Suchmaschinenoptimierung (SEO für Search Engine Optimization) ist für viele immer noch eine kryptische, überkomplizierte und „zu technische“ Disziplin.
Die Grundidee, dass man in Google für bestimmte Suchbegriffe gut gelistet sein will, ist für manche noch verständlich, aber viele Benutzer kennen den Unterschied zwischen organischen Suchergebnissen und den bezahlten Anzeigen noch gar nicht.
Klickwerbung vs. organische Ergebnisse
Von daher folgt zuerst die Definition – über und neben den Ergebnissen von Google stehen, in dezenten Pastelltönen unterlegt, bezahlte Anzeigen, die pro Klick von ein paar Cent bis zu etlichen Dutzend Euro kosten, pro Klick und Suchwort versteht sich. Das ist Googles Cashcow, das Werbeauktionssystem, mit dem Google seit Jahren jedes Quartal höhere Umsätze einfährt.
Organische Ergebnisse sind die restlichen, also natürlichen, weil unbezahlten Resultate, wo nach Googles eigenen Aussagen die besten Inhalte (Webseiten) zu den jeweiligen Suchanfragen geliefert werden.
Natürlich ist Google bei der Bewertung dessen, was die besten Seiten sind, immer schon beeinflussbar gewesen. Doch das wird immer komplexer, denn Google trachtet danach es den Suchmaschinenoptimierern schwerer zu machen, und viele Tricks der Vergangenheit funktionieren heute nicht mehr.
Jedenfalls sind die Wege, nach oben zu „kommen“ einerseits sehr trivial und durch direkte Einzahlung an die Google Klickwerbung zu erreichen. Andererseits gibt es den „organischen Weg“ in Form der „natürlichen Auslese“ (aus der Sicht von Google) – dieser führt über SEO Agenturen, die Unternehmen helfen, ihre Webseiten und viele anderen Aspekte so zu optimieren, so dass der Google-Algorithmus diese als wertvolles Ergebnis bewertet.
Google hat hier oft mit Manipulation und Einsatz von technischen Tricks zu kämpfen, denn auch Google ist nur ein Softwaresystem mit Fehlern und Einschränkungen.
Wie SEO nicht funktioniert
Typische Aussagen, wie SEO wohl funktionieren müsste sollen hier kurz dokumentiert und bewertet werden:
- „Wenn wir bei Google oben sein wollen, müssen wir uns dann in den Ergebnissen immer selber anklicken?“
- Google lässt sich nicht dadurch austricksen, dass ein paar Benutzer von der gleichen oder ähnlichen Quelle ein paarmal auf das Ergebnis klicken. Google spricht von über 200 Qualitätssignalen und bei hunderten Millionen Suchanfragen, machen deine paar Klicks statistisch überhaupt nichts aus.
- „SEO macht doch heutzutage keiner mehr, dachte ich. Google ist doch schon selber so gut.“
- Ja, Google wird immer besser darin, gute Ergebnisse zu erkennen und zu bewerten. Die Frage ist aber eher, ist deine Website, Verlinkung und der restliche Marketingauftritt so gut, dass Google das auch bei deiner Website erkennt?
- Kannst du als SEO nicht einfach einstellen, dass wir für alle Suchbegriffe auf Platz eins stehen?
- Nein, das funktioniert nicht. Alleine die Aussage „alle Suchbegriffe“ ist falsch, denn selbst für die trivial Klickwerbung bei Google musst du zuerst, hoffentlich gut recherchierte Keywordlisten hinterlegen, die dich und deine Produkte korrekt identifizieren. Die Problematik ist dann Vielfach, dass diese Listen unvollständig sind, oder Begriffe enthalten, mit denen du keinen Umsatz machst – sprich nur Kosten hast. Im SEO funktioniert es ähnlich, denn für jedes einzelne Suchwort muss im Extremfall optimiert werden, manchmal können Suchwortgruppen zusammengefasst werden.
- „Ja, aber wenn ich meinen Namen (4 Wörter) google, stehe ich doch oben??!“
- Wenn dein äußerst ausgefallener Name „oben steht“, so bedeutet das in der Regel nur, dass Google keine besseren, relevanten Suchergebnisse für die Suchanfrage hat. Die Frage hier ist eher, wie oft wildfremde Personen (potentielle Kunden) deinen Namen googlen. Der Erfahrung nach, ist dieser, genauso wie dein Firmenname sogenannte „Glory-Terms“, die zwar wichtig für den CEO sind, aber für die Laufkundschaft im Internet keine Relevanz haben und deshalb nur wenige Suchanfragen pro Monat haben. Die Aufgabenstellung im SEO und Online-Marketing allgemein ist, für generische Suchen wie z. B. „romantisches Wellnesshotel“ weit nach vorne zu kommen, denn genau so beginnen Wildfremde ihre Suchanfragen auf der Suche nach Produkten und Firmen.
Wie SEO funktioniert?
In der Disziplin Suchmaschinenoptimierung geht es also darum alle Aspekte des Informationsbeschaffungsprozesses wildfremder Google-Benutzer zu verstehen und sein Angebot auf der Webseite und anderen Kanälen so zu optimieren, dass auch die Maschine Google versteht, dass dieses Angebot eine der zehn besten Antworten auf eine Frage ist. Die Menge der Fragen und Suchwortkombinationen ist groß, und entsprechend aufwendig kann eine solche Optimierung sein.
Wenn du mit deiner Webseite für generische Suchbegriffe weit vorne gelistet sein willst, bedeutet das in der heutigen Zeit viel Investition in deine Prozesse, deine Marketingprozesse und in den meisten Fällen auch ein Umdenken im gesamten Unternehmen. Das beginnt bei der Marktanalyse, geht über die Produktentwicklung, den Verkauf bis hin zum Beschwerdemanagement, nicht nur der Abteilung „Werbung“.