Kundenkontakt per Mail kann dieser auch hierüber auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht werden, das jeweilige Unternehmen zu bewerten.
- Einen Firmen-Blog betreiben und auch hierüber auf aktuelle Bewertungen aufmerksam machen: Hierbei kann man positive Kundenmeinungen präsentieren, aber auch negatives Feedback posten und anschließend zeigen, wie man als Unternehmen aktiv damit umgeht und welche Haltung man als Betrieb gegenüber Kritik von Kunden einnimmt.
Wichtig: Alle hier vorgestellten Maßnahmen zur Generierung von Bewertungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, damit für einen steten Zugewinn an aktuellen Kundenmeinungen gesorgt wird. Anhand der Aktualität bewerten Interessenten nämlich den Stellenwert des jeweiligen Reviews und darüber hinaus ist es auch aus Sicht der lokalen Suchmaschinenoptimierung sinnvoller nicht alle Bewertungen innerhalb eines kurzen Zeitraums zu sammeln und später dann gar keine mehr…
10 offline Tipps zum Umgang mit Bewertungen
- Mit einem auffälligen Aufsteller, Poster oder Hinweisschild an der Kasse, am Empfang oder im Wartezimmer auf die Möglichkeit hinweisen eine Bewertung online zu stellen: Am besten man verwendet hierfür die offiziellen Logos derjenigen Portale, wo man gerne eine Kundenmeinung veröffentlicht sehen möchte.
- Lieferdienste oder Dienstleister, die „vor Ort“ ihre Services anbieten, können dem Kunden eine vorgefertigten Bewertungsbogen in die Hand drücken oder einen Flyer mitgeben, mit dem um Online-Bewertungen auf relevanten Bewertungsplattformen geworben wird: Damit werden Kunden darauf aufmerksam gemacht, dass man aktiv an deren Meinung interessiert ist, was das Verhältnis des Kunden zu dem bewerteten Unternehmen festigt.
- Alternativ können Dienstleister und Betriebe dem Kunden auch vorfrankierte, klassische Postkarten mitgeben, um auf die Möglichkeit eine Online-Review auf einem Bewertungsportal abzugeben aufmerksam zu machen: Hierbei bietet es sich beispielsweise an, zwei Wochen nachdem der Kunden ein Produkt oder einen Service in Anspruch genommen hat, diesen postalisch um Feedback zu bitten, gerne eben auch Online.
- Ein Stehpult mit einem Laptop mit Internetanschluss ins Wartezimmer oder in den Empfangsbereich stellen: Ergänzt um einen auffälligen Hinweis a la „Bewertungen Sie uns gleich jetzt online“ und flankiert von einem Begrüßungsbildschirm, auf dem Links zu einschlägigen Bewertungsplattformen zu finden sind, können so Kundenbewertungen noch vor Ort eingesammelt werden.
- Rechnungen und Lieferscheine mit der Bitte um Bewertungen ergänzen: Auch dieser Anlass kann aktiv genutzt werden, um an aktuelle Bewertungen zu gelangen. Kunden, die ihre Rechnungen online bezahlen, können so mit einem Streich auch gleich noch ein Review online stellen.
- Aktiv Werbung mit Online Kundenempfehlungen betreiben: Indem man auf Flyern, Prospekten oder bei regionalen Kampagnen in Anzeigenblättern direkt auf Kundenbewertungen aufmerksam macht, können diese aktiv als Marketinginstrument eingesetzt werden. Zusätzlich bietet beispielsweise das Bewertungsportal KennstDuEinen auch an, das Firmenprofil mit den Kundenbewertungen aktiv über Google AdWords zu bewerben.
- Bewertungen und Kundenmeinungen positiv beeinflussen, indem für Online-Bewertungen Rabatte, Vergünstigungen oder Sonderaktionen eingeräumt werden: VORSICHT: Hierbei nicht übertreiben, denn sobald der Eindruck erweckt wird, dass die positiven Bewertungen schlicht „eingekauft“ wurden, kann diese Maßnahme auch nach hinten losgehen.
- Bereits auf der Visitenkarte auf einschlägige Bewertungsplattformen hinweisen: Da Visitenkarten ohnehin zu Werbezwecken verteilt werden, sollte man auch diese Chance nutzen, Kundenmeinungen im Internet zur positiven Rufbildung einzusetzen. Man signalisiert damit ein eindeutiges Interesse an der Meinung des Kunden, was auch ein Ausdruck der Wertschätzung darstellt.
- Werbegeschenke und andere Incentives in Kombination mit Bewertungsbögen an die Kunden ausgeben: Bereits das Verteilen von einschlägigen Werbegeschenken, wie Feuerzeugen oder Kugelschreibern ist eine Maßnahme die Kundenbeziehung zu festigen, wenn auch eine eher „wackelige“. Wird dies jedoch mit dem ernsthaften Ansinnen kombiniert, von dem Kunden eine ehrliche Meinung zu erhalten, dann wird letzterer beides – sowohl die Incentives, als auch das Anliegen des Unternehmen – viel eher wertschätzen und ggf. aktiv werden, da deutlich wird, dass der Betrieb dem Thema „Kundenfeedback“ einen hohen Stellenwert einräumt.
- Jeden Monat unter sämtlichen bewertenden Kunden eine Verlosung / Gewinnspiel veranstalten: Damit hat man zum einen die Möglichkeit, sich bei seinen Kunden für die Bewertungen zu bedanken und kann zum anderen regelmäßig im Blog und in sozialen Netzwerken darüber berichten, was wieder ein wenig Publicity für den Betrieb oder Dienstleister mit sich bringt.
Lesetipps zum Schluss
Im englischsprachigen Raum bereits eine ganze Menge interessante Beiträge zum Thema „Bewertungen von Kunden“ erschienen. Hier zwei ausgewählte Artikel, deren Meinung ich in jedem Fall teile und denen auch ein paar Anregungen zu den hier von mir präsentierten Punkten entnommen wurden:
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Auch unsere Kunden vertrauen immer mehr auf die Empfehlungen von anderen Kunden. Hier haben wir schon einen größeren Vorteil gegenüber anderen Schreinern. Immer wieder gute Tipps von dir, die uns im Internet bei der Kundensuche weiterhelfen.
Als Kunde von kennstdueinen kann ich nur sagen wie wichtig die Bewertungen für unser Unternehmen geworden sind. Viele viele Kunden orientieren sich an die externen Bewertungen die durch das Widget auf unsere Seite eingebunden werden. Mittlerweile lebt unser Geschäft von ca. 50 % Empfehlungen.