Das Sprichwort “Content is King” setzt sich immer mehr als eine der unumstößlichen Regeln durch, wenn es um Texte im Internet geht. Leider ist es mit dem reinen Content nicht getan, denn bei der Suche nach dem “perfekten Artikel” gibt es ein paar Hürden, die überwinden werden müssen – vor allem im Zusammenhang mit SEO und Usability.
Fangen wir mit dem Content an. Der muss einzigartig (“unique”) sein. Jeder halbwegs seriöse Website-Betreiber wird in seiner Laufbahn schon von “Unique Content” gehört haben. Das Prinzip ist idiotensicher: Man produziere einen Text, den die Internet-Gemeinde so nur auf der eigenen Website lesen kann.
Das Thema muss nicht zwingend einzigartig sein, wohl aber der Text. Insofern sei von Textbrokern, die z. B. massenhaft News produzieren, abzuraten. Man bekommt zwar viel Content – hunderte andere Webmaster aber auch. Übernimmt man diese Texte, so läuft man sogar Gefahr, von Googles Filtern für doppelte Inhalte (“Duplicate Content”) abgestraft zu werden.
Das hat meist keine dramatischen Konsequenzen (man fliegt deswegen nicht unbedingt aus dem Google-Index). Aber man kommt so nicht in die oberen Ränge der Suchmaschinenergebnisse.
Zum Erstellen guter Texte kann man sich an dieser “Faustregel” orientieren:
- mindestens vier Absätze
- pro Absatz 50 Wörter oder mehr
- den Suchbegriff in jedem Absatz unterbringen
- Variationen des Suchbegriffs einbauen
Hat man das geschafft, will man natürlich auch, dass die Seite in den Suchmaschinenergebnissen möglichst weit oben gelistet wird. Entsprechend sollte man sich im nächsten Schritt mit dem Thema SEO auseinandersetzen und alle Möglichkeiten auslosten, damit der Artikel von den Spidern der Suchmaschinen gefunden, indiziert und möglichst gut gelistet wird.
Neben den Regeln der Onpage-Optimierung, die jeder Webmaster selbst beeinflussen kann, ist es nach wie vor extrem wichtig, eingehende Links zu sammeln. Bei der notwendigen Qualität, der Güte und des Themas eines Backlinks gehen die Meinungen in der SEO-Szene sehr weit auseinander.
Generell kann man sich allerdings zu der Aussage hinreißen lassen, dass fast jeder Backlink nützlich ist (mal abgesehen von offensichtlich schlechten Links, z. B. von Spam-, Porno-, Casino- oder Kredit-Seiten).
Die konkrete Nützlichkeit eines Backlinks liegt allerdings wieder im Auge des jeweiligen Betrachters. Besonders in diesem Bereich sollte man probieren, probieren, probieren und testen, testen, testen… das gilt übrigens auch für die interne Verlinkung – wieder ein Bereich, den der Webmaster selbst beeinflussen kann, also aus der Onpage-Optimierung.
Bei der Jagd nach externen Backlinks wird einfach viel zu oft vergessen, dass jede Website ab einem bestimmten Grad eine ungeheure interne Verlinkungspower entwickeln kann. Das führt unter Umständen dazu, dass Websites mit einer intelligenten und effizienten internen Verlinkungsstrategie Projekte mit kollosaler externer Verlinkung (bis zu einem gewissen Grad) den Rang ablaufen können.
Insofern ist der Bereich der internen Verlinkung (natürlich mit den richtigen Suchbegriffen) ein wichtiger Punkt, weil er – richtig: vom Betreiber der Website selbst beeinflusst werden kann.
Auf der Suche nach dem perfekten Artikel hat man nun hoffentlich alles getan, um den Spider der Suchmaschine zufrieden zu stellen (obige Ausführungen stellen übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind eher als Denkanreiz zu verstehen) – dank gutem Text und ordentlicher SEO-Arbeit. Aber was ist mit dem Menschen?
Schließlich wird eine Internetseite zwar von Maschinen indexiert, wirklich gelesen (und damit ist verstehen gemeint) wird sie aber nur von Menschen. Und da begegnet dem Webmaster ein weiterer Stolperstein. Selbst wenn seine Seite einen spitzenmäßigen Content verbuchen kann und SEO-technisch ein echter Bolide ist… wenn niemand auf das Suchergebnis klickt, dann gibt es keine Besucher.
Maßnahmen dagegen fallen unter anderem in den Bereich der Usability (darunter versteht man die Benutzerfreundlichkeit einer Website – aber auch die Benutzerfreundlichkeit des Suchmaschineneintrags).
Viele SEOler sind völlig zu Recht der Meinung, dass die Meta-Tags ausgedient haben. In Sachen SEO ist das zu 70% richtig. Beim Thema Usability allerdings ist vor allem der Meta-Tag “Description” nach wie vor einer der wichtigsten Bestandteil überhaupt. Schließlich kann man mit diesem Meta-Tag steuern, wie z. B. Google das “Snippet” (Kurzfassung des Inhalts der Website) in seinen Ergebnissen darstellt.
Indem man gleichzeitig dem Robot per Meta-Tag ein paar Anweisungen erteilt, kann man Google und andere Websites dazu bringen, genau die Description zu verwenden, die man selbst gern sehen möchte – und die kann man dann so optimieren, dass auch menschliche Besucher in zwei kurzen Zeilen Text erfassen können, worum es auf der Seite geht.
Überlässt man diese Textzeilen dem Zufall (gilt übrigens auch für das Title-Tag, welches allerdings in Sachen SEO enorm wichtig ist), dann kann man Besucher verlieren – besser gesagt, man kann das Potenzial der Seite, bzw. des Artikels nicht voll ausschöpfen, weil mögliche interessierte Besucher die Seite gar nicht erst besuchen.
Für den Fall, dass man auch beim Thema Usability aufgepasst hat, gibt es dann, wenn die Seite von Mensch und Maschine gefunden wird, zahlreiche weitere Möglichkeiten, um seinen Content auf die Reise zu schicken. Stichworte hier: SMO und Linkability – damit befasse ich mich allerdings zu einem anderen Zeitpunkt.