Mit diesem Artikel möchte ich den SEOs helfen, die das Gefühl haben nicht weiterzukommen und auf der Stelle zu treten. Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und begeht schlimme Fehler, ohne sich über dessen negative Auswirkungen wirklich im Klaren zu sein.
Deswegen schildere ich dir nun 10 Dinge, die du unbedingt vermeiden bzw. verändern solltest um endlich den lang ersehnten Schritt nach vorne zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fehleinschätzung von Markt und Thema
- 2. Kurzsichtiger Linktausch, -miete, -kauf
- 3. Reine Suchmaschinenfixiertheit
- 4. Keine qualitativen Inhalte
- 5. Schreckliches Design
- 6. Selbsttäuschung, wenn Projekt nicht vorankommt
- 7. Mangelnde Ressourcen und Netzwerke
- 8. Fehlende Breitbandstreuung der Marketing-Medien
- 9. Falsche Zeit, falscher Ort
- 10. Der Glaube, dass SEO alles reißt!
1. Fehleinschätzung von Markt und Thema
Manchmal mag man es sich nicht eingestehen wollen, aber das eine oder andere Projekt stockt und die Besucherzahlen stagnieren. Umso trauriger, wenn man als SEO viel Zeit investiert hat und sich diese (vorerst) nicht rentiert. Hier liegt eine klassische Fehleinschätzung des Marktes, eventuell der Thematik und der Konkurrenz, vor.
Ziehe deine Lehren aus der falschen Einschätzung des Marktes und Projektes. Akzeptiere vermeintliche Fehlschläge, aber veräußere nicht dein Projekt. Lass es lieber liegen. In einigen Fällen ist die Zeit dein Verbündeter. Vielleicht hast du zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Idee wie du vermeintlich totgeglaubte Projekte in neue Richtungen lenken kannst und deine Plattform wieder an Fahrt gewinnt.
Mein Tipp: Erkenne eigene Fehlentscheidungen an, lerne daraus und versuche deine Erkenntnisse in neue Projekte zu übertragen. Gib niemals auf! Lege zudem größeren Wert auf die Projektplanung und Analysen des Marktes.
2. Kurzsichtiger Linktausch, -miete, -kauf
Viele SEO tauschen ihre Links immer noch 1:1 in Bezug auf die Stärke der Seiten. Ausgehende Links werden kaum gesetzt. Gerade dieser Geiz hinsichtlich der Linksetzung behindert die Wertsteigerung ihrer Website. Du verschenkst dir wertvolle Chancen, wenn du nicht freiwillig und ohne Gegenleistung verlinkst!
Ein Link auf eine andere Website kann auf dich aufmerksam machen, z. B. wenn ein SEO die betreffende Seite durch einen Backlinkchecker jagen. Vielleicht findet dieser SEO deine Seite ja gut? Vielleicht verlinkt er sie oder stellt eine Anfrage zum Linktausch. Oder der Webmaster selbst sieht einen neuen, auf seine Domain verweisenden Link und setzt einen zu dir. Vieles ist denkbar!
Auch hilft dir eine gute, gewinnbringende, qualitative und massive Verlinkung zu externen Seiten einen Google-Bonus zu bekommen. Mehr Informationen darüber findest du in meinem Artikel Hub & Linkschleuder.
Auch läuft man auf glühenden Kohlen beim Kauf oder Tausch von Links. Zwar funktionieren viele Netzwerke noch sehr gut, aber falls Google die Prioritäten ändert und noch massiver als bisher gegen diese manipulativen Dienste vorgeht, kann eine Abstrafung sehr hart ausfallen. Nur weil es bisher nicht schief gegangen ist, ist dies kein Garant für Langfristigkeit, insbesondere bei standardisierten Quellcodeeinbindungen.
Mein Tipp: Um deinem Projekt weiteren Schub zu verleihen, solltest du gute Websites ohne Gegenleistung verlinken. Kurzsichtige Handlungsweisen beim Tausch, Kauf oder Miete werden langfristig nach hinten losgehen.
Im besten Fall erfährst du eine Entwertung, im schlimmsten Fall eine unwiderrufliche Abstrafung auf unbestimmte Zeit. Entscheidest du dich für den Kauf oder die Miete von Links, musst du unbedingt darauf achten, dass eine Verbindung zu dir seitens der Suchmaschine nicht hergestellt werden kann.
3. Reine Suchmaschinenfixiertheit
Genauso kurzsichtig wie Linkgeiz ist es für einen SEO rein auf die Suchmaschinen fixiert zu sein. Wer nur für diese optimiert, vergisst in der Regel die Bedürfnisse der Besucher. Du kannst vielleicht viele PIs (= Page Impressions) generieren, jedoch springen dir die User nach zwei bis drei Seiten wieder ab.
Hinterlässt du auch noch einen weniger nutzbringenden Eindruck, wird dieser Besucher mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Besuche vermeiden. Genannt seien hier insbesondere Keyword-Spam, Keyword-Baiting ohne inhaltlichen Bezug und reine MfA-Seiten (Made for Adsense).
Mein Tipp: An erster Stelle sollte immer der Mehrwert für den Besucher stehen, dann die Suchmaschine. Verzichte einfach manchmal auf „hartes“, straffes SEO beziehungsweise reize es nicht bis zum Anschlag aus. Lerne den Spagat zwischen SEO und Besucher.
4. Keine qualitativen Inhalte
Direkt verbunden mit eben erwähntem Sachverhalt ist die Notwendigkeit konstruktiver Inhalte. Dies ist zwar keine direkte SEO-Maßnahme, kann aber im weiteren Sinne als solche angesehen werden. Gute Inhalte werden verlinkt und weiterempfohlen. Das ist der ganze Sinn der SEO-Tätigkeit – alle Maßnahmen auf Empfehlungen auszurichten.
Deshalb haben es vor allem Webkataloge und die Unterseiten der Artikelverzeichnisse so schwer dauerhaft gut zu ranken. Jede ihrer Seiten sollte eine Existenzberechtigung haben. Der Inhalt und Aussagewert sind diese Existenzberechtigung. Vernachlässigst du als SEO die Inhalte und deren Pflege, sabotierst du selbst die Nachhaltigkeit des Webprojektes.
Mein Tipp: Biete immer gute Inhalte! Investiere Zeit in den Aussagegehalt deines Contents und in die weiterführenden Links auf andere qualitative Inhalte im WWW. Seiten ohne Sinn und Zweck zur reinen Linkgenerierung verfehlen ihre Wirkung. Arbeite lieber einen Tag an einem Artikel als an drei.
5. Schreckliches Design
Gut, Design ist zwar kein SEO-Kriterium, aber trägt ebenfalls zum Empfehlungsgeschäft (und Verlinkung) bei. Verstößt du gegen alle Regeln eines anspruchsvollen Webdesigns oder bietest keinen Mindeststandard, ist auch keiner bereit einen Link zu dir zu setzen. Die Response-Quote bei Linktauschanfragen ist minimal und du verschwendest sehr viel Zeit in Leerlaufprozesse.
Mein Tipp: Die Punkte 3, 4 und 5 sind in ihrer Gesamtheit zu sehen. Sie gehören zu einer seriösen und wertsteigernden Handlungsweise eines SEOs dazu. Versuche alle drei Punkte so gut wie möglich umzusetzen. Auch das ist Suchmaschinenoptimierung. Ein Designer oder Textschreiber lebt nicht von SEO, aber ein SEO von Text und Design.
6. Selbsttäuschung, wenn Projekt nicht vorankommt
Selbsttäuschung und der Aufschub notwendiger Überlegungen bremsen die Entwicklung deiner Website und die Verbesserung der Suchmaschinenpositionen. Nicht selten schiebt man stagnierende Positionen der Suchmaschine, der Branche, dem Wettbewerb oder der Wartezeit bis zum nächsten Update zu.
Gute SEOs üben stetige Selbstkritik an sich, analysieren die Defizite bisheriger Handlungen und Entscheidungen und warten nicht auf Entwicklungen. Sie schieben auch niemand anders die Schuld in die Schuhe. Egal wie die äußeren Umstände sind – deine Position in den SERPs bestimmt sich nach deiner Leistung. Es ist nicht schlimm zuzugeben, wenn man falschen Strategien gefolgt ist. Klarheit erlangt ein SEO nur mit dem Mut zur ehrlichen Selbsteinschätzung.
Mein Tipp: Geh immer hart mit dir ins Gericht. Vordergründig bist du für alle bisherigen Entscheidungen verantwortlich. Sei fair zu dir, beurteile deine Erfolge und Handlungen real und nutze die Erkenntnisse zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten.
7. Mangelnde Ressourcen und Netzwerke
Urteile dennoch nicht zu streng über dich! Es gibt auch äußere Umstände die dir das Leben schwer machen. Sehr oft mangelt es an Netzwerken aller Art und ausreichender Ressourcen (z. B. Kapital und Zeit). Steh dem nicht hilflos gegenüber, sondern fang an Strategien zur Kompensierung oder Förderung beider Aspekte zu entwickeln.
Hier ist Kreativität und planvolles Handeln gefragt. Erkundige dich in Foren nach weiteren Möglichkeiten und such nach Mitstreitern. Reines Konkurrenzdenken ist an dieser Stelle extrem hinderlich. Schau welcher Mitbewerber ähnliche Probleme hat und verbünde dich mit ihm. Ein SEO mit guten Netzwerken gleicht fehlende Ressourcen langfristig sehr gut aus und kommt seinen Zielen wieder ein Stück näher. Gemeinsam statt einsam!
Mein Tipp: Kapituliere nicht vor dem Fehlen an Ressourcen und Netzwerkverbindungen. Mit genügender und intensiver Suche nach Gleichgesinnten kämpfst du dich zu besseren Ausgangsbedingungen hoch. Hartnäckigkeit und ein geübtes Auge bei der Partnerwahl sind Gold wert und ermöglichen dir zukünftig ganz andere Mittel zur Verbesserung der SERP-Positionen.
8. Fehlende Breitbandstreuung der Marketing-Medien
Trotz deiner tadellosen SEO-Tätigkeit kann dein Projekt vorerst wie zementiert in den SERPs verharren. Egal wie viele Links dir gutgeschrieben werden, es fehlt an positiver Bewegung. Versuch hier ein wenig den Blick von den Suchmaschinen abzuwenden. Betreibe vermehrt Forenarbeit, nutze Dienste wie Reddit (für Shops Preisportale), Presseportale bis hin zu Offline-Medien.
Ziel sollte es immer sein Aufmerksamkeit zu erregen! Diese Aufmerksamkeit verhilft zu Links oder sonstigen Empfehlungen. Mit etwas Glück werden Reporter auf deine Website aufmerksam oder bestimmte Anbieter. Gemeinsame Promotion erhöht deine Bekanntheit und externe Marketingeffekte führen zur Belebung der Online-Aktivitäten.
Wenn du also mit gewohnten Methoden keine Fortschritte erzielst, solltest du deine Marketing-Palette erweitern und versuche ungewohnte Quellen zu erschließen. Eine reine Online-Fokussierung kann dich etappenweise Zeit kosten.
Mein Tipp: Schau bei allen SEO-Aktivitäten auch einmal nach links und rechts zum allgemeinen Tagesgeschäft. Hier kannst du dir viele Anregungen einholen oder andere Quellen erschließen. Bau nicht allein auf die vertikale Struktur der SEO-Maßnahmen, sondern erweitere deine Bestrebungen horizontal.
9. Falsche Zeit, falscher Ort
Endlich hast du es geschafft! Du stehst in den Top 3 für die von dir für relevant erachteten Suchbegriffe. Doch die Besucher bleiben aus, die Conversionsrate ist mickrig und die Besucherentwicklungen verlaufen nicht wie erhofft. Platz 1 und keiner kommt?!
Nunja etwas bitter, aber nicht ungewöhnlich. Aktuell sehr gut zu beobachten in einigen Bereichen der regionalen Suchmaschinenoptimierung. Dienstleistung plus Stadt als Suchbegriff wird einfach nicht genügend nachgefragt.
Da es mir mit einem Projekt genauso geht, kann ich dir aus Erfahrung sagen: Du bist zu zeitig! Manchmal optimiert man auf Begriffe von denen man glaubt, dass bestimmte Zielgruppen diese nachfragen und trotz geringer Besucherzahlen sich die Optimierung amortisiert. Das tut sie auch, nur noch nicht jetzt! Die Regionalsuche bedarf noch ein wenig an Zeit.
Viele Nachfrager gehen noch über das Branchenbuch oder erkundigen sich bei Vereinen und Institutionen vor Ort. Auch hier wird es noch einen Wandel geben! Bau deine Position also weiter aus und vertraue auf die Zukunft! Ob sich dies aber letzten Endes wirklich rentiert, kann auch ich dir nicht versprechen. Die Beobachtung der aktuellen Marktlage ist hier unabdingbar.
Mein Tipp: Stirb nicht gleich tausend Tode, wenn du trotz Top-Platzierung kaum Besucher hast. Schau auf die Zukunftsträchtigkeit des Themas (sollte allerdings schon vor der Optimierungsmaßnahme eruiert werden) und lehn dich zurück, falls weiterhin Besucherpotential gegeben ist. Stabilisiere deine Positionen!
10. Der Glaube, dass SEO alles reißt!
Nicht selten, jedoch verständlich ist die Herangehensweise mancher Webmaster. Sie glauben das Know-how für SEO zu haben und erliegen gleichzeitig dem Irrtum mit diesem Wissen die eigenen Projekte in den SERP „hochspülen“ zu können. Suchmaschinenoptimierung ist kein Garant für Erfolg! Es gibt viele Online-Präsenzen, welche noch nie in hohem Maße SEO betrieben haben und erfolgreich sind.
Aber es gibt auch Gegenbeispiele die mit kontinuierlicher SEO-Arbeit für guten Umsatz sorgen. Wenn du nur mit der Annahme ins Webgeschäft eintrittst, dass SEO dich zum Ziel führt, wirst du definitiv scheitern. SEO ist EIN Werkzeug in der Gesamtstrategie des Marketingkonzeptes. Verinnerliche diese Erkenntnis. Sie wird dich vor allzu großer Enttäuschung bewahren und die Bildung alternativer Pläne fördern.
Mein Tipp: Verlasse dich nie allein auf SEO. Kein kluger Mensch setzt allein auf ein Pferd ohne sicher zu gehen, dass dieses auch gewinnt. Und im Bereich SEO ist nichts sicher, weil sich die Gegebenheiten permanent ohne dein Einwirken ändern.