Linkkauf: Darum lohnt sich der Kauf von Links nicht immer!

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Immer wieder bekomme ich Anfragen Links für Bekannte zu besorgen. Die Links sollen von Bloggern und privaten Websitebetreibern stammen, nicht von SEO Wüsten, anderen SEOs und vor allem nicht von Websites die bereits Links an unzählige Konkurrenten verkauft haben.

Im Idealfall verkaufen die Blogger sonst gar keine Links bzw. die Links die ich für sie einkaufen soll, sollen zumindest nicht gekauft aussehen.

Dann stelle ich meinen Ansatz vor, der ist für viele Agenturen unbequem. Er ist nicht so einfach skalierbar und zeitaufwendiger. Deshalb wird man oft darum gebeten einfach Links einzukaufen und seine eigene Vermittlungsprovision draufzuschlagen. Das ist möglich und es ist Gang und Gebe in der Branche. Doch es ist – aus meiner Sicht – keine Best Practice.

Linkkauf oder nicht?

Für das Einkaufen von Links spricht die einfache Umsetzbarkeit, man kann nach einem Anlernvorgang selbst einen Praktikanten daran setzen E-Mails zu versenden, die Mails, die beantwortet wurden, wieder zu beantworten, Preise zu verhandeln und anschließend eine Gutschrift zu überweisen oder einen Gutschein für einen Onlineshop auszustellen. Zudem ist diese Linkpraktik sehr leicht skalierbar.

Eine einfache Input-Output Rechnung. Dagegen spricht aus meiner Sicht die abnehmende Qualität und das Mindset, das bei dieser Kommunikation zwischen Linkbuilder und SEO etabliert wird. Wenn Blogger regelmäßig für Beiträge bezahlt werden, nimmt die Qualität mit der Zeit ab.

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Extrinsische versus intrinsische Motivation

Das kannst du damit vergleichen als würdest du für irgendetwas was du richtig gern machst z. B. Laufen gehen oder was auch immer jedes mal 50 Euro kriegen. Am Anfang ist das cool, aber irgendwann gehst du nur noch raus, läufst 5 Minuten um deine 50 Euro zu bekommen.

Weil deine Intramotivation durch die externe Motivation vollkommen zerstört wurde, du verknüpfst unterbewusst das Laufen mit Arbeit und bringst nur noch den Mindesteinsatz um die Belohnung zu erhalten, anstatt – wie früher – aus deiner eigenen Motivation heraus alles zu geben um deinem eigenen Anspruch zu genügen.

Man könnte auch sagen an den ursprünglichen Intramotivationstrigger “Laufen um Spaß zu haben” ist der externe Motivationstrigger “Laufen für Geld zu tun” gerückt.

Pawlow lässt grüßen: Konditionierung

Wer es noch nicht vollends verstanden hat, schaut sich noch einmal dieses Beispiel an: Stell dir vor, ich komme eines Tages von einem wichtigen Termin, bin spät dran und beschließe meiner Freundin einen Blumenstrauß mitzubringen.

Meine Freundin hatte vorher genüsslich eine Frauenzeitschrift gelesen in der es den heißen Tipp gab wie man Männer konditionieren kann (Es gibt tatsächlich Frauenzeitschriften in denen so etwas steht! 😀 ). In dieser Zeitschrift wird der Tipp gegeben den Mann immer mit etwas zu belohnen, wenn er “aus Versehen” etwas Erwünschtes getan hat. Die Belohnung ist dann entweder, dass er jetzt sofort sein Lieblingsessen bekommt oder Sex.

Simple Konditionierung also. Nun stellen wir uns vor, ich hatte einen guten Tag, bin richtig gut drauf und würde meiner Freundin gerne eine Freude machen. Also kaufe ich einen großen Strauß ihrer Lieblingsblumen und überrasche sie damit. Meine Freundin wittert die Chance mich nun zum Hauptdarsteller in ihrem machiavellistischen Marionettentheater zu machen und reißt mir sofort die Kleider vom Leib. Ich registriere dadurch, dass sie sich sehr über den Blumenstrauß gefreut hat und merke mir, dass ich ihr damit wieder eine Überraschung machen kann.

Ein andermal bin ich ebenfalls auf der Arbeit, auf dem Weg nach Hause und habe tierisch Lust auf Sex. Also fahre ich kurz an der Tanke vorbei und besorge einen Strauß für 10 Euro. 😉 Meine Freundin freut sich nur semi, hält sich aber an die goldene Regel: “Erwünschtes Verhalten niemals bestrafen” und belohnt mich stattdessen erneut.

Jetzt passiert etwas Interessantes: Ich registriere, dass ich Blumen als Druckmittel benutzen kann um die Belohnung zu erhalten. Das ist ein Vorgang, den die meisten Menschen lediglich unterbewusst registrieren. Sie sind also nicht so durchtrieben und denken sich, dass sie den Input – bei gleichbleibendem Output – immer weiter verringern können. Es ist eher darauf zurückzuführen, dass Menschen allgemein darum bemüht sind immer nur so viel zu tun wie sie müssen.

Irgendwann werde ich also vor dem Haus nur noch ein paar Gänseblümchen ausreißen um an mein Ziel zu kommen und das vermutlich sogar vollkommen ohne böse Absicht dahinter. Denn an die ursprüngliche Motivation: Blumen mitbringen um meiner Freundin eine Freude zu machen, deren Erfolg daran gemessen wird, wie sehr sie sich über die Blumen freut.

Ist die extrinsische Motivation “Blumen mitbringen um eine Belohnung zu bekommen, deren Erfolg daran gemessen wird, ob ich die Belohnung bekomme oder nicht”. Am Ende bin ich dann derjenige, der sie konditioniert. 😀

Was heißt das für die Beziehung zwischen Linkbuilder und Blogger?

In der Praxis funktionieren solche Systeme nicht lange. Denn wenn man mit dem Ablauf unzufrieden ist, wird man aus dem System ausbrechen. Bei dem Joggingbeispiel kann es passieren, dass ich irgendwann einfach keine Lust mehr auf Laufen habe oder – wenn ich das Geld gerade nicht brauche – es einfach ablehne. Bei bezahlten Blogposts ist es genau das Selbe, wenn du das mehrfach mit einem Blogger machst, nimmt einfach die Motivation ab.

Schau dir mal deine Linkeinkaufhistorie mit einem beliebigen Blogger an. Bist du mal unter Zeitdruck und musst für einen Kunden direkt 2 Links (zu unterschiedlichen, aber thematisch ähnlichen Projekten) unterbringen, mailst du den Blogger an und bekommst in einem bestimmten Prozentsatz der Fälle bereits vom Blogger den Vorschlag direkt beide Links in einem Artikel unterzubringen oder direkt in einem älteren Artikel beide Links unterzubringen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt steigt je länger der Blogger seinen Job schon macht. In einigen Fällen ist das sogar noch cool, weil es semantisch passt.

Aber überlegen wir mal, was gerade psychologisch passiert ist: Der Blogger versucht seine Arbeit – also den Input – gering zu halten, will aber vom maximalen Output profitieren. Nämlich das doppelte an Geld für insgesamt ne halbe Stunde Arbeit.

Das ist auf Dauer überhaupt nicht cool, weil die Qualität immer weiter abnehmen wird. Wer gleichbleibende Qualität will, muss also auf Dauer immer mehr zahlen. Vielleicht macht der Blogger das am Anfang nicht mit dir, aber mit anderen Linkbuildern, die deine Linkstruktur nachzubauen versuchen.

Jetzt wirst du denken, dass das ja gut für dich und schlecht für die anderen ist: Doch was ist, wenn du “die anderen” bist? Willst du dich auf einen Blog verlassen, der deiner Konkurrenz einen Link für 70 Euro verkauft hat, bei dem du aber 100 bieten musst nur um überhaupt die gleiche Qualität zu erhalten?

Wann kann ich den Link wieder abbauen?

Auch hier kann man wieder argumentieren, dass die Kosten mit der Zeit eben steigen und dass der Erste eben dafür belohnt wurde, dass er den Blog zuerst entdeckt hat. Eine Art Linkkaufinflation. Allerdings leidet hierbei der ganze Blog. Immer mehr SEOs werden kommen, weil sie andere Websites mit Backlink Tools gecheckt haben und ihre Linkstruktur nachbauen.

Der Blog verramscht also mit der Zeit. Und in einem halben Jahr mailst du den Blogger an, dass der Link wieder raus soll? Wenn der Blogger schlau ist, nimmt er dafür auch eine Bearbeitungsgebühr. Aber es gibt noch einen weiteren Risikofaktor, mit dem der Linkbuilder bereits beim Verhandlungsgespräch mit dem Blogger zu kämpfen hat:

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Der Launische Blogger

Der Großvater eines Bekannten lebte in der früheren Sowjetunion. In ihrer sozialistischen Siedlung gab es unter den Nachbarn eine Familie deren einziger Sohn den ganzen Tag geflucht hat. Eines Tages kündigte sich Genosse Vorarbeiter zum Abendessen an und der Vater des Jungen versuchte alles um seinen Sohn dazu zu bringen, nicht mehr zu fluchen. Er bot ihm letztendlich einen bestimmten Betrag an Rubeln an, damit der Sohn sich beim Essen benimmt.

Der Genosse kommt zum Essen, die Familie isst. Ein paar Ungereimtheiten passieren, ich habe keine Ahnung was passiert ist (hey, ich weiß nicht mal ob die Geschichte überhaupt historisch korrekt ist, aber lehrreich ist sie in jedem Fall). Sagen wir mal die Suppe ist zu heiß, der Junge verbrennt sich, er regt sich auf, denkt an die Rubel die er bereits bekommen hat und schluckt seinen Ärger runter.

Noch irgendwas Dummes passiert, das Spiel wiederholt sich. Beim dritten Mal, rastet er richtig aus. Er schmeißt seinem Vater das Geld entgegen und sagt “verdammte scheiße noch mal hier hast du dein dreckiges Geld”.

Was ist passiert?

Auch hier sehen wir wieder den missglückten Versuch die interne Motivation einer Person (sich Luft machen durch Fluchen) durch eine externe Belohnung zu verändern. Die Motivation ein gutes Gefühl zu bekommen indem man Flucht, wird unterdrückt, stattdessen versucht man das gute Gefühl durch die Belohnung zu erhalten. Das läuft selbstverständlich komplett aneinander vorbei.

Beim Blogger kann dir das Gleiche passieren. Wenn einer bereits einige Links verkauft hat und die vorherigen Linkbuilder alle mit schlechter Qualität zufriedenstellen konnte und dann dein Linkbuilder kommt, der bessere Qualität will, dann wird er

  1. den Blogger mit Betrag X locken (z. B. Amazon Gutschein 50 Euro)
  2. den Entwurf des Bloggers sehen, der ihn vermutlich nicht zufrieden stimmt
  3. den Entwurf bemängeln und Korrektur erwarten

Der Blogger hat vielleicht an dieser Stelle schon die Schnauze voll, denn er hat für diesen Linkbuilder bereits viel mehr Zeit aufgebracht, als für seine ganzen anderen Linkverkäufe (wo er einfach einen Link aus einem alten Beitrag rausgehauen hat) und plötzlich fällt ihm ein, dass er ja eigentlich bloggt um Spaß zu haben und das gerade gar keinen Spaß macht und weil er auf das Geld sowieso nicht angewiesen ist, will er sich das Genörgel des Linkbuilders nicht weiterziehen und meldet sich einfach nicht mehr oder sagt dem Linkbuilder ab.

Die Agentur hat in diesem Fall wohl kein Geld verloren, weil der Gutschein bzw. die Gutschrift noch nicht gezahlt wurde ABER es wurde Arbeitszeit investiert.

Reziprozität versus Franklin–Effekt

Unter Reziprozität versteht der Linkbuilder, dass eine verlinkte Website ebenfalls einen Link zurücksetzt. In der Psychologie versteht man hierunter einen ähnlichen Vorgang zwischen Menschen. Dennis Regan führte 1971 ein interessantes Experiment durch. Zwei Personen sollten den Tag über in einem Museum verbringen und Gemälde bewerten. Allerdings war nur eine von beiden Personen eine echte Versuchsperson, die andere war ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, der sich nicht zu erkennen gab.

Es gab zwei Gruppen. In der ersten Gruppe verließ der wissenschaftliche Mitarbeiter irgendwann das Gebäude und kam mit zwei Dosen Coca Cola zurück. Er erklärte seinem Kollegen, dass er den Professor gefragt hat, ob man sich was zu trinken holen dürfe und deswegen für den anderen direkt eine Coke mitgebracht hätte. In der anderen Gruppe geht der wissenschaftliche Mitarbeiter und holt sich für sich selbst eine Coke, bringt dem anderen aber keine mit.

In beiden Gruppen verläuft das Experiment von da an genau gleich weiter. Sie bewerten weiter die Gemälde und am Ende des Tages erzählt der Mitarbeiter, er würde seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Lotterielosen verdienen und ob der andere Lose kaufen möchte.

In der Gruppe, in der der andere Teilnehmer eine kostenlose Coke bekommen hat, verkaufte er doppelte so viele Lose wie in der Kontrollgruppe. Das wirklich Spannende ist aber, dass die Leute Lose in einem Wert kauften der den Wert einer Dose Coke deutlich überstieg. Ein ähnliches Verhalten wurde außerdem in vielen anderen Experimenten belegt:

  • Der Wissenschaftler David Strohmetz fand heraus, dass Gäste in einem Restaurant 23 % mehr Trinkgeld geben, wenn er zwei Pfefferminzbonbons zur Rechnung dazu legt.
  • Phil Kunz verschickte 578 Weihnachtskarten an wildfremde Menschen und bekam darauf tatsächlich 117 Antworten von diesen Leuten, die ihn überhaupt nicht kannten!

Zurückzuführen ist es darauf, dass die Gesellschaft auf uns einen sehr starken Druck ausübt, wenn es darum geht, dass wir uns für bestimmte Vorteile revanchieren. Niemand möchte als Schmarotzer gelten und in der Vergangenheit hat ein solches reziprokes Verhalten uns stark zusammengehalten.

Viele Firmen haben das in den vergangenen Jahren bereits erkannt und setzen auf Reziprozität. Einige von ihnen verstehen das Konzept aber falsch, sie schicken den Bloggern etwas und nehmen ihnen direkt das Versprechen ab, dafür einen Link zu erhalten. Das stößt natürlich auf Gegenwehr. Denn dann begeben wir uns wieder in den Bereich, der bereits oben erklärt wurde.

Die Motivation hier etwas zurückzugeben ist eine vollkommen andere, es wird zu einer geschäftlichen Beziehung, bei der jeder versucht das Beste für sich herauszuschlagen. Interessanter wäre es also, dem Blogger ein Geschenk zu machen und ihm später ohne jede Aufforderung die Möglichkeit zu geben, sich zu revanchieren.

Der Franklin-Effekt

Man erzählt sich, dass der amerikanische Präsident Benjamin Franklin einmal ein etwas schwieriges Kongressmitglied hatte. Er versuchte alles um diesen Mann von einer bestimmten Sache zu überzeugen, aber vergebens.

Eines Tages kam Franklin zu diesem Mann um ihn um einen anderen Gefallen zu bitten. Er wollte sich ein seltenes Buch aus der Privatbibliothek des Mannes ausleihen. Nachdem er das Buch gelesen und zurückgegeben hatte, versuchte er erneut den Mann von der Sache zu überzeugen und diesmal gelang es. Auch hier hab ich keine Ahnung ob sich diese Story tatsächlich so zugetragen hat, aber lehrreich ist sie dennoch.

Vom Franklin Effekt spricht man, wenn Menschen bereit sind uns größere Gefallen zu tun, nachdem sie bereits einen kleinen getan haben. Dies lässt sich auf zwei wichtige Faktoren zurückführen:

  1. tun wir normalerweise Gefallen nur Menschen, die wir mögen. Unser Gehirn versucht immer alles zusammenzufassen und Verknüpfungen herzustellen. Deshalb denken wir: Ich tue der Person einen Gefallen also mag ich sie. (Anstatt: Ich mag diese Person, deswegen werde ich ihr jetzt diesen Gefallen tun)
  2. in dem Moment wo wir ein Commitment eingehen, sind wir in der “Pflicht” auch weitere einzugehen, da wir uns ansonsten eingestehen müssten, dass das was wir in der Vergangenheit getan haben, falsch ist.

Sehr eindrucksvoll hat das unter anderem auch der Wissenschaftler Stanley Milgram in seinem berühmten Milgram Experiment bewiesen.

Wer also einen Blogger dazu bringt, eine Kleinigkeit zu tun und dann immer weitere Schritte fordert, hat deutlich größere Chancen einen Link zu bekommen. Denn in dem Moment, wo der Blogger gewillt ist abzulehnen, wird er sich selbst mit der Frage konfrontiert sehen, warum er den ganzen anderen Kram für dich getan hat.

Ein solches Commitment kann zum Beispiel eine sachliche (als gut gemeinter Tipp verpackte) Änderung im Artikel sein, eine inhaltliche Ergänzung usw. mit jedem Gefallen, den dir die Person tut, steigt die Chance, dass sie den Link auch setzen wird, wenn du sie drum bittest.

Profiling: Bloggerstereotypen und Ansprache

Wirklich sinnvoll für Agenturen ist es, sich eine Kartei mit Bloggern zu erstellen bzw. mit Bloggertypen, denn auch hier gibt es Archetypen. Blogger lassen sich anhand ihrer demographischen Faktoren zunächst mal recht leicht in Gruppen einteilen. Anschließend macht man sich daran die Subgruppen ausfindig zu machen.

Eine Subgruppe, mit der man – aus meiner Sicht – besonders leicht arbeiten kann sind weibliche Bloggerinnen zwischen 16 und 20 Jahren, die neben ihrem eigentlichen Blog noch einen Blog bei Tumblr haben und die Casper oder Prinz Pi hören. Einfach Liedtext eingeben und schon hat man die passende Zielgruppe gefunden:

Und die Zusatzüberraschung: Da das Album erst kürzlich erschienen ist, sind das mit hoher Wahrscheinlichkeit keine verwaisten Blogs!

Ein Grund dafür ist, dass Menschen insbesondere im jungen Alter sehr stark über Musik antizipieren. Sie fühlen sich darin, erkennen sich wieder. Die Musik zu verstehen, bedeutet in dem Fall den Blogger zu verstehen und ihm in der ersten Kontaktaufnahme bereits perfekt darauf zugeschnittene Hotreads (ich spreche nicht von Coldreads, weil man nicht komplett ins Blaue hineinrät) zu geben.

Eine weitere Möglichkeit um Hotreads für diese Subgruppe vorzubereiten ist das Verwenden von Open Source Intelligence Techniques. Hierbei bedient man sich den öffentlichen Einstellungen sozialer Netzwerke um möglichst viele Informationen über den typischen Vertreter seiner Blogging-Subgruppe zu sammeln, damit man die passenden Techniken auf die gesamte Subkultur anwenden kann.

Ein anderer Ansatz, der ebenfalls unter dem Radar abläuft setzt auch voraus, dass zunächst ein anständiges “Bloggerprofil” erstellt wurde.

  • Von was für einer Art Blog möchte ich einen Link?
  • Was sind das für Blogger?
  • Wo treiben die sich normalerweise rum?
  • Was hören sie für Musik?
    Welche Interessen haben sie sonst?

Insbesondere die Frage “Wo treiben sie sich normalerweise rum” ist sehr spannend, wenn man unter dem Radar bleiben will. Denn wer den Blogger auf einer anderen Plattform unter einem anderen Vorwand anspricht um sein Vertrauen zu gewinnen, hat viel bessere Chancen den Link zu bekommen als beim konventionellen Weg per Mail oder Telefon.

Auch hier ist das Arbeiten mit öffentlich einsehbaren Informationen in Socialmediaprofilen sinnvoll. Benutzt der Blogger bestimmte Nicknames? Ist dieser Nickname in einem Forum registriert? Mal die Backlinks des Blogs checken um herauszufinden, in welchen Foren der Blogger seinen Blog als eigene Homepage angegeben hat und was er da über sein Privatleben preisgibt: Zack haben wir ein ziemlich genaues Profil um passende Hotreads zu liefern.

Für einen Kunden ist das ziemlich viel Arbeit und vermutlich nicht rentabel. Aber wer bereits solche Profile vorbereitet, kann immer wieder darauf zurückgreifen. Und wie immer im Linkbuilding gilt: Je schwerer der Link zu beschaffen war, desto schwerer wird es für die Konkurrenz ihn nachzubauen. Doch nun wünsch ich dir viel Erfolg beim Linkbuilding. 🙂

PS.: Ein echter Killertipp für eine langanhaltende Beziehung zwischen Blogger und Linkbuilder ist es übrigens den Blogger durch bestimmte Gefühlszustände zu leiten.

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6 Kommentare
  1. Mario

    Ich bin von diesem Artikel extrem geflasht… Starke Bettlektüre vor dem Schlafen gehen… Auch wenn ich jetzt 20 Min weniger Schlaf bekomme, hat sich dieses harte Investment mehr als nur gelohnt… Besonders das Blumenbeispiel hat mir gefallen

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  2. Olaf

    Was mir an diesem Artikel besonders gefällt: Es wird nicht nur gesagt, was man nicht tun soll, sondern auch mal Denkanstoss gegeben wie man noch an Links kommen kann.

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  3. Ich bin Bloggerin und kann euch nur dazu raten, es euch nich so schwer zu machen – wir bloggen gerne für euch, wenn das Produkt stimmt und die Ansprache.

    Regelmäßig bekomme ich standartisierte Anfragetexte. Diese wandern sofort in den Müll. Ich kann dem Artikel nur zustimmen, informiert euch über das Blog und die Person, denn nur wer seine Hausaufgaben macht, kann punkten.

    Dennoch finde ich es wichtig, Interesse nicht nur zu heucheln – Blogger sind nicht doof 😉

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  4. Nutallalecker

    Stalking und manipulieren von leicht zu beeindruckenden Teenagern als “kostenlose” Linkaufbautechnik. Sicher, was in Bars und Bibliotheken funktioniert um sie ins Bett zu bekommen, funktioniert auch um sie zum Verlinken zu kriegen. Du bist clever genug um zu kapieren wie krank das ist, was du da zusammengeschrieben hast oder?

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  5. Masterseo

    Bin jetzt erst über tentatives entlinken auf deinen Beitrag gestoßen. Wahnsinn, wie viel Mühe du dir gegeben hast, die Beispiele aus der Psychologie in Zusammenhang zu setzen. Mir gefällt der Artikel super. Da ich ihn nicht liken kann, poste ich ihn nun auf G+ und FB. Vllt tweet ich ihn auch. 😉

    Ich selbst habe privat mit Linkbuilding aufgehört, weil mich die Überzeugungsarbeit zu sehr angestrengt hat. Wenn ich Content für beide Seiten erstellen wollte, der das gleiche Thema behandelt aber sich inhaltlich ergänzt, anstatt sich zu kannibalisieren, waren die potentiellen Kooperationspartner plötzlich genervt oder nicht überzeugt von der Keyworddichte. Oder sonstwas Irrwitziges. 😀

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