Twitter Followers: Der Verfolgungswahn und warum Follower nicht alles sind!

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Ein Gespenst geht um bei Twitter. Das Gespenst des Followerschwundes. So mancher postet, nachdem er lange mit sich gerungen und an den unterschiedlichsten Formulierungen gefeilt hat, einen Tweet, von dem er hofft, dass dieser sowohl Ruhm, als auch Ehre seiner virtuellen Identität ins Unermessliche steigern werde.

Dann wird die Seite aktualisiert. Und aktualisiert. Und aktualisiert. Und… Da! Einer fehlt! Was dann auch ausgiebigst und lautstark betrauert wird. Bei Twitter natürlich.

Followerzahl – Messzahl für Erfolg?

Es ist gar nicht mal besonders erstaunlich, dass die Followerzahl so eine vermeintlich objektive Messzahl für den eigenen Erfolg bei Twitter werden konnte. Der gemeine Twitterer, der sich ja allzuoft von seinen Real-Life-Mitmenschen anhören muss, dass er da einem eitlen und hohlen Hobby frönt, dass nichts anderes ist, als eine gigantische Zeitvernichtungsmaschine, möchte seine Lieblingsbeschäftigung – auch vor sich selbst – rechtfertigen.

Er möchte etwas „erwirtschaften“. Auch die größten Twitter-Skeptiker lässt es nicht unbeeindruckt, wenn man ihnen sagt, dass 2.000 (!) Leute lesen, was man so von sich gibt.

Natürlicher Followerwachstum

Und so reibt der Otto-Normal-Twitterer sich freudig die Hände, wenn er sieht, wie die Zahl seines „Publikums“ immer weiter ansteigt, oder er badet in einem Meer aus Tränen, wenn dem nicht so sein sollte. Das große Ziel am Horizont: Es irgendwann einmal in die Followercharts schaffen. Oder, besser gesagt: in eine der vielen verschiedenen Followercharts.

Noch schlimmere Auswüchse zeitigt diese Marotte, wenn es um knallharte wirtschaftliche Erwägungen geht. Jeder kennt die gelackten Marketing-“Experten“ und Social-Media-Evangelisten mit ihren 100.000 Verfolgern, mindestens ebenso vielen Verfolgten und dem erfolgverheißenden Zahnpastalächeln, deren Output ihre hohe Followerzahl nicht im Geringsten zu rechtfertigen scheint.

Und jedem, der länger als eine Woche bei Twitter ist, muss klar sein, dass hier ordentlich gepfuscht wurde. Die Folge: Statt berühmt zu sein, sind diese Menschen eher verrufen und es kommt nicht von ungefähr, dass der Schimpfworte-Bot @tourettebot „social-media-evangelist“ bereits in sein Repertoire der bösen Wörter aufgenommen hat.

Manipuliertes Followerwachstum

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Viele Follower = hohe Reichweite?

Der große Irrtum, der alldem zu Grunde liegt, ist der, dass eine hohe Followerzahl automatisch auch eine hohe Reichweite bedeutet. Dass dem nicht so ist, lässt sich schon mit ein wenig Überlegung und einer kurzen Recherche herausfinden.

Beispielweise ist Twitter berühmt für seine hohe Zahl der Karteileichen. Sehr, sehr viele Menschen wollen nur einmal nachsehen, was es eigentlich mit diesem Medienhype so auf sich hat, legen sich ein Profil an und verlieren bereits nach sehr kurzer Zeit wieder das Interesse, weil es schlicht ein wenig länger als drei Tage dauert, bis sich der volle Reiz von Twitter entfalten kann.

Dann gibt es diejenigen, die Twitter als reine Möglichkeit nutzen, ihren Content ins Web zu pusten. Die angesprochenen Social-Media-“Experten“ beispielsweise. Es ist kaum anzunehmen, dass Leute, die mehr als tausend anderen folgen, ihre Timeline überhaupt nur eines Blickes würdigen.

Es ließen sich noch mehr Beispiele aufzählen für Menschen, die dir folgen ohne auch gleichzeitig deinen Worten zu folgen. Es ließen sich auch Dinge wie das Twitter-Listenfeature anführen, mit denen Twitterer viele Menschen, denen sie vielleicht nur aus Höflichkeit zurückfolgten, aus ihrem Aufmerksamkeitsfokus verbannen können.

Die Schlussfolgerung sollte jedoch schon jetzt klar geworden sein: Wer sich vom Followerstand nicht verrückt machen lassen will, kann ihn einfach verstecken, indem er seine Farbe der des Hintergrundes anpasst.

Die wahren Erfolgsfaktoren bei Twitter

Follower, die dir aus eigener Initiative folgen, sind mindestens doppelt soviel wert, als die, die dich einfach zurückverfolgen. Wenn jemand über dein Profil stolpert, ihm gefällt, was du liest und er sich darum entschließt, dir zukünftig täglich ein paar Sekunden oder gar Minuten seiner wertvollen Zeit zu widmen, kannst du auch in Zukunft die berechtigte Hoffnung haben, dass deine Botschaften ihn erreichen.

Einen Follower-Stamm aus solchen Twitterern aufzubauen, sollte ein wichtiges Ziel beim Twittern sein. Wenn man denn überhaupt mit einer Zielvorstellung an die Sache herangeht. Ich möchte gar nicht leugnen, dass es gerade am Anfang ganz hilfreich sein kann, ein bisschen „Doping“ zu betreiben, um die erste harte Zeit, in der man ganz für sich alleine schreibt, schneller zu überbrücken.

Doch man sollte dies’ bewusst tun, nicht übertreiben und vor allem dabei nicht aus den Augen verlieren, dass es hier um Menschen und nicht um Zahlen geht. Gerade dann, wenn man das Ziel der (Selbst-)Vermarktung hat. Wenn man sich wie ein Spammer verhält, dann muss man sich über einen beträchtlichen Image-Schaden nicht wundern. Dann hätte man es besser ganz gelassen.

Der wichtigste Erfolgsfaktor bei Twitter ist eben nicht, dass man die besten Tools zu Followersteigerung kennt. Viel wichtiger ist es, interessant zu sein, guten Content zu liefern. Nicht nur von sich selbst zu sprechen, sondern auch zuzuhören. Zu kommunizieren. Denn: Twitter mag zwar kein Chat sein. Aber eines ist es ganz sicher nicht: Eine Einbahnstraße.

Auch dieser Artikel soll keine Einbahnstraße sein. Wie siehst du dieses Thema? Werden Followerzahlen überbewertet oder eher unterschätzt? Ist es verwerflich oder angemessen, seine Followerzahl mit Tools nach oben zu „pushen“? Wie sieht gutes Marketing auf Twitter aus?

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