Selbstständig machen: Welche Selbstständigkeit Formen gibt es im Internet?

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Selbstständig im Internet – für viele eine verlockende Vorstellung. Nachdem der erste, grobe Fahrplan mittels Checkliste erstellt wurde, geht es zunächst um die Klärung als was man sich selbstständig machen möchte.

Für motivierte Existenzgründer, welche sich verstärkt im Internet selbstständig machen wollen, sind insbesondere die Formen des Freiberuflers, des Gewerbetreibenden, des Pauschalisten, des freien Mitarbeiters, des Projektarbeiters, des virtuelle Teams, des Handelsvertreters und die nebenberufliche Existenzgründung vorrangig von Interesse.

Es gibt auch noch weitere Formen wie die des Subunternehmers, des Interim-Manager sowie Franchise-Nehmers und Unternehmensbeteiligungen.

Der Freiberufler

Wer in Deutschland freiberuflich seinen Unterhalt erwirbt, besitzt einige Privilegien gegenüber anderen Formen der Selbstständigkeit. Hierunter zählen steuerliche Vorteile, z. B. das keine Gewerbesteuer an das Finanzamt gezahlt werden muss und somit auch kein Gewerbeschein notwendig ist. Zudem reicht es aus, eine einfache Einnahmen- und Ausgabenrechnung zu erstellen. Doppelte Buchführung ist demnach nicht erforderlich.

Zur Gruppe der Freiberufler gehören vorwiegend Personen mit akademischem Abschluss. Vor allem Ärzte, Architekten, Juristen, Steuerberater, Journalisten, Designer sind die klassischen Vertreter, aber auch andere Berufe zählen hierzu. In den meisten Fällen qualifiziert der absolvierte Studiengang zur einer Aufnahme der Tätigkeit in diesem Bereich, manchmal genügt jedoch eine Ausbildung, für die ein Nachweis zu erbringen ist.

Freiberufler arbeiten typischerweise als Einzelunternehmer oder schließen sich zu einer sogenannten Sozietät (überwiegend Anwälte und Steuerberater) zusammen. Beachte, dass eine Abgrenzung zum Gewerbetreibenden im Einzelfall nicht immer klar ist und zu Komplikationen führen kann. Informiere dich daher im Vorfeld, ob du davon betroffen bist.

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Der Gewerbetreibende

Die Unterscheidung in Gewerbetreibenden und Freiberufler wird speziell nur im deutschsprachigen Raum vorgenommen. Ursprünglich diente diese Trennung dazu, höhere Steuern von Gewerbetreibenden einzufordern, um für entstehende Umweltverschmutzungen aufzukommen.

Den größten Teil bildeten bis Anfang / Mitte des letzten Jahrhunderts die Berufsgruppen des Handwerks. Durch den Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft müssen inzwischen auch kleinere Kaufleute und im Handel tätige Unternehmer ihrer Steuerpflicht in Form einer Gewerbesteuer nachkommen.

Ab einer bestimmten Höhe an Einnahmen sind Gewerbetreibende zudem verpflichtet, eine doppelte Buchführung durchzuführen. Sie zeichnet ein genaueres Abbild des Firmenwertes, ist demnach aber auch aufwendiger als die einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung. Mit dem Eintrag ins Handelsregister sind sie ebenfalls zur doppelten Buchführung verpflichtet.

Die genaue Regelung hängt von Umsatz- und Gewinnverläufen ab. Aktuell zählst du bis zu einem Umsatz von 17.500 Euro als Kleingewerbetreibender, wofür du keine doppelte Buchführung benötigst, aber auch keine Umsatzsteuer verrechnen kannst. Mehr Informationen dazu findest du hier.

Ein Gewerbe kannst du meist auf den zuständigen Ordnungsämtern deiner Stadt oder Gemeinde anmelden. Hierfür ist eine geringe Gebühr zwischen 15 Euro und 50 Euro fällig. Gewisse Gewerbe (z. B. Gastronomie) bedürfen einer Bewilligung durch das zuständige Amt.

Auch darfst du in vielen handwerklichen Berufen erst als Gewerbetreibender auftreten, wenn du die Bedingungen für den Status als Meister erfüllt hast. Informiere dich hierzu bei der jeweiligen Handwerkskammer oder im Internet.

Der Pauschalist (Fester Freier)

Diese etwas seltenere Form ähnelt dem eines freien Mitarbeiters. Man hat hier mehr Rechte und erhält eine feste Entlohnung. Da der Pauschalist demnach auch pauschal eigene Kapazitäten (Zeit, Arbeitskraft) vorhalten muss, ist es kaum möglich, für einen weiteren Betrieb Leistungen zur Verfügung zu stellen.

Das Arbeitsverhältnis ist arbeitnehmerähnlich und wird per Vertrag besiegelt, worin auch Kündigungsfristen gesetzt werden können. Der Arbeitgeber garantiert zudem ein festes Auftragsverhältnis.

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Freie Mitarbeit

Von der Aufgabenausfüllung unterscheidet sich der freie Mitarbeiter kaum vom Angestellten eines Unternehmens. Möglicherweise besitzt du auch einen eigenen Arbeitsplatz. Der Unterschied zu einer Festanstellung liegt lediglich darin, dass du keinen Arbeitsvertrag hast und für mehrere Unternehmen tätig sein kannst.

Vorteile bestehen vorwiegend auf Unternehmensseite – es werden keine Sozialbeiträge abgeführt und der Kündigungsschutz greift nicht. Auch verfällt nach vier Jahren freier Mitarbeit der Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Langfristig ist diese Form der Selbstständigkeit demnach keine gute Option für den Selbständigen. Im Einzelfall oder übergangsweise kann sie jedoch von Nutzen sein, z. B. bei möglicher Übernahme oder um wirtschaftlich schwierige Zeiten zu überleben. In der Praxis ist diese Form meist im Journalismus, der PR- und Werbeindustrie vorzufinden.

Auf den ersten Blick ist die freie Mitarbeit, auch wenn sie steuerrechtlich so behandelt wird, keine wirkliche Form der Selbstständigkeit. Aus ihr kann sich aber eine entwickeln. Schaffst du es mehr Auftraggeber zu akquirieren, kannst du langfristig als Freiberufler oder Gewerbetreibender am Ausbau deiner Existenz arbeiten.

Der Projektarbeiter

Sehr weit verbreitet ist die Position des Projektleiters in der IT-Branche. Hierbei sind die Aufträge in zeitlich überschaubaren Rahmen gehalten. Dabei kann der Projektleiter verschiedene Positionen einnehmen und besitzt ein überschaubares Wissen der meisten Bereiche, welche das Projekt berührt. Üblich ist die Arbeit im Unternehmen vor Ort, wobei der Projektleiter Freiberufler oder Gewerbetreibender ist.

Virtuelle Teams

Die Zahl virtueller Teams steigt, da sie von besonders flexiblem Charakters sind. Vorwiegend entstehen sie im Bereich der Informationstechnologie und Kommunikation. Meist bringen sich mehrere Personen gleichberechtigt in ein Projekt mit ein, z. B. den Aufbau einer Website. Die Arbeit erfolgt über den virtuellen Raum – also dem Internet. Somit besteht keine Ortsgebundenheit und die Zeiteinteilung ist in Grenzen frei wählbar.

Trotz dieser Vorteile gilt es einen Nachteil zu bedenken. Direkter zwischenmenschlicher Kontakt von Angesicht zu Angesicht wird auf Dauer vernachlässigt. Dies führt dazu, dass die Bindung der Geschäftspartner weniger stark ausgeprägt ist, wie üblich praktiziert. Vereinbarungen und Absprachen verlieren dadurch unter Umständen an Wert, da unpersönlicher Kontakt mit sinkender Leistungsbereitschaft verbunden sein kann.

Der Handelsvertreter

Handelsvertreter arbeiten ausschließlich im Vertrieb und in den überwiegenden Fällen für ein einziges Unternehmen. Vom Einzelunternehmer bis zu Agenturen ist alles denkbar, der Aufgabenbereich ist fast unbegrenzt. Durch den zunehmenden Konkurrenzdruck investieren Firmen sehr stark in den Vertrieb, wobei dem Handelsvertreter fast immer eine Provision oder ein Fixum + Provision gezahlt wird.

Nicht jeder Mensch ist für den Vertrieb geeignet. Eigenschaften wie Hartnäckigkeit, Nervenstärke, Ausdauer, Redetalent, Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit intelligenter Argumentation und Kommunikation sind von enormer Bedeutung für den eigenen Erfolg. Du solltest also mit Herz und Verstand bei der Sache sein und den Verkauf lieben. Laut HGB und Steuerrecht ist der Handelsvertreter ein selbstständiger Gewerbetreibender.

Die nebenberufliche Existenzgründung

Zirka die Hälfte aller Unternehmensgründung erfolgt nebenberuflich. Dies zeigt die Vorzüge dieser Form der Selbstständigkeit. In nahezu jeder Berufsgruppe findest du Menschen, die neben ihrer gewöhnlichen Tätigkeit als Angestellter oder Arbeiter sich mit einem Nebenverdienst den eigentlichen Unterhalt aufbessern.

Ob nun als Büroangestellter, der sich zum Ebay-Profiseller mausert oder als Fließbandbeschäftigter, welcher sein Hobby Musik zur zweiten Berufung macht und nebenbei als DJ auflegt – Möglichkeiten und Beispiele gibt es genügend.

Meist beginnt man mit kleineren Einnahmen im Bereich von 100 – 200 Euro und wächst dann, je nach Unternehmerkraft, auf Erlöse im fünfstelligen Bereich. So kann man nebenbei eine kleine Existenz aufbauen, die zu mehr Unabhängigkeit und Freiheit führt. Wer also einen festen Job hat und sich unsicher ist, ob er den großen Schritt zur Selbstständigkeit bewältigt, für den eignet sich der nebenberufliche Einstieg ideal.

Du kannst hierbei probieren, testen und lernen worauf es ankommt. Sollte es nicht ganz so funktionieren, wie du dir das vorgestellt hast, gib nicht auf! Mit jedem Fehltritt sammelst du Erfahrung und beim nächsten Mal weißt du besser, was zu tun ist.

Stück für Stück eignest du dir Fähigkeiten und Kenntnisse an, die du nutzen und einsetzen kannst. Achte darauf, dass dein unternehmerisches Handeln nicht in Konflikten mit deinem Arbeitgeber steht. Nebenberufliche Tätigkeiten lassen sich auf lange Sicht nicht verheimlichen und sind sogar anzeigepflichtig bei deinem Chef.

Verbieten kann er allerdings nicht, dass du nebenbei eine selbstständige Existenz aufbaust. Hier schützt dich das Gesetz (Art. 12 GG). Es sei denn, du vernachlässigst deine Aufgaben gemäß Arbeitsvertrag oder gehst in direkte Konkurrenz zu deinem Brötchengeber.

Der Subunternehmer

Subunternehmer bist du dann, wenn du von verschiedenen Firmen Teilaufträge annimmst. Die Baubranche ist der bekannteste Vertreter dieser Form. Dem Kunden gegenüber tritt das Bauunternehmen als Vertragspartner auf und beauftragt Subunternehmen für die einzelnen Gewerke wie Malerei, Treppenbau, Fenster- und Türenausbau.

Üblich ist diese Art der Vergabe im Grunde genommen für alle größeren Projekte, welche verschiedene Bereiche abdecken. Durch Outsourcing und die Konzentration auf Kernkompetenzen kann es sich nicht jedes Unternehmen leisten, die Kapazitäten vieler Teilbereiche vorzuhalten. Solltest du über genügend Kontakte verfügen bzw. die Möglichkeit haben mit deiner Arbeit anderen Unternehmen zuzuarbeiten, lohnt sich die Tätigkeit als Subunternehmer.

Der Interim-Manager

Diese Form der unternehmerischen Tätigkeit wird nur in speziellen Fällen angefordert. Interim-Manager verstehen sich als Krisenbewältiger oder Mentor in stabsähnlicher Funktion.

Manchmal kommt es vor, dass Unternehmen das Wissen und die Qualifikation gestandener Leute benötigen, die jahrelang in dem betreffenden Bereich gearbeitet haben. Sie ordnen die finanziellen Verhältnisse einer Firma, managen Krisen, optimieren Strukturen und den Organisationsablauf oder führen das Unternehmen in neue Richtungen.

Ihr Einsatz ist oftmals mit großen Umwälzungen intern wie extern verbunden. Die Bezahlung erfolgt entweder nach Tagessätzen (von 500 Euro bis 5.000 Euro) oder pauschal. Interim-Manager nutzen derartige Angebote, um die Zeit zur Rente sinnvoll zu überbrücken.

Es spielen zumeist auch altruistische Motive eine Rolle, z. B. die Weitergabe von Wissen an die nächste Generation. Wenn du dich für den Job als Interim-Manager bewirbst, solltest auf jeden Fall Spaß dabei haben Menschen oder Unternehmen voranzubringen.

Der Franchisenehmer

McDonalds, Obi, Apollo Optik & Co. stehen stellvertretend für eine zwar schon ältere, aber im Trend liegende Form des Unternehmertums – dem Franchising.

Hier schließt du als Franchise-Nehmer per Franchise-Vertrag eine geschäftliche Vereinbarung über einen bestimmten Zeitraum ab, indem du den Namen, das Produkt, das Image und andere Leistungen gegen eine Gebühr nutzen darfst.

Dabei gehen beide Seiten ein Abhängigkeitsverhältnis ein, um bestmögliche Zusammenarbeit zu gewährleisten. Mehr über die Vorteile und Nachteile einer solchen Verbindung findest du hier.

Unternehmensbeteiligungen

Eine Unternehmensbeteiligung kommt nur in zwei Fällen in Betracht. Entweder du übernimmst einen Betrieb als Nachfolger (Erbe, Schenkung) oder du kaufst dir in ein Unternehmen ein. Wie du siehst, entspricht diese Form der Selbstständigkeit nicht unbedingt dem üblichen Weg eines Existenzgründers, denn von heute auf morgen verfügst du über ein Unternehmen mit Wert.

Du musst dir nicht erst in langwierigen Phasen und über Jahre solch ein Unternehmen aufbauen. Du besitzt es einfach. 🙂 Nun ist es deine Pflicht weiter zu expandieren und zu wachsen, damit dein Existenz nicht gefährdet wird.

Der Einkauf kann ebenfalls auf zwei Wegen geschehen. Einmal als stille Beteiligung oder aktiv. Bei der stillen Beteiligung handelt es sich meist um Personen, die als Investor auftreten und die Geschäftsführung anderen überlassen. Oberstes Ziel ist hier in der Regel eine Beteiligung am Gewinn. Bei einer aktiven Unternehmensbeteiligung ist der Käufer meist an zusätzlichen Rechten wie Mitspracheoptionen oder Teilbefugnissen interessiert.

Da Unternehmenskäufe aber meist nur von sehr erfahrenen Personen getätigt werden, ist sie für eine übliche Existenzgründung weniger relevant. Auf jeden Fall sollten hier, falls du diesen Schritt erwägst, Sachverständige und Fachkundige zu Rate gezogen werden.

Häufigste Fragen vor der Selbständigkeit?

Zum einen sicher die Frage, was man in einer bestimmten Branche verdienen kann. Das ist sehr unterschiedlich und nicht so pauschal zu beantworten. Nicht umsonst sind in der selben Branche einige viel erfolgreicher als andere.

„Brauche ich einen Gewerbeschein?“ ist eine weitere Frage. Sobald man eine Tätigkeit mit einer Gewinnerzielungsabsicht ausübt, braucht man auch einen Gewerbeschein. Das kann auch nebenberuflich sein und ob oder wie viel man damit zu Beginn verdient spielt keine Rolle.

Die Frage „Kann man mit einer Website oder einem Blog genug Geld zum Leben verdienen?“ höre ich auch häufiger. Und natürlich ist das grundsätzlich möglich. Aber so etwas benötigt dieselben Voraussetzungen wie eine klassische Firma. Eine gute Geschäftsidee, einen soliden Plan, viel Durchhaltevermögen, Vermarktung, Engagement und auch ein wenig Glück.

Häufigste Fehleinschätzungen bzw. hartnäckigste Mythen über die Selbständigkeit?

„Ich brauch keine Werbung, mein Produkt / Dienstleistung ist so gut.“ Zum einen stellen es sich viele zu einfach vor, Kunden zu finden. Da wird ohne Vorbereitung in die Selbständigkeit gegangen und erwartet, dass die Kunden dann Schlange stehen, nur weil man etwas Gutes anzubieten hat. Ohne Networking und Werbung läuft da nichts.

„Als Selbständiger kannst du dir deine Zeit einteilen und frei machen wann du willst.“ Es heißt nicht umsonst „Selbst und Ständig“. In der Regel arbeitet man deutlich mehr als Angestellte und das bedeutet, dass man nicht nur nicht frei machen kann, sondern zumindest in der Anfangszeit auch Abends und am Wochenende arbeitet.

„Die Preiskalkulation“ – Viele Selbständige kalkulieren bei ihren Stundenpreisen viel zu niedrig. Da wird gern vergessen, was alles so noch an Kosten anfällt. Es gibt im Web Tools die dabei helfen, alle eigenen Kosten und den eigenen Gewinn zu kalkulieren und damit langfristig sinnvolle Preise zu kalkulieren.

Häufigste bzw. schwerwiegendste Fehler zum Beginn der Selbständigkeit?

Ohne Kunden in die Selbständigkeit gehen ist ein Fehler. Man sollte schon während der Schule, der Studiums, neben dem Job oder während der Arbeitslosigkeit Kontakt knüpfen und potentielle Kunden finden.

Ohne Referenzen zu starten ist ebenfalls problematisch. Welche Kunde will schon der erste sein. Referenzen geben potentiellen Kunden Vertrauen und das ist wichtig.

Wer auf Beratung verzichtet ist selber Schuld. IHK, regionale Gründernetzwerke usw. bieten kostenlose Beratung an und das sollte man nutzen.

Beste Tipps für hilfreiche Beratungsmöglichkeiten?

Wie schon gesagt, die IHK bietet z. B. Beratungsangebote an. Ebenso kann man bei Ämtern, Verbänden und Vereinen Hilfe und Beratung suchen. Es reicht eben nicht in seinem eigentlichen Fachgebiet gut zu sein.

Die meisten Selbständigen scheitern nicht daran, sondern an den sonstigen Pflichtigen und Aufgaben der Selbständigkeit. So z. B. dem Marketing, der Buchhaltung, Kundenpflege, Kalkulation, langfristige Planung etc.

Man sollte sich auch mal mit erfahrenen Selbständige unterhalten. Diese haben meist gute Tipps und schon viel erlebt. Es gibt auch viele Bücher und auch kostenlose Informationen vom Wirtschaftministerium. Das sollte man ebenfalls nutzen.

Linktipp: Links für Selbständige und Existenzgründer.

Beste Tipps für Geschäftsideen und einen Geschäftsplan?

Nicht das machen was schon viele andere machen. Viele Selbständige denken, dass dies eine gute Idee ist, aber in der Regel ist der Markt schon übersättigt und man bekommt kaum ein Fuss in die Tür.

Die Geschäftsidee ist am besten, wenn sie ein wichtiges Bedürfnis bestimmter Zielgruppen befriedigt. Dann muss man diesen Leuten auch nichts „verkaufen“, sondern sie „nur“ noch darüber informieren.

Man sollte sich zum einen auf bestimmte Leistungen konzentrieren und sich nicht einen Bauchladen mit diversen Dienstleistungen zulegt. So wird man eher zum Experten und kann auch bessere Preise verlangen. Zudem wird man effektiver, wenn man sich auf bestimmte Tätigkeiten konzentriert.

Beste Tipps für rechtliche Belange?

Man sollte Verträge mit Kunden aufsetzen und vom Kunden unterschreiben lassen, statt allein auf eine mündliche Vereinbarung zu setzen. Wenn es irgendwann zu Differenzen kommt, dann ist man froh, wenn man was schriftliches in der Hand hat. Wenn man seine Verträge im Vorfeld erstellt und dann von einem Anwalt prüfen lässt, hat man eine verlässliche Basis.

Zudem gibt es gute Fachbücher über Rechtsthemen bestimmter Branchen. Auch das kann nicht schaden, denn oft sitzt der Teufel im Detail und ohne solche Infos ist man sich über bestimmte rechtliche Fallstricke gar nicht im Klaren.

Beste Tipps rund um Förderung und Finanzierung?

Förderungen bedeuten zwar Papierkram und Lauferei, aber sie können sehr dabei helfen die ersten schweren Jahre zu überstehen. Deshalb sollte man sich über Fördermöglichkeiten informieren und die betreffenden Stellen kontaktieren.

Man sollte sich genau überlegen, was man zur Existenzgründung wirklich braucht. Ist der Mercedes wirklich notwendig? Braucht man die neue Büroeinrichtung unbedingt? Alles was man nicht finanziert, muss man später auch wieder abzahlen inklusive Zinsen.

Allerdings sollte man in die wichtigen Dinge investieren. Wer mit einem alten Computer arbeiten will, der wird damit nicht glücklich und verbringt mehr Zeit mit dem Warten auf die Technik als mit dem eigentlichen Arbeiten. In für den Erfolg wichtige Dinge sollte man also auf jeden Fall investieren. Übrigens: Dazu zählen auch Investitionen in gute Informationen.

Beste Tipps rund um Steuern und Versicherungen?

Das sind wichtige Themen. Um Steuern kommt man nicht herum und entweder sollte man sich selber gut auskennen und sich informieren oder man gibt es an einen externen Experten. So braucht man sich mit dem Steuerkram nicht herumärgern und kann in dieser Zeit lieber Geld verdienen. Da lohnen sich dann auch die Kosten für diesen externen Dienstleister.

Viele Selbständige vergessen auch, dass das Geld, was auf ihrem Konto ankommt, noch lange nicht ihnen gehört. Ein großer Teil davon geht wieder weg. Da ist die Umsatzsteuer, die zu Beginn noch monatlich eingezogen wird. Später ist es dann z. B. vierteljährlich und man muss aufpassen, dass man immer genug Geld dafür auf dem Konto hat.

Noch problematischer ist z. B. die Einkommenssteuer, die einmal jährlich fällig wird (zuzüglich Vorauszahlungen). Auch dieses Geld sollte man nicht anrühren. Wer an das alles nicht denkt und das Geld vom Kunden mit vollen Händen wieder ausgibt, erlebt später sein blaues Wunder.

Eine wichtige Entscheidung betrifft die Krankenversicherung. Privat oder gesetzlich. Beides hat Vor- und Nachteile und man sollte nicht davon ausgehen, dass man immer jung und gesund ist.

Beste Tipps für eine erfolgreiche Online-Präsenz?

Man sollte darauf achten, dass man professionell rüber kommt. Lieber weniger Seiten, die aber professionell aussehend und aktuell gepflegt sind.

Selbst regionale Unternehmen und Firmen profitieren von einer Website. Man sollte aber nicht nur am Anfang Elan zeigen, sondern regelmäßig nützliche Informationen und hilfreiche Angebote für bestimmte Zielgruppen und ihre Probleme und Wünsche anbieten. Im Grunde geht es auf einer Firmenwebsite nicht um die Firma, sondern um den Kunden.

Auch online ist es mit einer Website nicht getan. Suchmaschinenoptimierung, regelmäßig guter Content, Nutzung des Social Web und regionaler Angebote wie Google My Business ist sehr wichtig für den Erfolg.

Beste Tipps für ein erfolgreiches Social Media Marketing?

Werbung funktioniert nicht im Social Web. Hier muss man kommunizieren, helfen, informieren, antworten, faszinieren. Es ist eher wie das direkte Gespräch mit anderen Menschen in der Kneipe um die Ecke. Wer hier mit Werbesprache kommt, wird nicht wahrgenommen oder erntet sogar negative Reaktionen.

Man sollte sich zunächst auf einen Kanal konzentrieren (z. B. Xing oder Facebook) und dort regelmäßig aktiv werden. Es hilft sehr, wenn man auch Spaß und Interesse daran hat und es nicht als lästige Pflicht sieht.

Am besten ist es, wenn man erstmal privat viele Erfahrungen sammelt und lernt, „wie der Hase läuft“. Wenn man dann begriffen hat, wie das Social Web „tickt“, dann hat man mit einem geschäftlichen Ansatz viel mehr Erfolg, als wenn man ohne Vorerfahrungen mit einer Marketing-Einstellung an das Thema rangeht.

Ausblick: Wie wird das Web den Lebensstil und die Arbeitsweise Selbständiger künftig beeinflussen?

Sicher wird die Bedeutung des Webs noch zunehmen. Bestimmte Altersgruppen schauen heute vor fast jeder halbwegs größeren Investition ins Web und suchen Anbieter. Wer dort nicht (ordentlich) vertreten ist wird von vielen gar nicht mehr wahrgenommen. Ich buche z. B. keine Pension oder ähnliches mehr, wenn es davon keine Website gibt, die mich überzeugt.

Auch regional wird sich eine Menge tun. Google geht ganz klar den Weg Richtung regionaler Ausrichtung und für viele Selbständige ist Google schon heute ein sehr wichtiger Kundenbringer. Das wird in Zukunft sicher nicht weniger. Auch Social Networks werden regionaler werden und z. B. auch durch GEO-Dienste für Selbständige und regionale Firmen wichtiger.

Und an eines müssen sich Selbständige sicher auch gewöhnen. Durch das Social Web wird das Feedback zufriedener, aber auch unzufriedener Kunden viel größer. Und hat man bisher vielleicht nicht so viel direkten Kontakt zum Kunden gehabt, wird man sich in Zukunft sicher darauf einstellen müssen, dass die direkte Kommunikation zunehmen und immer wichtiger wird.

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3 Kommentare
  1. Kilian

    Super Artikel! Dennoch nicht zu vergessen, dass viele „klassische“ Gründungen noch immer den Weg der „kalten“ Kundenakquise gehen müssen. Nicht immer ist Social Media ein Allheilmittel.

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  2. Alex

    Ich glaube, speziell zu Beginn, sobald man sich ein Ziel gesetzt hat, sollte man das Risiko eingehen, blind weiter zu machen, auch wenn alles gegen einen wirkt.

    Irgendein positives Resultat, auch wenn nicht das erwüschte bzw. erwartete wird dabei herauskommen, hoffentlich wichtig genug, um davon Kosten decken zu können….

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  3. Reinhold

    Ja wär seine Ziele und Ideen erfolgreich umsetzen möchte braucht Werbung, Wissen und vor allem die richtige Einstellung!

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