SEO Basiswissen: Neu gedacht und mal ganz anders!

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Zur Wochenmitte gibt es nun endlich meinen ersten Artikel. Dabei will ich mich einigen Optimierungs-Basics wie dem Title- und dem Description-Tag widmen. Im Grunde ist zu diesen Themen natürlich schon viel gesagt worden und ich möchte keinesfalls alles wiederkauen, was andere bereits geschrieben haben.

Schon seit Ewigkeiten hatten seo-united und Martin Mißfeldt sich mit dem Title-Tag beschäftigt und einige Punkte thematisiert, die man bei der Optimierung beachten sollte. Basierend darauf habe ich überlegt, in welchen Fällen die bekannten Regeln nicht oder anders gelten könnten. Denn bekanntlich ist das Netz vielfältig und damit verbieten sich eigentlich auch Standardlösungen im SEO.

Damit will ich natürlich keinesfalls sagen, dass die übliche Strategie, die mögliche Zeichenzahl auszureizen, falsch sein muss. Denn wer in den SERPs ein großes Snippet über zwei Zeilen hat, der verdrängt zunächst die Konkurrenz.

Kurze Title-Tags

Normalerweise versuchen wir im Title, lockende Überschriften zu gestalten und in einer knappen Zusammenfassung auf unsere Seite aufmerksam zu machen. Doch kann es je nach SERP-Umfeld auch manchmal eine Möglichkeit sein, nur wenige Worte zu verwenden.

Denn das Ziel sollte in erster Linie sein, dem User innerhalb der SERPs aufzufallen. Nun hat es sich mittlerweile eingebürgert, die Zeichenzahl auszureizen, so dass die meisten Snippets auffällig groß sind. Genau in diesem Fall kann eine Seite, die nur einen kurzen Title-Tag einsetzt, hervorstechen. Hierdurch steigern wir in gewisser Weise also unsere Wahrnehmbarkeit in den SERPs.

Allerdings ist Vorsicht geboten und ich würde diese Strategie keinesfalls bei jeder Seite empfehlen. Denn es ist deutlich schwieriger mit nur einem oder zwei Worten den Usern sofort zu vermitteln, was die Seite enthält und sie zu überzeugen.

Ausgleichen lässt sich dieser Nachteil ein wenig indem man eine gute Description anbietet. So lockt die Kürze des Titles zunächst den Blick auf das Snippet und in der Folge lässt sich mit der Description der letzte Klick-Anstoß bieten.

Der zweite ebenfalls nicht zu vernachlässigende Nachteil ist, dass ein Rankingvorteil nicht voll genutzt wird. Wie bekannt sein sollte, wirken Keywords innerhalb des Title-Tags stärker als an anderen Stellen. Umso weniger Zeichen ich aber nutze, desto weniger Keywords kann ich platzieren. Ob dies ein Problem ist, lässt sich nicht pauschal sagen, sondern hängt von den Rahmenbedingungen ab.

Natürlich macht diese Strategie nur Sinn, wenn man damit wirklich hervorsticht. Zuvor lohnt es sich also in jedem Fall, einen Blick in die SERPs und auf die Konkurrenten zu werfen. Je nachdem wie diese aufgestellt sind, kann es einen Versuch wert sein, von dem bekannten Muster abzuweichen.

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Bewusst mit einer leeren Description

Im Grunde ist es ein absolutes No-Go ein Description-Tag ungenutzt liegen zu lassen. Schließlich kann man hier beeinflussen, was Google dem User in den SERPs anzeigt. Dazu bietet sich die Möglichkeit hier noch einmal Keywords zu platzieren, das möchte sich natürlich niemand entgehen lassen. Trotzdem behaupte ich, dass es denkbar ist, die Description auch mal leer zu lassen.

Ich nehme hierbei bewusst alle Seiten aus, die eine feste Keyword-Zuordnung besitzen. Denn wenn ich sehr genau Vorstellungen habe, welche User in welcher Form auf meine Seite kommen sollen, müsste ich auch eine gute Description finden können. Nun haben aber viele Domains durchaus Bereiche, die nicht auf eine so gezielte Optimierung ausgerichtet sind. Dies können Blogs, Magazine oder andere Nachrichtenverzeichnisse sein, bei denen möglicherweise regelmäßig große Content-Mengen erstellt werden, die aber kaum gezielt auf Money-Keywords optimiert werden.

Normalerweise würde man die Redakteure anweisen, die Tags zu befüllen oder man nutzt ein automatisiertes System. Warum sollte man also einmal keinen Inhalt hinterlegen? Um dies zu klären, sollten wir uns kurz erinnern, wie das Snippet einer Seite ohne Description erstellt wird. Denn dazu wählt Google passend zur Anfrage Textelemente aus dem Seiteninhalt.

Genau dies kann interessant sein, denn sollte eine Seite keine gezielte Keyword-Ausrichtung besitzen, ist sie logischerweise in erster Linie auf den Long-Tail-Bereich ausgerichtet. Diese speziellen Suchanfragen lassen sich kaum optimieren, da sie eher eine Art Beifang darstellen. Gleichzeitig machen sie aber ein riesiges Volumen aller Suchanfragen im Web aus. Google sprach hier vor Jahren einmal von gut 50% aller Anfragen und die Verhältnisse haben sich vermutlich nicht so sehr geändert.

Hinterlegen wir also eine Description, bekommen alle User, egal welche Suchanfrage gestellt wurde, dasselbe Snippet. Auch wenn es immer wieder vorkommt, dass Google selbstständig andere Texte anzeigt (auch dies ist ein spannendes Thema). Je nachdem wie allgemein diese Description gehalten ist und wie unterschiedlich die Keywords sind, zu denen unsere einzelne kleine Seite rankt, kann es sein, dass die Description passt oder eben nicht.

Wenn ich nun Google durch eine leere Description erlaube, sich automatisiert den passenden Inhalt zu suchen, kann dies evtl. deutlich besser passen. Denn in den meisten Fällen wählt Google jenen Ausschnitt, der die gesuchten Keywords umschließt. Ich treffe also die Suchanfrage wesentlich besser. Problematisch ist dabei aber natürlich, dass ich eben nicht manuell gezielt optimiere, sondern mich eher auf die Auswahl von Google verlasse. Und auch das kann durchaus daneben gehen.

Diese Strategie empfiehlt sich also nur, wenn eine wirkliche Optimierung so oder so nicht in Frage kommt. Man versucht nicht genau ein bestimmtes Keyword mit den passenden Rahmenbedingungen anzuvisieren, sondern setzt eher darauf, grob in die richtige Richtung zu schießen.

Sollte man diesen Weg wählen, empfiehlt sich in jedem Fall ein Monitoring, um rechtzeitig zu merken, ob die Bouncerate besonders steigt oder die einzelne Seite beginnt für bestimmte Short-Tail-Keywords zu ranken.

Man sollte also beide Ideen nicht einfach blind umsetzen. Vielmehr ist es notwendig, die Rahmenbedingungen sehr genau zu beurteilen und auch im Nachhinein zu kontrollieren, ob wirklich mehr Traffic gewonnen werden konnte oder ob nicht doch die vorherige Version ihre Berechtigung hatte. Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel einen kleinen Denkanstoß geben konnte und freue mich über eure Meinungen, Erfahrungen oder gerne auch Kritikpunkte.

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