User Agent

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Der “User Agent” (umgangssprachlich auch einfach als “Agent” bezeichnet) ist die Identifikation (Kennung) eines Programmes, das in einem digitalen Netzwerk Anfragen an einen Server richtet und die empfangenen Informationen in einem definierten Ausgabekanal zurückgibt.

Während der Begriff User Agent unter Programmierern durchaus auch in anderen Bereichen als dem Internet von Bedeutung ist, will ich mich hier auf die für die Suchmaschinenoptimierung relevanten Zusammenhänge beschränken.

Grundsätzlich lassen sich User Agents für das World Wide Web in verschiedene Gruppen einteilen:

  • Webbrowser: Programme zum Surfen – also zum Betrachten und Ausführen von Webseiten, Grafiken oder Applets -, wie zum Beispiel der Internet Explorer, Mozilla Firefox, Safari, Opera, Konqueror, etc. …
  • Webapplications: Programme, die zur Content-Pflege, Kommunikation und Ausführung von Dateien eingesetzt werden. Zum Beispiel CSM-Clients für die Aktualisierung von Webseiten oder den FTP-Transfer, die Anmeldung von Webseiten in den Suchmaschinen, Konferenzsysteme, Streaming- und- VideoClients wie der Real-Player oder auch Adobe Acrobat Reader.
  • Spider (Crawler): Die fleißigen Gehilfen der Suchmaschinen, die das Internet permanent nach neuen Information und Änderungen von Dokumenten inspizieren.

Der Kardinals-Irrtum

Fälschlicher Weise wird häufig davon ausgegangen, dass der User Agent immer mit dem tatsächlich anfragenden Programm gleichzusetzen ist. Aus Sicht des Anwenders, der zum Beispiel im Internet mit seinem Browser surft, trifft das in den meisten Fällen zu. Der Anwender weiß, dass er mit einem Internet Explorer surft und schert sich nicht viel um das, was dieses Programm einem Server bei Anfragen nach Webseiten mitteilt.

Es gibt jedoch einige Browser (Opera, Konqueror, …), bei denen der Anwender die Client-Identifikation in der Absicht, sich auch solche Webseiten korrekt anzeigen zu lassen, die normalerweise durch eine Browserweiche genau dies nicht zulassen würden, manipulieren kann. In der Regel hilft das allerdings nicht viel, denn ein Opera kann zum Beispiel bis zum heutigen Tage keine Transparenzeffekte darstellen, wie etwa der Internet Explorer oder Mozilla.

Eine große und sehr bemerkenswerte Ausnahme gibt es jedoch, nämlich die seit Mai 2005 erhältliche Version des Netscape 8. Hier ist es (zumindest unter Windows) in der Tat gelungen, nicht nur einfach den User Agent zu verändern, sondern auch tatsächlich zur Laufzeit den Internet Explorer in die Oberfläche des Netscape-Browsers einzuklinken. Du kannst dir also eine Webseite ohne sie im Internet Explorer noch ein zweites Mal zu öffnen unter Netscape physikalisch im Internet Explorer anzeigen lassen und zwischen beiden Darstellungen umschalten.

Wenn eine Webseite zum Beispiel durch einen HTML-Editor wie Homesite unter Windows geöffnet wird, empfängt der Server als User Agent einen Internet Explorer. Den für Opera und Konqueror beschriebenen Effekt gibt es auch für eine Vielzahl von Download-Programmen und anderer Grabbing-Software.

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Funktions-Schema

Ein Programm wie zum Beispiel ein Browser teilt einem Server bei der Anfrage nach einem Dokument seinen User Agent mit, der aus einer Zeichenkette mit verschiedenen Informationen zum Betriebssystem, zur Betriebssystem-Version, aber auch aus dem Produktnamen des Browsers bestehen kann.

Die Identifikation Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; de-DE; rv:1.7.6) Gecko/20050226 Firefox/1.0.1 sagt zum Beispiel aus, dass der Anwender einen Mozilla Firefox der Version 1.0.1 unter dem Betriebssystem Windows XP mit Deutschem Sprachpaket verwendet. Zusätzlich lässt sich noch erkennen, dass die verwendete Render-Engine Gecko die Version 1.7.6 besitzt und am 26. Februar 2005 veröffentlicht wurde. Ein Robot der Suchmaschine Google gibt sich mit Googlebot/2.1 (+http://www.google.com/bot.html) zu erkennen und der Spider des W3C als W3CRobot/4.0D.

Missbrauch des User Agents

Während der User Agent für den Webseitenbetreiber bei der Entwicklung komplexer Webseiten hinsichtlich einer möglichst großen Reichweite von Anwenderprogrammen eine wichtige Information darstellt, findet im Bereich der “Suchmaschinenoptimierung” sehr häufig eine unzulässige Zweckentfremdung statt: Agent Name Delivery.

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