Auch mit wenig oder keinem Budget lässt sich erfolgreiches Online Marketing betreiben. Hier einmal fünf kreative Ideen, die fast jeder umsetzen kann.
Beherzige diese Online Marketing Tipps und auch du wirst sicherlich einen kleinen Boost für deine Website erfahren.
Inhaltsverzeichnis
Schreibe Anfänger-Ratgeber! Ja, du hast richtig gelesen: Anfänger-Ratgeber. Du wirst dich vielleicht fragen: Wie können mir Anfänger-Ratgeber helfen neue Kunden zu bekommen? Vielleicht bekomme ich ein paar Likes und Links, aber Kunden?
Ja, das geht. Ich möchte dir drei Beispiele zeigen, damit du siehst, was unter Anfänger-Ratgebern überhaupt zu verstehen ist und wie erfolgreich diese sein können. Die vorgestellten Ratgeber mögen unterschiedlich lang sein, aber sie haben eine Gemeinsamkeit: Alle behandeln ihr Thema sehr ausführlich und allumfassend.
1. The Beginners Guide To SEO von moz.com:
Es gibt kaum einen SEO, der diesen Guide nicht kennt. Er wird von moz.com ständig gepflegt und aktuell gehalten. Beeindruckend sind vor allem die Zahlen: Über 4.000 Social Signals und über 1.000 Links von unterschiedlichen Domains.
Das dies nicht nur zu Besuchern, sondern durch den Mehrwert und positiven Effekte auf die Autorität von moz.com auch zu Kunden für deren Produkte geführt hat, versteht sich von selbst. Und dies ist nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland möglich.
2. Adwords Optimierung eBook von sem-deutschland.de:
Die Agentur Aufgesang aus Hannover hat sich die Mühe gemacht und ein 76-seitiges, umfangreiches eBook zum Thema Adwords Optimierung verfasst. Kurzfristig konnten damit über 4.000 Social Signals und knapp 100 Links generiert werden.
Aber das wirklich Interessante: Durch das eBook und die vermittelte Kompetenz, hat die Agentur 15 konkrete Kundenanfragen erhalten und konnte ihre Abschlussquote um sagenhafte 50 % steigern. Die kostenlose Vermittlung von Wissen kann also zu echten Kunden führen.
3. Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung von omkt.de
Bereits Anfang 2008 hat Thomas Promny sein eBook über die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung herausgegeben. Innerhalb der ersten zwei Jahre wurde das eBook knapp 40.000 mal heruntergeladen. Und obwohl es anfangs unter einer anderen URL zur Verfügung stand, verlinken auf diese Webseite 160 unterschiedliche Domains.
Du siehst, die umfassende Vermittlung von Wissen in einem Anfänger-Ratgeber kann dir nicht nur Aufmerksamkeit, Social Signals und Links, sondern auch echte Kunden verschaffen.
Wenn du Bedenken haben solltest, ob du nach einem solchen Ratgeber überhaupt noch gebraucht wirst, kann ich dich beruhigen: Denn durch die Erstellung vermittelst du Kompetenz und viele Unternehmen möchten sich nicht selbst mit Details auseinandersetzen, sondern beauftragen lieber Profis.
Auch für deine Branche wird es mit Sicherheit ein geeignetes Thema für einen Anfänger-Ratgeber geben. Setze dich am Besten direkt hin, sammele ein paar Ideen und erstelle sofort ein erstes Inhaltsverzeichnis. Dieses kannst du, deine Kollegen oder auch externe Schreiber mit Leben füllen.
2. Warum du über deinen Wunschkunden herziehen solltest
Wie jetzt? Was soll es denn bringen einen potentiellen Kunden schlecht zu machen? Und das auch noch öffentlich? Diese Fragen wirst du dir wahrscheinlich stellen. Lass es mich anhand der folgenden zwei Beispiele erklären:
Mitte 2012 hat der Designstudent Andrew Kim innerhalb von drei Tagen das Markenbranding von Microsoft auseinander genommen und in seinem Blog konstruktiv kritisiert. Das ist aber noch nicht alles gewesen und hier kommt der Schlüssel dieser Taktik.
Zusätzlich hat er nicht nur Verbesserungsvorschläge gegeben, sondern einen neuen Branding-Ansatz entwickelt. Natürlich hat dies auch bei Microsoft Aufsehen erregt. So sehr, dass sie ihm ein Jobangebot gemacht haben. Mittlerweile arbeitet Andrew Kim im Designteam von Microsoft.
In Ausgabe 03-04/2012 titelte das Magazin Website Boosting: Das große Media Markt Desaster.
Auf vielen Seiten wurde ausführlich die komplette Webseite von mediamarkt.de auseinander genommen und erläutert weshalb diese keine guten Rankings bei Google hat.
Neben der konstruktiven Kritik fanden sich auch hier viele Lösungsansätze. Du kannst dir sicher sein, dass dies von der Media Markt Marketingabteilung (und nicht nur dieser) gelesen wurde.
Was kannst du aus diesen beiden Beispielen lernen und für dein Business anwenden?
- Suche dir große „Gegner“: David gegen Goliath verbreitet sich besser viral und in der Presse, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass dein „Gegner“ davon erfährt und dich kontaktieren wird.
- Zerpflücke deinen „Gegner“: Nach allen Regeln der Kunst in einem Blog- oder Gastbeitrag.
- Äußere dabei ausführliche und ausschließlich konstruktive Kritik: Werde niemals unhöflich oder beleidigend. Denke daran, du willst deinen „Gegner“ als Kunden gewinnen.
- Mache konkrete Verbesserungsvorschläge: Um die Missstände zu beheben und zeige mögliche positive Ergebnisse auf.
- Sorge dafür, dass dein „Gegner“ von deinem Beitrag erfährt: Dazu fällt dir bestimmt etwas ein 😉
Überlege dir am besten sofort, welches bekannte Unternehmen in deiner Branche hättest du gerne zum Kunden und was macht dieses falsch, was du lösen kannst.
3. So kommst du an Empfehlungen
Empfehlungen können dir so mache Türe öffnen, die ansonsten fest verschlossen wäre. Denke einmal an sich selbst: Wohin fährst du am liebsten in den Urlaub? Wahrscheinlich dorthin, wo deine Freunde schon einmal waren und es ihnen gefallen hat.
Welche Agentur beauftragst du am liebsten? Wahrscheinlich eine, mit denen ein Geschäftspartner schon zusammengearbeitet hat und zufrieden war. Das kannst du auch für dich nutzen und aktiv deine Kontakte und Kunden um Empfehlungen bitten. Ich unterscheide dabei zwischen drei verschiedenen Anwendungsfällen:
1. B2B Empfehlungen oder Vorstellungen
Hast du bereits Kunden? Dann frage diese nach Empfehlungen. Solange du deine bestehenden Kunden glücklich machst, ist dies eine sehr effektive Methode.
Schaue zusätzlich die Kontakte deiner Kontakte auf XING an. Gibt es darunter Unternehmen, die von deinen Produkten oder Dienstleistungen profitieren könnten? In dem Fall bitte deinen Kontakt um eine Vorstellung, am besten natürlich persönlich. Zur Not geht es aber auch telefonisch oder per E-Mail.
Du wirst überrascht sein, nur ein sehr geringer Anteil deiner Kunden und Kontakte wird dich nicht vorstellen oder weiterempfehlen. Wenn du allerdings wider Erwarten viele Absagen erhältst, solltest du überprüfen, ob du deine Kunden wirklich glücklich machst.
2. B2C Weiterempfehlungen
Ich kenne einige Unternehmen, die nur durch Empfehlungen ihrer Endkunden oder Kunden-werben-Kunden Programme groß geworden sind. Damit dein Empfehlungsprogramm wirklich gut läuft, solltest du dich folgender Taktik bedienen: Gebe sowohl dem Empfehlenden als auch dem Empfohlenen einen Benefit.
Telekommunikationsunternehmen schreiben beispielsweise nicht nur dem Empfehlenden 5 Euro Gesprächsguthaben gut, sondern auch dem Neukunden. Bei Dropbox sind es 250 MB zusätzlicher Speicherplatz den beide erhalten.
3. Testimonials
Frage deine Kunden und Kontakte nach einem kurzen Testimonial. Dies ist keine direkte Weiterempfehlung an einen potentiellen Neukunden, aber eine generelle Empfehlung, die du sehr gut auf deiner Webseite verwenden kannst.
Achte dabei darauf, dass deine Testimonials immer mit vollem Namen, am besten dem Ort und gegebenenfalls dem Unternehmen genannt werden. Wir alle wissen doch, was von Kundenstimmen a la „Martin B. aus H.“ zu halten ist. Perfekt wäre es natürlich, wenn du auch noch ein Foto verwendest.
Ein sehr gutes Beispiel für gute Testimonials findest du ganz unten bei AAWP. Dort wurde als erstes die Meinung eines sehr bekannten Internet Marketers, nämlich niemand anderem als Peer Wandiger veröffentlicht. Dieser passt ideal zu der Zielgruppe von AAWP Kunden und hat sicherlich viele Leser, die an AAWP interessiert sind.
Worauf wartest du noch?
Gehe direkt zu XING und schauen deine Kontakte durch. Oder rufe deine besten Kunden an und bitten um ein Testimonial. Oder setze ein Kunden-werben-Kunden Programm auf, bei dem alle Beteiligten profitieren.
4. Warum du deine Dienstleistung verschenken solltest
Schon wieder solch eine merkwürdige Empfehlung, wirst du dir jetzt bestimmt denken. Wie du in Idee Nr. 2 bereits erfahren hast, kann es effektiv sein, öffentlich seinen Wunschkunden konstruktiv zu kritisieren.
Dies kannst du aber nicht nur öffentlich machen. Insbesondere wenn du nicht „Goliath“ zum Ziel hast, kann es effektiver sein, den potentiellen Kunden direkt anzuschreiben. So gehst du vor:
- Analysiere deinen Wunschkunden genau.
- Suche dir 2 – 3 Schwachstellen heraus.
- Beschreibe diese Schwachstellen und machen konstruktive Verbesserungsvorschläge.
- Lasse deine Vorschläge dem Kunden zukommen (per E-Mail, XING oder Post)
- Warte auf die Rückmeldung. In einem Telefonat kannst du noch auf weitere Missstände hinweisen, jedoch ohne einen Lösungsvorschlag zu machen. Denn diesen soll der Kunde dir ja bezahlen.
Einige werden sich nicht zurückmelden oder dich nicht buchen. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Es ist eine sehr effektive Möglichkeit, um an neue und sehr dankbare Kunden zu kommen.
Und keine Sorge, die Unternehmen einfach anzuschreiben. Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Sie werden deine Kontaktaufnahme einfach ignorieren.
5. So lässt du andere deine Webseite kostenlos bewerben
Je mehr Menschen positiv über dein Unternehmen sprechen, desto mehr Menschen werden auf deine Webseite kommen und sich anschauen, was du anzubieten hast.
Ein möglicher Weg an viel Aufmerksamkeit zu kommen, ist die Presse. Natürlich ist es nicht einfach in der Presse erwähnt zu werden, aber es ist machbar.
Ein Kollege hat zum Beispiel Fachartikel für das Handelsblatt, Focus Online oder Branchenmagazine wie Website Boosting, t3n sowie Internet World Business geschrieben. Und glaubst du, die haben ihn gefragt, ob er etwas für sie schreiben möchte? Nein! Seine Artikel wurden dort veröffentlicht, weil er Kontakt zu den Redaktionen aufgenommen und ihnen seinen Artikel angeboten hat.
Aber auch redaktionelle Erwähnungen in Magazinen kannst du bekommen, wenn du etwas Einzigartiges anzubieten hast. Für jede Branche gibt es gute Informationen, die du zusammenstellen kannst und über die von der Presse gerne berichtet wird.
Ein weiterer Weg besteht darin, deine Webseite-Besucher zu nutzen, um an weitere Besucher zu kommen. Wie das geht? Über Empfehlungen in Social Networks. Natürlich kannst du die Like und Tweet Buttons in deiner Webseite einbinden – was du auch machen solltest. Aber häufig genutzt werden diese nicht.
Du kannst aber auch deine Informationen nur zur Verfügung stellen, wenn der Besucher diese in einem Social Network teilt. Pay with a Tweet oder Pay with a Share nennt man dies. Hier kannst du solch einen Dienst kostenlos einrichten. Für WordPress-Nutzer kann ich auch dieses Plugin empfehlen, welches ich selbst einsetze.
Nach einem Tweet oder Share erhält der Besucher Zugriff auf den gewünschten Inhalt. Dies kann zum Beispiel ein Blogartikel, ein PDF oder ein Video sein. Und die Freunde und Follower deines Besuchers erfahren automatisch, dass er sich deinen Inhalt gerade ansieht, was für dich zu weiteren Besuchern führt. Dadurch kann ein schöner Schneeballeffekt ins Rollen gebracht werden.
Schlusswort
Du siehst, auch ohne Budget lässt sich erfolgreiches Online Marketing betreiben. Welche kreativen Methoden setzt du noch ein? Schreibe es unten in die Kommentare. Ich bin schon gespannt, was du so machst!
Ein guter Artikel. Ich würde sagen, dass man auch Interviews veröffentlichen kann. Wenn die Menschen nach einer bestimmten Person suchen, kommen sie auf die Webseite und so kann man neue Kunden erhalten.
Moin, prima Artikel mit Tipps, die tatsächlich funktionieren, danke dafür!
Meine Ergänzung, vor allem für Unternehmer/Marketer mit wenig Zeit: dringende Fragen der Zielgruppe suchen und beantworten, in Foren/Netzwerken und natürlich auf der eigenen Seite. Das geht in die Richtung deines Anfänger-Guides, aber in kleinerem Umfang. Aus diesen Antworten lässt sich später ein solcher Guide relativ einfach erstellen.
Google Alerts, Forenbenachrichtigungen etc. sind gute Möglichkeiten, schnell über aktuelle Fragen und Probleme informiert zu werden und zeitnah Lösungen zu schaffen und zu antworten.
Danke für die Ideen. Ich finde etwas, das erstmal „anders“ und „unerwartet“ ist, eigentlich gut. Umso schwerer fällt es mir aber, mich zu überwinden, es mal zu probieren.
@Anja: Darauf bin ich noch nicht gekommen, mir Google Alerts einzurichten für neue Fragestellungen und Probleme aus meinem Fachgebiet. Danke für den Tipp!